Termine & Vorträge der Vortragsreihe

 

Senatssaal: Gebäude 05, Raum 205

 

Abstract:

Material culture was at the very heart of the colonial project. China, tea and sugar, cotton, silk, and ivory are only some of the goods that made the “Empire of Things” in the long nineteenth century. The transfer of foreign products from overseas territories, the appropriation of exotic things, and the commercialisation of colonial objects had a strong impact on political, economic, aesthetic, and epistemological transformations in Europe. “The Great Victorian Collection” (Asa Briggs), London’s Crystal Palace which housed the first world fair in 1851, is an important point of crystallisation for socio-cultural transformations in nineteenth-century Britain and a defining moment in the development of material culture as we understand it today. With the example of the Great Exhibition, this talk will introduce translocation as a veritable concept for postcolonial material culture studies to trace the complex processes of appropriating colonial objects in new webs of (everyday) meaning.

 

Zur Person:

Nora Plesske is Assistant Professor for Anglophone Cultural and Literary Studies at the University of Magdeburg. Since 2018, she has worked on establishing the University Collections at OVGU for teaching, research, as well as third mission. At the moment, she co-coordinates the BMBF-funded project 3ioS which engages with the medical technology collection. She has published widely in the areas of economies of collecting, heritage studies, and material culture studies. Currently, she is finishing her second book on the translocation of colonial objects in the context of the economic-material expansion of the British Empire (1760-1920).

G40, Raum 226

 

Abstract:

Comics und Videospiele enthalten oft Gegenstände, die entweder der Ästhetik dienen oder den Spiel- und Lesefluss vorantreiben. Oftmals sind diese Gegenstände sogar von großer Bedeutung für die Handlung und müssen gefunden, geschützt, getragen oder richtig eingesetzt werden. Ebenso finden sich diese Dinge nicht nur in einem der beiden Medien wieder, sondern in einer transmedialen Betrachtung darüber hinaus in sowohl Videospielen und Comics - Anhand von Beispielen werden diese verbindenden Dinge im Vortrag vorgestellt und diskutiert.

Zur Person:

Josefa Much M.A. ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl digitale Medienkulturen (OVGU) und hat Medienbildung im Bachelor und Master an der OVGU studiert und arbeitet im Moment an Ihrer Promotion im gleichen Fach. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Digital Game Studies, Comic Studies, Transmedia Storytelling, medienpädagogische Projektarbeit und audiovisuelle Aneingnungsformen. Darüber hinaus ist sie in der medienpädagogischen Lehre tätig.

Tagungsraum der Universitätsbibliothek

 

Abstract:

Die fortgeschrittene Verwobenheit menschlicher Lebenswelten mit digital-medialen Technologien stellt die Medienpädagogik als erziehungswissenschaftliche Teildisziplin vor neue Herausforderungen. Klassische Auffassungen der ‚Bildung des Menschen‘ stoßen angesichts dieser Entwicklungen an ihre Grenzen und stellt sowohl theoretisch als auch empirisch arbeitende Medienpädagog*innen vor neue Aufgaben. Der Vortrag widmet sich angesichts dieser Entwicklungen der Frage, wie neue Forschungsperspektiven gestaltet werden müssen, um Phänomene der postdigitalen Gesellschaft aus erziehungswissenschaftlicher Sicht erschließen zu können. Dies wird im Vortrag am Beispiel der sogenannten ‚Maker-Culture‘ veranschaulicht, die in verschiedenen Kontexten hinsichtlich ihres Potenzials für Bildungsprozesse diskutiert wird. 

Zur Person:

Anna-Lena Brown ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt digitale Medienkulturen an der FHW der OVGU. Sie befasst sich in Forschung und Lehre mit Bildungsprozessen in der Postdigitalität, z.B. im Kontext von Makerspaces, Educational Making und künstlicher Intelligenz.

Patrick Bettinger ist Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt digitale Medienkulturen an der FHW der OVGU. Er arbeitet im Bereich qualitativer Medienbildungsforschung, erziehungswissenschaftlicher Subjektivierungsanalyse sowie pädagogischer Medienanthropologie und beschäftigt sich mit posthumanistischen Positionen in der Medienpädagogik.

