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Aktuelle Projekte

Familienmedizin in Deutschland und Brasilien - Aufbau eines binationalen Forschungsverbundes
Laufzeit: 01.10.2023 bis 31.12.2024

Seit 2001 hat im brasilianischen Gesundheitssystem und Medizinstudium die Bedeutung der Familiengesundheit Eingang gefunden und eine entsprechende multiprofessionelle Weiterbildung in Familiengesundheit wurde etabliert. Im Unterschied zur deutschen Ausbildung ist die Berufsentwicklung interprofessionell angelegt durch eine Weiterbildung für Ärzt:innen, Psycholog:innen, Physiotherapeut:innen, Sozialarbeiter:innen u. a. Gesundheitsberufe. Das Arbeiten in multidisziplinären Teams sowie das Einsetzen aufsuchender Dienste bei einer ausgesprochenen Gemeindeorientiertheit zeichnen das Programm der Familiengesundheit aus und prägen die Professionsentwicklung. Im Unterschied zu Deutschland sind die kollektive, bevölkerungsmedizinische Perspektive und der systemisch familienmedizinische Zugang in Brasilien in der Primärversorgung fest verankert. Ziel ist es nun, eine familienmedizinische Perspektive in Deutschland zu stärken, sei es in der medizinischen Aus- und Weiterbildung als auch bei niedergelassenen Hausärzt:innen.

Zunächst werden im Rahmen zweier Forschungssemester 2011 und 2023 durch Herrn Prof. Herrmann gesammelten Erkenntnisse des brasilianischen Gesundheitssystems wissenschaftlich weiter aufbereitet. Dieses Wissen soll in einen binationalen Workshop mit entsprechenden brasilianischen und deutschen Institutionen und Personen einfließen, deren Konzeption und Durchführung in Deutschland einen ersten wesentlichen Schritt darstellt, um die Familienmedizin im deutschen Gesundheitssystem zu stärken. Hierbei sollen die in Brasilien bereits etablierten familienmedizinischen Instrumente anhand von Fallvignetten vorgestellt und mit den entsprechenden deutschen Akteuren wie Allgemeinmedizinern, Familientherapeut:innen, Sozialarbeiter:innen und Pflegepersonal bezüglich ihrer Machbarkeit und Wirksamkeit diskutiert werden. Die Erfahrungen des binationalen Workshops sollen dazu beitragen, eine binationale Forschungszusammenarbeit aufzubauen und die familienmedizinische Versorgungsforschung zu konkretisieren, um präzise Forschungsvorhaben in Deutschland beantragen und durchführen zu können.

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Fördernde und hemmende Faktoren beim Auf- und Ausbau von Lehrpraxis-Netzwerken für die allgemeinmedizinische Lehre
Laufzeit: 01.07.2022 bis 31.12.2024

Projektbearbeitung: Ann-Sophie von Alten

Die neue ÄpprO (Approbationsordnung für Ärztinnen/Ärzte) definiert das Medizinstudium in Deutschland und soll nach heutigem Stand 2027 in Kraft treten (vgl. Deutsches Ärzteblatt 2023a).

Für die geplante Einführung eines ambulanten Pflichtquartals im Praktischen Jahr ist eine Erweiterung des allgemeinmedizinischen Lehrangebots an Universitäten notwendig. Hierzu bedarf es u.a. des Ausbaus der bestehenden Lehrpraxis-Netzwerke, der Qualifizierung der Lehrpraxen und der Qualitätssicherung des bestehenden Lehrangebots.

