Inga Jansing

Das Medizinstudium an der Universität Magdeburg ist nicht wie bei Scrubs oder Grey’s Anatomy, das weiß auch die 24-jährige Inga: „Ich wollte eigentlich schon immer Ärztin werden und das hat sich nicht verändert. Meine Vorstellung davon, wie das sein wird, ist nur um einiges realistischer geworden.“

Wieso hast du dich für die Uni Magdeburg als Studienort entschieden?

Eine eindeutige Entscheidung war das gar nicht. Die Studienplätze für Medizin werden ja zentral von Hochschulstart.de vergeben und dort habe ich mich auch beworben und das Beste gehofft. Ich war total aus dem Häuschen, als ich dann die Nachricht erhielt, überhaupt sofort studieren zu können. Der Ort war mir in dem Moment ziemlich egal.


Was bieten dir dein Studium und die Stadt?

Mein Studium bietet mir spannende Themen, viel Abwechslung und Kontakt zu Menschen. Das Gefühl niemals alles wissen zu können, ist zum Teil beängstigend und gleichzeitig eine Herausforderung. Die Stadt scheint auf den ersten Blick (vor allem, wenn man von der A2 über Neustadt hineinfährt) nicht besonders schön zu sein, aber mit der Zeit kann man hier einiges entdecken. Zum Beispiel die netten kleinen Cafés und stilvollen Geschäfte in Stadtfeld Ost oder den Moritzhof mit seinen Kinos und Poetry Slams. Der große Stadtpark an der Elbe ist für mich, besonders im Sommer, eines der Highlights der Stadt. Und obwohl ich schon fast fünf Jahre hier lebe, entdecke ich immer noch Neues.


Kannst du das erlangte Wissen aus dem Studium auch im Alltag / privat einsetzen?

Man wird als Medizinstudent eigentlich ab Studienbeginn von Familie und Freunden bei medizinischen Problemen konsultiert, egal ob man grade noch dabei ist, die normale Funktionsweise der Organe, den Aufbau der Zellwand oder die Molekülstruktur sämtlicher Aminosäuren zu lernen. Später merkt man dann, dass man tatsächlich Auskunft geben kann, obwohl man immer erwähnen muss, dass das einen normalen Arztbesuch nicht ersetzen kann. Für einen selbst bedeutet das Wissen aus dem Studium, dass einem zu jedem Drücken im Bauch oder Ziehen im Bein sofort mindestens drei unheilbare Krankheiten einfallen.


Hilft dir dein Studium dabei, deine Ziele für die Zukunft zu fokussieren?

Man kommt während des Studiums mit allen Fachbereichen mehr oder weniger intensiv in Kontakt. Da man Praktika, sogenannte Famulaturen, machen muss, kann man diese nutzen, sich Fachbereiche, die einen interessieren, genauer anzusehen. Trotz oder gerade wegen der vielen Möglichkeiten gibt es viele, die auch nach dem Studium unschlüssig sind und Probleme haben, sich zu entscheiden.


Hat sich deine Zukunftsvision während des Studiums mal verändert?

Ich wollte eigentlich schon immer Ärztin werden und das hat sich nicht verändert. Meine Vorstellung davon, wie das sein wird, ist nur um einiges realistischer geworden. Ganz so witzig wie bei Scrubs oder so dramatisch wie bei Grey’s Anatomy ist es am Ende eben doch nicht.


Welchen Rat hast du für Studienanfänger*innen für Schüler*innen, die sich gerade über ein Studium an der OVGU informieren?

Mir hat damals das Hochschulranking der ZEIT geholfen, mich zu entscheiden. Ansonsten rate ich, neugierig, offen und nicht zu voreingenommen zu sein. Außerdem sollte man nicht zu ungeduldig mit sich selbst sein. Dass auf einmal alles ganz anders und irgendwie viel mehr und viel komplizierter als in der Schule ist, kann einen am Anfang überfordern, aber wenn man die richtigen Menschen findet und dran bleibt, wird alles gut!


Was möchtest du nach dem Studium beruflich machen?

Ich möchte Radiologin werden, was aber nicht bedeutet, dass ich mich nicht noch mal umentscheide.


Engagierst du dich neben der Uni noch für andere Projekte?

Ich schreibe neben dem Studium noch meine Doktorarbeit. Die und das Studium an sich sind mir schon Projekt genug.


Warum sollte man sich für die Uni Magdeburg entscheiden?

Außer der Bibliothek kennt man als Medizinstudent relativ wenig vom Hauptcampus, da sich die Medizinische Fakultät am anderen Ende der Stadt befindet. Obwohl das Studium vor allem in den ersten zwei Jahren wirklich hart sein kann, die Mensa einem jeden Tag aufs Neue Mutproben aufgibt und man den Kaffee in der Bibliothek irgendwann nicht mehr sehen kann, hat man trotzdem das Gefühl, gut vorbereitet zu werden und an der Herausforderung zu wachsen. Das Studium ist abwechslungsreich gestaltet und bietet trotz strenger Stundenpläne noch Raum für eigene Gestaltungsmöglichkeiten.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Letzte Änderung: 05.12.2016 - Ansprechpartner: Webmaster