 

Gebäude 40B (Campus Zschokkestraße) Raum 226

 

Abstract:

In einer Welt, die sich zunehmend in Datenströme auflöst, verspricht der Begriff der Objektbiographie einen Weg zurück in die fast schon archaische Welt der Dinge. Wer ihren Geschichten folgt, vollzieht einen Perspektivwechsel. Ein Objekt steht im Mittelpunkt und fordert uns auf, die Welt aus den unterschiedlichen Stadien seiner Existenzspanne wahrzunehmen - von seiner Herstellung, über seinen Gebrauch, seine unterschiedlichen Funktionen, über die Eingriffe, die seine wechselnden Besitzer an ihm vorgenommen haben, bis zu seinem Ende – und manchmal darüber hinaus bis zu seiner Wiederentdeckung. Daraus ergeben sich auf der Grundlage recherchierter Daten vielfache Möglichkeiten für ein zwischen Wissenschaft und Kunst pendelndes Erzählen, das unsere gewohnten Sehgewohnheiten produktiv durcheinanderwirbelt.

Zur Person:

Peter Braun ist apl. Professor und lehrt Literaturwissenschaft und Schreiben an der

Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er leitet dort das „Schreibzentrum“ und, zusammen mit Dirk von Petersdorff, den Master-Studiengang „Professionelles Schreiben“, der im Herbst 2024 beginnen wird. Ihn interessieren u.a. die Grenzformen des Literarischen

wie der Essay oder das dokumentarische Erzählen, darin eingeschlossen die Erzählformen der materiellen Welt. Im Rahmen eines Projekts mit Universitätssammlungen hat er ein kulturwissenschaftliches Arbeitsbuch zu Objektbiographien verfasst.

Tagungsraum der Universitätsbibliothek

 

Abstract:

Bis zum heutigen Tag befinden sich Bücher im Bestand wissenschaftlicher wie öffentlicher Bibliotheken, die als NS-Raubgut anzusehen sind. Während der nationalsozialistischen Herrschaft haben auch solche Kulturgüter unrechtmäßig den Besitzer gewechselt, was zu den bisher wenig beachteten Aspekten der Entrechtung und Verfolgung jüdischer Bürger*innen zählt. Umfang und Qualität des NS-Raubgut in der Stadtbibliothek Magdeburg werden im Vortrag anhand charakteristischer Beispiele ebenso erläutert wie die Methode der Provenienzforschung, die in einem mehrjährigen Forschungsprojekt in der Stadtbibliothek Magdeburg verfolgt wurde.

Zur Person:

Dr. Maik Hattenhorst, Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit Stadtbibliothek Magdeburg, Lokal- und Regionalgeschichte d. 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere zur Geschichte Sachsen-Anhalt und Magdeburgs

Elena Schott, M.A., Mitarbeiterin Stadtbibliothek Magdeburg, Regionalgeschichte Sachsen-Anhalts im 20. Jahrhundert, 1. Weltkrieg und Provenienzforschung, Frauengeschichte

G40, Raum 226

 

Abstract:

In den europäischen Literaturen wimmelt es nahezu von fiktionalen Textem, in denen nicht-menschliche Entitäten - darunter Gebrauchsgegenstände, Tiere, Pflanzen, Organe und auch Medien - das Anrecht auf eine Lebensgechichte usurpieren und in einem Als-Ob-Modus die Rolle des Erzählens der eigenen Lebenszyklen und Wanderungen in der Ich- (seltener in der Wir- ) Form übernehmen. Im Vortrag werden das Genre Dinggeschichten/zyklographische Erzählungen und die ersten zwei Bände der Reihe „Kabinettstücke. Sammlung literarischer Skurilitäten“ vorgestellt, die zum ersten Mal die in historischen Zeitschriften und sonstigen populären Publikationen des 18. und 19. Jahrhunderts zerstreuten deutschsprachigen Dinggeschichten dieser Art an einem Ort präsentieren.

Zur Person:

Dr. Mirna Zeman ist Literatur- und Medienkulturwissenschaftlerin mit Forschungsschwerpunkten u.a. zu Moden und Hypes, kultureller Zyklographie und Dingtheorie, Sie forscht und lehrt an der FernUniversität in Hagen.

Letzte Änderung: 04.04.2024 - Ansprechpartner: Webmaster