Im Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums soll die Allgemeinmedizin im Masterplan einen höheren Stellenwert erhalten. Demzufolge sollen Studierende in einem 6-wöchigen Blockpraktikum sowie in dem ambulanten Quartal eine erweiterte Möglichkeit erhalten, den Praxisalltag einer hausärztlichen Praxis kennenzulernen und es soll ein größeres Interesse für das Fachgebiet geweckt werden. Gemäß dem Beschluss des Landesausschusses über die 50. Versorgungsstandmitteilung für die vertragsärztliche Versorgung des Landes Sachsen-Anhalt vom 18. April 2023 sind in Sachsen-Anhalt aktuell 255,5 Hausarztstellen besetzbar. Somit soll nach dem Masterplan auch die Nachwuchsgewinnung für die flächendeckende Versorgung im Vordergrund stehen. Es sollen u. a. der Umgang mit Multimorbidität, Hausbesuche sowie die Versorgung in Alten- und Pflegeheimen vermittelt werden (vgl. Bundesministerium für Gesundheit 2017).

Für die Umsetzung dieses Vorhabens ist der Ausbau des Lehrpraxis-Netzwerkes und das Ermitteln der fördernden und hemmenden Faktoren, lehrärztlich tätig zu sein, essenziell.

Fragestellung: Was sind die wesentlichen Hemmnisse und Förderfaktoren für den Ausbau eines Lehrpraxis-Netzwerks?

Methode: Im Rahmen des DEGAM (Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin) Kongresses 2022 wurde im Zusammenhang einer vorherigen geplanten Promotion ein Fokusgruppeninterview mit niedergelassenen Allgemeinärztinnen/-ärzten, die bisher nicht als Lehrärztinnen/-ärzte tätig waren sowie mit bereits aktiven Lehrärztinnen/-ärzte und Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftlern, die mit der Konzeptionierung, Durchführung und Evaluation allgemeinmedizinischer Lehre betraut sind, durchgeführt. Diese Daten wurden bisher nicht ausgewertet. Demzufolge wird als Startpunkt des vorliegenden Promotionsvorhabens die Transkription und Auswertung des Fokusgruppeninterviews als Grundlage der durchzuführenden Einzelinterviews dienen. Es sollen nun mittels qualitativen Einzelinterviews in der Region Sachsen-Anhalt tätige Lehrärztinnen/-ärzte, Nicht-Lehrärztinnen/-ärzte sowie weitere Akteure, wie Mitarbeiter/-innen der KVSA (Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt), das Studiendekanat Magdeburg sowie Lehrkoordinatorinnen/-koordinatoren der Allgemeinmedizin verschiedener Universitäten befragt werden. Als Sampling- und Auswertungs-Strategie wird die Grounded Theory gewählt.

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Bereitschaft zur Sterbehilfe unter Hausärzten und Palliativmedizinern
Laufzeit: 01.06.2022 bis 31.05.2024

Projektleitung: Prof. Dr. Markus Herrmann
Projektbearbeitung: Ingo Ungewickell
Förderer: Haushalt - 01.06.2022 - 31.05.2024

Mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom 26.02.2020, in dem der Paragraf 217 für verfassungswidrig und nichtig erklärt wurde, ist in naher Zukunft auch in Deutschland damit zu rechnen, hausärztlich mit der Frage bzw. Wunsch nach ärztlich assistiertem Suizid konfrontiert zu werden. Dazu gilt es in Abhängigkeit von Ethik und eigener Moral Antworten zu finden. Im Rahmen einer Promotionsarbeit soll folgender Frage nachgegangen werden: Wie ist die Bereitschaft zum ärztlich assistierten Suizid unter Hausärzten und Palliativmedizinern, welche Argumente sprechen für und welche Argumente dagegen? Nach Durchführung eines eintägigen QZ Palliativmedizin sowie eines 90-minütigen Workshops einer moderierten Fokusgruppe im Rahmen des DEGAM-Kongresses 2022 ist zunächst die Entwicklung und anschließende Versendung eines Fragebogens an Hausärzte, Palliativmediziner, Ärzte in Weiterbildung Allgemeinmedizin sowie Tierärzte als Referenzgruppe in Sachsen-Anhalt geplant. Zur Vertiefung sind ergänzende qualitative Interviews bei Hausärzten und Palliativmedizinern vorgesehen. Als Ergebnis der Arbeit soll ein Handlungspapier erarbeitet werden, welches den Umgang mit dieser Fragestellung erleichtern soll.

