Grüner Wasserstoff

Allgemeines

Seit die Bundesregierung im Jahr 2020 die Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) verabschiedet hat, haben sich einige Dinge verändert: Unter anderem hat die Bundesregierung die Klimavorgaben verschärft. Das bedeutet auch, dass sich Rahmenbedingungen verändert haben. Im Fortschrittsbericht vom Mai 2022 ist festgehalten, dass es ein ausgeschriebenes Ziel der NWS ist, die zukünftige nationale Versorgung mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien und dessen Folgeprodukten zu sichern und zu gestalten. Grüner Wasserstoff ist das Element der Energiewende.

Wasserstoff und Strom – es gibt verschiedene Farben

Nur wer weiß, dass es eine Farbpalette im Bereich der Herstellung von Wasserstoff gibt, kann richtig einschätzen, was das eigentliche Ziel der Nationalen Wasserstoffstrategie auf Bundesebene und der Wasserstoffstrategie des Landes Sachsen-Anhalt ist. Die in Deutschland übliche farbliche Einteilung von Wasserstoff hat sich entlang der Entwicklung von Technologien entwickelt. Nur sogenannter grüner Wasserstoff wird völlig CO2-frei hergestellt.

Den Einschätzungen und Diskussionen des Nationalen Wasserstoffrats liegt folgende Einteilung zugrunde:

  • Grauer Wasserstoff: hergestellt aus fossilen Energieträgern, wie beispielsweise Erdgas, ohne Maßnahmen zur direkten oder indirekten Vermeidung von Treibhausgasemissionen
  • Blauer Wasserstoff: hergestellt aus fossilen Energieträgern, wobei das im Herstellungsprozess anfallende CO2 zu (sehr) großen Teilen abgetrennt und in geologischen Formationen eingelagert wird
  • Türkiser Wasserstoff: hergestellt aus fossilen Energieträgern, wobei der im Herstellungsprozess anfallende feste Kohlenstoff als Rohstoff für die Weiterverwendung eingesetzt oder eingelagert werden kann

Die farblichen Unterscheidungen spiegeln sich auch auf der Seite der zu kalkulierenden Kosten von Wasserstoff. Neben den Investitionskosten für Umwandlungsanlagen und Fragen der Auslastung dieser Anlagen sind die eingesetzten Energieträger ein wesentlicher Kostenpunkt.

Strombasierte Verfahren zur Erzeugung von Wasserstoff werden idealtypisch und ebenfalls farblich unterschieden:

  • Gelber Strom: aus dem Netz entnommener Strom, der einen entsprechenden Strommix darstellt
  • Roter Strom: Strom aus nuklearer Erzeugung
  • Grüner Strom: aus erneuerbaren Energien gewonnener Strom

Natürlich existiert noch eine Reihe von anderen Verfahren, wie beispielsweise die Wasserstoffgewinnung aus der thermo- oder biochemischen Konversion von Biomasse.

Verschiedene Aufträge

Eine erfolgreiche Energiewende bezieht alle ein und kann nur gemeinsam gelingen. Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik müssen an einem Strang ziehen und jeweils viel leisten.

Auf politischer Ebene werden rechtliche und finanzielle Voraussetzungen geschaffen, um die Industrie dabei zu unterstützen, Potentiale im Bereich des Ausbaus erneuerbarer Energien zu erschließen. Die Forschung im Bereich Wasserstoff mit all den assoziierten Bereichen, die sich innerhalb und entlang der Wertschöpfungskette finden, kann erstaunliche Fortschritte vorweisen. Ein Beweis dafür sind u. a. die vielen Projekte, bei denen Wissenschaft und Wirtschaft zusammenarbeiten. Nur durch einen breitgefächerten Wissenstransfer wird die Energiewende gelingen. Das ist eine Herausforderung, der sich das Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung der Otto-von-Guericke-Universität mit dem H2 HUB in Sachsen-Anhalt als einer der vierl Verbundpartner stellt.

Gerade weil Wasserstoff als der Energieträger der Zukunft ein ressortübergreifendes Thema darstellt, nutzt das H2HUB in Sachsen-Anhalt das Wissen von Praktikern und Wissenschaftlern, um einen Transfer in Unternehmen zu gewährleiten. Die Uni Magdeburg bildet mit der Wissensexpertise ihrer Experten und Expertinnen diese Schwerpunkte ab.

Letzte Änderung: 17.04.2024 - Ansprechpartner: Webmaster