Absolventinnen der Universität Magdeburg ausgezeichnet

26.10.2018 -  

Alle zwei Jahre zeichnet die Arbeitsgemeinschaft Gewerblich-Technische Wissenschaften und ihre Didaktiken (gtw) wissenschaftliche Arbeiten aus, die in diesem Bereich durch herausragende Beiträge die Erkenntnisse vorantreiben. Auf der gtw-Herbstkonferenz 2018, die durch die Universität Magdeburg und das Fraunhofer Institut Magdeburg ausgerichtet wurde, erhielten zwei Absolventinnen der Universität die Auszeichung.

Verleihung des GTW-Wissenschaftspreises (c) Harald KriegEmpfang im Rathaus zur Verleihung des Wissenschaftspreises: Rainer Nitsche gratuliert in Vertretung des Oberbürgermeisters den Magdeburger Preisträgerinnen Dr.-Ing. Tina Haase (li) und M.Ed. Julia Arnold (re) sowie ihren betreuenden Professoren Michael Schenk (li hi) und Klaus Jenewein (re hi) (Foto: Harald Krieg / Universität Magdeburg)

Julia Arnold, ausgebildete Berufsschullehrerin und inzwischen wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Berufs- und Betriebspädagogik, erhielt die Auszeichnung für ihre Masterarbeit „Studienmotive, Problemlagen sowie Stärken und Defizite beruflich qualifizierter Studierender in der Studieneingangsphase ingenieurpädagogischer Studiengänge“. In ihrer Arbeit hat sie sich auf Studierende ohne Abitur konzentriert, die mit einer Meister- oder Technikerprüfung den Zugang in die ingenieurpädagogischen Studiengänge der Universität gefunden haben. Angesichts des großen Lehrermangels in gerade diesen Studiengängen werden diese Studierenden eine immer wichtigere Zielgruppe. Julia Arnold hat untersucht, welche Erfahrungen diese Studierenden in der Anfangsphase ihres Studiums erwerben und Vorschläge erarbeitet, mit welchen Angeboten beruflich qualifizierte Studierende unterstützt werden können. Ihr Betreuer Prof. Klaus Jenewein vom Bereich für Berufs- und Betriebspädagogik der Universität Magdeburg betont: „Beruflich qualifizierte Studierende stellen eine attraktive Studierendengruppe dar, die sich für die Unterrichtsarbeit an berufsbildenden Schulen durch sehr umfangreiche Ausbildungs- und Betriebserfahrungen auszeichnet. Bislang ist diese Gruppe nur als Minderheit in unseren Studiengängen vertreten. Das sollten wir nachdrücklich ändern und die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Studienverlauf sicherstellen.“ Hierfür liefert die Masterarbeit von Julia Arnold eine Reihe von wertvollen Handlungsansätzen.

Dr.-Ing. Tina Haase, Diplom-Ingenieurin für Computervisualistik und als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung tätig, wurde für ihre Dissertation „Industrie 4.0: Technologiebasierte Lern- und Assistenzsysteme für die Instandhaltung“ ausgezeichnet. Die Untersuchung befasst sich mit der beruflichen Facharbeit in der industriellen Instandhaltung in hochtechnologischen Produktionssystemen. Tina Haase untersuchte die Fragestellung, wie technologiebasierte Lern- und Assistenzsysteme für den Einsatz in der beruflichen Weiterbildung und unmittelbar im Arbeitsprozess zu gestalten sind, um sowohl fachsystematisches Wissen als auch Erfahrungswissen zu übertragen. Die Konzeption und Realisierung eines Lern- und Assistenzsystems erfolgt dazu aus drei Perspektiven: die didaktische Aufbereitung der Lerninhalte, die organisationale Einbettung in den Unternehmenskontext und die Berücksichtigung anwendungsspezifischer Anforderungen. Die Arbeit kann als Grundlage für ein prototypisches System für Instandhaltungsarbeiten im Bereich von Hochspannungsbetriebsmitteln dienen. „Die Forschung und Entwicklung zur Gestaltung virtueller und realer Lern- und Arbeitsumgebungen besitzen in Magdeburg eine große Bedeutung. Dabei sind die Auswirkungen der Digitalisierung auf die betriebliche Facharbeit im Kontext von Industrie 4.0-Entwicklungen derzeit hoch aktuell. Tina Haase liefert einen hoch aktuellen Beitrag für den Hochtechnologie-Bereich an der Schnittstelle von Ingenieurwissenschaft und Ingenieurpädagogik sowie Informations- und Medientechnik", so Prof. Michael Schenk, Betreuer der Dissertation und Leiter des Fraunhofer Instituts.

Der gtw-Wissenschaftspreis wird mit Unterstützung des Lehrmittel-Verlags Christiani GmbH alle zwei Jahre im Rahmen der gtw-Konferenz auf Grundlage einer deutschlandweiten Ausschreibung vergeben. In diesem Jahr fand die Konferenz im Virtual Development and Training Centre des Fraunhofer Instituts Magdeburg statt.

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