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Wahlpflichtfach "Weniger Stress, mehr Kompetenz": Selbstfürsorge, kommunikative Kompetenz und professionelles ärztliches Handeln - (nicht nur) in der Allgemeinmedizin (Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
Laufzeit: 01.09.2018 bis 31.03.2024

Projektleitung: Prof. Dr. Markus Herrmann / Dr. Peter Vogelsänger
Dozenten: Dr. Peter Vogelsänger (Magdeburg/Halle), Prof. Dr. Markus Herrmann (Magdeburg) und Dr. Dietlinde Rumpf (Halle)
Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Markus Herrmann, Dr. Peter Vogelsänger

Förderer: Oberbergstiftung Matthias Gottschaldt 01.09.2018 - 31.03.2024

Nach Abschluss eines Pilotprojektes im Wintersemester 2018/2019 bietet das Institut für Allgemein- medizin der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg seit dem Wintersemester 2019/2020 ein Wahlpflichtfach zum Thema Selbstfürsorge, kommunikative Kompetenz und professionelles ärztliches Handeln an. Parallel fand am Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik der Martin- Luther-Universität Halle/Wittenberg erstmals im Wintersemester 2019/2020 das Blockseminar ”Das ist ja interessant…!” Selbstfürsorge, kommunikative Kompetenz und professionelles Handeln für Lehrer*innen statt. Im Wintersemester 2020/2021 wurde das Wahlpflichtfach an der Medizinischen Fakultät in Magdeburg aufgrund der COVID-19-Pandemiesituation ausschließlich digital realisiert, wobei den Fragen der digitalen Lehre und des Lernens unter Pandemie-Bedingungen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Basierend auf den bereits mit dem digitalen Lehrformat gewonnen Erfahrungen wird das Wahlpflichtfach seit dem Wintersemester 2020/21 als Hybrid-Lehrveranstaltung angeboten. Die ersten Treffen und das Abschlusstreffen erfolgen in Präsenz, mehrere digitale Treffen ergänzen das Lehrformat. Die Teilnehmer*innen erlernen und praktizieren grundlegende Techniken der Achtsamkeit und Meditation in Anlehnung an die Kernübungen des ReSource-Projektes (Projektleitung: Prof. Dr. Tania Singer, Abteilung Soziale Neurowissenschaften am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Leipzig) aber auch Übungen der sogenannten ”Dritte-Welle-Verfahren” der Psychotherapie (DBT, MBSR, MBCT oder MBRP), die sie in ihrer physischen und psychischen Präsenz, beim Bewahren von Empathie und (Selbst-)Mitgefühl, im Umgang mit schwierigen Gefühlen sowie bei der Erarbeitung einer professionellen Beobachterfunktion in Bezug auf sich und andere unterstützen können. Sie vertiefen ihre Kenntnisse durch die Diskussion des Erlernten in der Gruppe. Der häuslichen Übungspraxis und Dokumentation von Meditations- und Achtsamkeitsübungen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die Teilnehmer*innen lernen Original- und Übersichtsarbeiten aus der Meditations- und Achtsamkeits-, Resilienz- und Empathieforschung sowie zur Studierenden-, Ärzt*innen- und Lehrer*innengesundheit kennen. Darüber hinaus wurde bzw. wird in Magdeburg die Arzt-Patient*innen-Kommunikation in der Allgemein- und Familienmedizin und in Halle die Kommunikation im Klassenraum, mit Eltern und im Kollegium unter dem Gebot der Achtsamkeit und Selbstfürsorge dargestellt, geübt und reflektiert. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, wobei bereits evaluierte Fragebögen und qualitative Interviews verwendet werden. Der Umfang des Testsets wurde im Vergleich zum Pilotprojekt in den Wintersemestern 2019/2020 und 2020/2021 erweitert. In einer seit 2021 tätigen Arbeitsgruppe von Berliner und Magdeburger Wissenschaftler*innen (s. Kooperationspartner*innen) wurden die bisher verwendeten Tests evaluiert und das Testset optimiert auch mit dem Ziel, eine bundesweit angestrebte Datenerhebung verschiedener medizinischer Fakultäten zu unterstützen und harmonisieren.

