Richtkrone für Rechenzentrum
Dem Rohbau des IT-Knotenpunkts für die Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalts wurde am heutigen 13. Oktober 2025 feierlich die Richtkrone aufgesetzt. Im Beisein des Wissenschaftsministers des Landes, Prof. Dr. Armin Willingmann, des Rektors der Universität, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, der Leitungen aller Hochschulen Sachsen-Anhalts sowie dem ausführenden Baubetrieb Industriebau Wernigerode IBW wurde der fertige Rohbau des hochmodernen Rechenzentrums am Standort Barleben feierlich übergeben.
Als Teil des Wissenschaftsnetzes Sachsen-Anhalt wird das neue Rechenzentrum ein zentraler IT-Knotenpunkt für Forschung, Lehre und Verwaltung. Es dient als redundanter Datenspeicher, als Plattform für gemeinsame Dienste wie E-Mail-Systeme oder Cloud-Speicher und ermöglicht eine professionelle Bündelung von IT-Ressourcen. Hauptpartner der Universität Magdeburg sind die Hochschule Harz und die Hochschule Magdeburg-Stendal. Weitere Hochschulen haben bereits ihr Interesse signalisiert, das Rechenzentrum aktiv zu nutzen.
„Moderne Rechenzentren sind das Rückgrat der Digitalisierung und daher gerade für die Wissenschaft von zentraler Bedeutung", betont Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann. „Auch in Sachsen-Anhalt werden Big Data, KI, Datensicherheit oder Cloud-Lösungen in nahezu allen Forschungsbereichen immer wichtiger. Deshalb ist es gut, dass die Uni Magdeburg mit Unterstützung des Landes in einen modernen IT-Knoten investiert, von dem nicht nur die Hochschulen im Landesnorden profitieren, sondern der perspektivisch einen Mehrwert für die gesamte Wissenschaftslandschaft in Sachsen-Anhalt schaffen kann.“
„Wir haben heute eine weitere Grundlage für die digitale Zukunft der Hochschulen geschaffen", so der Rektor, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan. „In einer Zeit, in der Datenmengen exponentiell wachsen, Cyberangriffe zunehmen und digitale Prozesse zum Alltag gehören, schaffen wir mit diesem Neubau einen entscheidenden Innovationssprung", so Strackeljan weiter. „Dieses Rechenzentrum steht für Innovationskraft, für die Bündelung von Ressourcen und für ein klares Bekenntnis zur digitalen Souveränität unserer Hochschulen. Es schafft die Basis für innovative Forschungsprojekte, unterstützt die Lehre durch moderne IT-Services und stärkt die Universität Magdeburg sowie die Hochschulen des Landes im internationalen Wettbewerb. Mich freut sehr, dass wir mit der Energieversorgung des Rechenzentrums völlig neue Wege gehen und Rechenleistung und Nachhaltigkeit hervorragend verbinden."
Das Rechenzentrum sei darüber hinaus ein weiterer Schritt in Richtung eines gemeinsamen digitalen Campus des Landes, der es ermögliche, der rasanten Entwicklung im Bereich der Digitalisierung und KI-Unterstützung aller Hochschulprozesse Schritt zu halten, betont der Vorsitzende der IT- Kommission der Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt (IT-KOM LSA), Prof. Dr.-Ing. Andreas Nürnberger von der Universität Magdeburg und verweist in diesem Zusammenhang auf das vom Land seit 2022 geförderte Projekt „Kooperative Hybrid Cloud-Umgebung für die Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt“, dessen Ziele mit diesem gemeinsamen Rechenzentrumsstandort konsequent umgesetzt werden. „Einzelne Hochschule können dies, auch im Hinblick auf die zunehmende Zahl von Cyberangriffen, nicht allein leisten, hier sind starke und stabile Partnerschaften gefragt", so der Dekan der Fakultät für Informatik der Universität, Professor Nürnberger.
Das neue Rechenzentrum der Universität Magdeburg wird nach höchsten Sicherheits- und Effizienzstandards gebaut. Es erfüllt die Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI-Grundschutz) sowie die Normen DIN EN 50600 und ISO 27001. Zum Start sind 660 Kilowatt IT-Leistung vorgesehen – mit der Option, die Kapazität später zu verdoppeln.
In drei Serverräumen mit fast 50 Serverschränken entstehen leistungsfähige Systeme, die dank mehrfach abgesicherter Stromversorgung, moderner Freiluft- und In-Schrank-Kühlung sowie Notstromaggregaten dauerhaft stabil laufen. Mehrstufige Sicherheitszonen mit Mehrfaktor-Authentifizierung, Zutritts- und Einbruchmeldesystemen sowie einer sensiblen Brandfrüherkennung und Gaslöschanlage schützen die Daten und Systeme zuverlässig.
Auch die Kälteversorgung ist doppelt ausgelegt, um Ausfälle zu verhindern. Kompakte Kältemaschinen mit Freikühlern sorgen mit geringem Energieverbrauch für die notwendige Kühlung. Den größten Teil der benötigten Energie liefert eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 1.100 Kilowattpeak (kWp). Dank ihrer modularen Bauweise lässt sie sich jederzeit erweitern.
In den Serverräumen selbst leiten Klimaschränke die kalte Luft gezielt durch die Serverschränke für eine optimale Strömung und eine maximale Verfügbarkeit der Systeme. Die Abwärme des Rechenzentrums wird nicht verschwendet: Eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe hebt sie auf ein höheres Temperaturniveau und macht sie für neue Anwendungen nutzbar. So entsteht ein technisches Herzstück, das nicht nur sicher, sondern auch nachhaltig arbeitet und die Forschung an der Universität langfristig absichert.
Finanziert wird der Neubau aus dem Corona-Sondervermögen des Landes Sachsen-Anhalt.
Bild zum Download
Bild 1 // Jana Dünnhaupt/Universität Magdeburg// Prof. Armin Willingmann, Wissenschaftsminister, Prof. Dr. Jens Strackeljan, Rektor der Uni Magdeburg, Prof. Manuela Schwarz, Rektorin Hochschule Magdeburg-Stendal, Prof. Folker Roland, Rektor Hochschule Harz und Michael Truthmann, Geschäftsführer Industriebau Wernigerode GmbH (von links nach rechts)