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Abgeschlossene Projekte

Fördernde und hemmende Faktoren beim Auf- und Ausbau von Lehrpraxis-Netzwerken für die allgemeinmedizinische Lehre
Laufzeit: 01.07.2022 bis 31.12.2023

Projektleitung: Prof. Dr. Markus Herrmann
Projektbearbeitung: Jonas Werner
Förderer: Haushalt - 01.07.2022 - 31.12.2023

Die neue Approbationsordnung für das Medizinstudium in Deutschland soll am 1. Oktober 2025 in Kraft treten. In diesem Zusammenhang ist eine Erweiterung des allgemeinmedizinischen Lehrangebots an Universitäten notwendig. Hierzu bedarf es u.a. eines Ausbaus der bestehenden Lehrpraxis-Netzwerke, einer Qualifizierung der Lehrpraxen und der Qualitätssicherung des bestehenden Lehrangebots.

Im Rahmen einer Promotionsarbeit sollen fördernde und hemmende Faktoren beim Auf- und Ausbau von Lehrpraxis-Netzwerken untersucht werden. Hierzu wurde ein 90-minütiger Workshop mit einer moderierten Fokusgruppendiskussion mit niedergelassenen Allgemeinärzt*innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen anderer Hochschulen durchgeführt. Die Ergebnisse des Workshops werden triangulativ durch Einzelinterviews mit Ärzt*innen aus dem Magdeburger Lehrpraxis-Netzwerk sowie Ärzt*innen, welche noch nicht als Lehrärzt*innen tätig sind, ergänzt. Mit den in der qualitativen Analyse der Fokus- und Einzelinterviews gesammelten Themenschwerpunkten soll anschließend im Sinne eines Mixed Methods Ansatzes eine Umfrage mittels quantitativer Fragebögen in einem allgemeinärztlichen Emailverteiler durchgeführt werden.

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Pilot-Lehrveranstaltung (LV) "Klopfkurs Allgemeinmedizin - Diagnosestrategien ohne apparative Diagnostik"
Laufzeit: 01.12.2022 bis 31.12.2023

Projektleitung: Prof. Dr. Markus Herrmann
Projektbearbeitung: Dr. Martin Berwig, Jonas Werner
Kooperationen: Schauspielpatient*innenprojekt der Otto von Guericke Universität (OvGU)
Förderer: Haushalt - 01.12.2022 - 31.12.2023

Hintergrund
Im Rahmen der neuen Approbationsordnung für Ärzte erweitert das Institut für Allgemeinmedizin (IALM) das allgemeinärztliche Lehrangebot an der Otto von Guericke Universität Magdeburg (OvGU). Hierfür entwickelt das IALM bereits jetzt innovative Lehrkonzepte. So startet im Sommersemester 2023 eine neue Pilot-LV. Im "Klopfkurs Allgemeinmedizin- Diagnosestrategien ohne apparative Diagnostik" wollen wir Studierende praxisnah auf die Besonderheiten des diagnostischen Vorgehens im primärärztlichen Setting der Hausarztpraxen vorbereiten. In einem Vorlesungsformat werden den Studierenden die theoretischen Grundlagen von Testgütekriterien von diagnostischen Maßnahmen und klinischen Scores vermittelt. Als Novum für das IALM arbeitet dieses für den praktischen Seminarteil der Pilot-LV mit dem Schauspielpatient*innenprojekt an der Medizinischen Fakultät der OvGU zusammen. Die Studierenden können an speziell geschulten Schauspielpatient*innen die gelernten klinischen Scores wie den Marbuger Herz-Score, Wells Score und Centor Score, in einer möglichst praxisnahen Simulation einüben und sich auf die Prüfung vorbereiten. Diese findet im Rahmen einer ebenfalls noch pilothaft durchgeführten OSCE-Prüfung ("objective structured clinical examination") im Sommersemester 2023 statt.

Wissenschaftliche Begleitung
Die Pilot-LV wird auf zwei Ebenen wissenschaftlich evaluiert:

  1. Effekte
  2. Prozess


Ad 1) Die Effektevaluation zielt direkt darauf ab die Frage zu klären. ob die geplante Pilot-LV einen Mehrwert für die Studierenden hat oder nicht? Der Effekt der Lehrveranstaltung wird im Rahmen eines cluster-randomisiert-kontrollierten Studiendesigns evaluiert. Das Outcome der Effektstudie ist die Performance der Studierenden in der OSCE-Prüfung.

Ad 2) Begleitend zur Effektevaluation wird, eingebettet in das Cluster-randomisiert kontrollierte Studiendesign, eine umfassende mixed- methods Prozessevaluation durchgeführt.

Zu erwartende Ergebnisse
Durch die Anwendung des cluster-randomisiert - kontrollierten Studiendesigns kann gezeigt werden, ob die LV einen Effekt hat bzw. ob diese objektiv einen Mehrwert für die Studierenden hat

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Familienmedizin - Systemische Familienmedizin - Systemische Familientherapie
Laufzeit: 01.10.2022 bis 30.09.2023

Familienmedizin spielt eine wichtige Rolle innerhalb der hausärztlichen Praxis. Die Wahrnehmung der Bedeutung von Krankheiten und Kranksein innerhalb der Familie und die Berücksichtigung der Sichtweisen aller Familienmitglieder ermöglicht eine umfassende Beurteilung von Krankheit und Leiden in ihren körperlichen, seelischen und sozialen Bezügen. Durch die Systemische (Familien)Therapie, die seit Juli 2020 als Verfahren der ambulanten Psychotherapie für Erwachsene sozialrechtlich zugelassen ist, werden verstärkt der Fokus auf den sozialen Kontext psychischer Störungen gelegt und zusätzlich weitere Mitglieder des für Patient*innen bedeutsamen sozialen Systems einbezogen und auf die Interaktionen zwischen Familienmitgliedern und deren sozialer Umwelt fokussiert. Systemische Familienmedizin kombiniert biopsychosoziale und familiensystemische Perspektiven und nutzt sie für die gleichzeitige Arbeit mit Patient*innen, Familien, den Mitarbeiter*innen der medizinischen Institutionen, Selbsthilfegruppen und sozialen Diensten auf Gemeindeebene. Systemische Kompetenzen sind in anderen Ländern bereits in der alltäglichen Praxis mit Familien- und Gemeindebezug und Arbeit in einem multiprofessionellem Team verankert.

In dem Projekt sollen folgenden Fragen nachgegangen werden: Welchen Beitrag können systemische Familienmedizin und Familientherapie für eine familienorientierte Primärversorgung von Morgen leisten? Wie kann eine Umsetzung systemischer Familientherapie in hausärztlicher Versorgung von Morgen aussehen? Was können Hausärztinnen und Hausärzte durch eine systemische Perspektive gewinnen im Rahmen einer teamorientierten, familienmedizinischen Praxis? Wieweit lassen sich systemische Kompetenzen in den hausärztlichen Alltag integrieren? Was können systemische familientherapeutische Ansätze in der Beziehung zwischen Arzt/Ärztin - Patient*in und Familie und deren Kontinuität leisten und was können diese auch in Bezug auf die künftige Arbeit in einer Teampraxis bedeuten? Was können systemische Kompetenzen für eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit leisten? Insbesondere soll der Frage nachgegangen werden, wie Nahtstellen zu systemischen Familientherapeut*innen künftig aussehen können?

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KABOT-Survey-Studie (Knowledge and belief over time)
Laufzeit: 01.01.2022 bis 31.12.2022

Projektleitung: Prof. Dr. Markus Herrmann, Dr. med. Kay-Patrick Braun
Projektbearbeitung: Dr. med. Kay-Patrick Braun
Kooperationen: Professor Dr. med. Matthias May, Klinik für Urologie, St. Elisabeth-Klinikum Straubing, Deutschland; Dr. med. Julia Maurer, Universitäres Klinisches Krebsregister, Universität Regensburg, Deutschland
Laufzeit: Datenerfassung abgeschlossen

Bei der KABOT-Survey-Studie (Knowledge and belief over time) handelt es sich um eine Untersuchung, die mittels Fragebögen Daten bei Hausärzt*innen und den von ihnen betreuten Patient*innen erhebt. Ziel ist es, Informationen dazu zu erhalten, welche Einstellung Hausärzt*innen zu den bestehenden Vorsorgeuntersuchungen von Prostata- und kolorektalem Karzinom haben sowie welches Wissen und welche Einstellung die von ihnen betreuten Patient*innen dazu zeigen. Das Prostata- und das kolorektale Karzinom befinden sich sowohl bezüglich Inzidenz als auch krebsbedingter Mortalität unter den drei häufigsten Krebserkrankungen bei Männern in Deutschland. Der/die Hausarzt*in stellt in der Regel den primären Ansprechpartner*in des Patienten dar. Sowohl die Krebsvorsorgeuntersuchung Mann als auch den iFOBT kann der/die Hausarzt*in selbst durchführen. Darüber hinaus liegt auch die Beratung des Patienten bezüglich der Vorsorgekoloskopie in den Händen dieser Fachgruppe. Somit obliegt ihnen eine hohe Verantwortung bezüglich der Vorsorge dieser Tumorerkrankungen. Der besondere Wert der vorliegenden Untersuchung besteht darin, dass bereits vor 12 Jahren eine entsprechende Datenerhebung mit bisher nicht veröffentlichten Zahlen vorliegt. Dies gestattet eine Betrachtung des Wissens, der Einstellung und des Vorsorgeverhaltens über diesen Zeitraum einerseits unter Berücksichtigung der in dieser Periode neu gewonnen Kenntnisse und andererseits durch geänderter Vorsorgerichtlinien. Hierbei besteht letztendlich der Nutzen der Studie darin, positive und negative Einflussfaktoren herauszuarbeiten, um hieraus Konsequenzen ziehen zu können, wie das Vorsorgeverhalten weiter verbessert und somit eine Senkung der krebsbedingten Mortalität erreicht werden kann.

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Zufriedenheit der Hausärzte mit ihrem Arbeitsumfeld in Deutschland - ZUHARD
Laufzeit: 01.01.2022 bis 31.12.2022

Projektleitung: Prof. Dr. Markus Herrmann; Dr. med. Kay-Patrick Braun
Projektbearbeitung: Dr. med. Kay-Patrick Braun
Kooperationen: Professor Dr. med. Matthias May, Klinik für Urologie, St. Elisabeth-Klinikum Straubing, Deutschland; Prof. Dr. Antje Gumz, Psychologische Hochschule Berlin (PHB), Deutschland
Laufzeit: Datenerfassung bis 31.12.22

Die Studie mit dem Titel "Zufriedenheit der Hausärzte mit ihrem Arbeitsumfeld in Deutschland - ZUHARD" soll Daten über das konkrete berufliche Arbeitsumfeld im ambulanten hausärztlichen Bereich erheben. Es sollen die fachgruppenspezifische Zufriedenheit und die besondere Belastungsfaktoren identifiziert werden.
Vor dem Hintergrund des schon bestehenden oder aufgrund der Altersstruktur drohenden Mangels an Hausärztinnen und Hausärzten spielt die berufliche Zufriedenheit eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus bietet der Fragebogen die Möglichkeit, die Faktoren, die uns im täglichen Arbeitsleben am meisten belasten, anzugeben.
Ziel ist es, anhand der Daten Konzepte zu entwickeln, um eine höhere Arbeitszufriedenheit für Hausärzt*innen zu schaffen. Davon sollen zum einen praktizierende Kolleginnen und Kollegen profitieren, zum anderen soll so die Fachrichtung auch für junge Ärzt*innen attraktiver gemacht werden.

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Digitale Lehre (nicht nur) in Zeiten der COVID-19-Pandemie - Herausforderung und Chance für die Allgemeinmedizin (Institut für Allgemein- und Familienmedizin, Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)
Laufzeit: 01.04.2020 bis 31.03.2021

Digitale Lehre (nicht nur) in Zeiten der COVID-19-Pandemie - Herausforderung und Chance für die Allgemeinmedizin (Institut für Allgemein- und Familienmedizin, Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg)

Projektleitung: Prof. Dr. Markus Herrmann
Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Markus Herrmann; Dr. Peter Vogelsänger; Dr. Daniela Adam; Dr. Silke Brenne

Nachdem bereits während des ersten Lockdowns im Frühjahr des Jahres 2020 viele Arztpraxen begannen, Online-Sprechstunden anzubieten, erste Erfahrungen mit dieser Art der Kommunikation sammeln konnten und im Umgang mit diesem Medium zunehmend vertrauter wurden, erfolgte im Sommersemester 2020 an der Universität der sukzessive Übergang zur digitalen Lehre. Vorlesungen, Seminare und Praktika, Teamsitzungen am Institut für Allgemein- und Familienmedizin, Treffen mit den Lehrärzt*innen, das Promotionskolloquium wie auch die Besprechung der Evaluation mit Studierenden wurden per ZOOM realisiert, wobei sich das Team des Institutes schon frühzeitig mit den besonderen Herausforderungen dieser Form der Lehre und Kommunikation wie auch den Anforderungen im Homeoffice stellte. Das digitale Lehrangebot im Wintersemester 2020/2021 sicherte die Kontinuität der Lehre und ist sowohl für Studierende als auch Lehrende mit besonderen Herausforderungen und auch neuen Chancen verbunden. Die in Vorlesungen, Seminaren, Praktika aber auch Praxisvisitationen gesammelten Erfahrungen mit der digitalen Lehre sind Gegenstand eines seit Beginn des Wintersemesters 2020/2021 laufenden Forschungsprojektes. Mit quantitativen und qualitativen Methoden soll untersucht werden, welchen Platz digitale Lehr-, Lern- und Kommunikationsformate auch über die Pandemie bedingten Einschränkungen hinaus in der universitären Lehre finden können. Dabei soll im Besonderen herausgearbeitet werden, wie die Allgemeinmedizin von den in Zeiten der COVID-19-Pandemie gemachten Erfahrungen mit dem Einsatz innovativer, digitaler Kommunikationsformate im Sinne einer weiteren Vernetzung universitärer Forschung und Lehre mit Hausarztpraxen, gerade auch im ländlichen Raum, profitieren kann.

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Survey RuPiAE - Rural Pipeline Across Europe
Laufzeit: 01.11.2018 bis 30.06.2019

Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Herrmann (Institutsdirektor für Allgemeinmedizin)
Projektkoordinatorin: Dr. Silke Brenne, MPH
Kooperationen: Jane Randall-Smith, Executive Secretary of the European Rural and Isolated Practitioners Association (EURIPA), Montgomery Powys, Wales UK und EURIPA -The European Rural and Isolated Practitioners Association

Nicht nur in Deutschland, sondern in vielen Ländern Europas (z.B. Norwegen, Schweden) führen der demografische Wandel sowie der akute Nachwuchsmangel von jungen Hausärzten/innen zu einer alarmierenden Situation in der Primärversorgung -vor allem in ländlichen Regionen. Internationale Erfahrungen zeigen, dass Programme, die sich am Konzept der "rural pipeline" orientieren, erfolgreich sind (Carson et al. 2015; Kwan et al. 2017; Mitra et al. 2018; Wheat et al. 2007): um medizinischen Nachwuchs für die landärztliche Versorgung zu gewinnen, sollten Konzepte umgesetzt werden, die bereits in der Schulzeit beginnen ("rural origin"), sich über den gesamten Zeitraum der universitären Ausbildung sowie der postgradualen Weiterbildung erstrecken und konsequent die hausärztliche Medizin fördern ("rural exposure"). Im Rahmen des Projekts "Rural pipeline across Europe" erfolgte eine systematische Literaturrecherche als Ist-Analyse zu bereits bestehenden Programmen in Europa (n=22). Darüber hinaus wurde zwischen 10.04.2019 und 05.05.2019 eine europaweite explorative Online-Befragung (Methodik: Versendung eines Online-Links über Mailinglisten) zu bereits bestehenden Initiativen und Programmen zur Verbesserung der landärztlichen Versorgung durchgeführt. Die Response-Rate lag bei n=64.
Die Ergebnisse der Erhebung geben einen explorativen Überblick über europäische Programme zur Verbesserung der landärztlichen Versorgung. Medizinische Fakultäten erhalten Ideen und Hinweise für die Initiierung und Implementierung neuer Lehrkonzepte, die sich am international bewährten Konzept der "rural pipeline" orientieren, und die (inter-)nationale Vernetzung.
Das Projekt steht unter der Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg.
Erste Ergebnisse wurden bereits auf (inter)nationalen Kongressen vorgestellt. Weitere Publikationen sind für das Jahr 2020 angedacht.

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Zwischen Fall- und Systembezug - Professionelles Selbstverständnis und Handlungslogiken von Hausärzten bei der Attestierung von Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Beschwerden
Laufzeit: 01.11.2015 bis 31.10.2017

Die Auswirkungen des Anstiegs psychischer Erkrankungen von Erwerbstätigen sind mit Blick auf die Gruppe der Betroffenen und aus gesundheitsökonomischer oder volkswirtschaftlicher Perspektive analysiert worden. Allerdings gibt es nur wenige Untersuchungen, die sich mit der Frage beschäftigen, welche Auswirkungen diese Entwicklung auf den ärztlichen Praxisalltag hat, inwieweit die regionale Verfügbarkeit spezifischer weiterführender Versorgungsangebote das Entscheidungsverhalten von HausärztInnen beeinflusst oder wie HausärztInnen mit den Paradoxien professionellen Handelns vor dem Hintergrund des sozialpolitischen Wandels umgehen.

Am Beispiel der Attestierung von Arbeitsunfähigkeit aufgrund psychischer Beeinträchtigungen soll untersucht werden, wie HausärztInnen in ländlichen und städtischen Praxen Sachsen-Anhalts mit den damit verbundenen Widersprüchlichkeiten und Zielkonflikten umgehen. In der Verknüpfung der individuellen und strukturellen Ebene (Fall- und Systembezug) sollen Handlungs- und Deutungsmuster der HausärztInnen mit Hilfe berufsbiografischer, problemzentrierter Interviews rekonstruiert und in einer Typologie generalisiert werden.
 
Die Auswertung erfolgt anhand qualitativer Inhaltsanalyse und (berufs-)biographischer Narrationsanalyse. Auf der Basis der in den qualitativen Interviews gewonnen Erkenntnisse werden typisierende Fallvignetten entwickelt, die für weitere Forschungs- und Lehrzwecke genutzt werden sollen.
 
Das Projekt soll damit einen Beitrag leisten zur professionstheoretischen Konkretisierung des hausärztlichen Selbstverständnisses und Handelns in der Wechselwirkung von Fallebene und Systemebene.

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Qualitative Forschung in der Allgemeinmedizin
Laufzeit: 01.03.2016 bis 28.02.2017

Das Interesse an qualitativer Forschung gewinnt in der Allgemeinmedizin zunehmend an Bedeutung. Doch welche Institute für Allgemeinmedizin arbeiten mit qualitativen Method(ologi)en? Und zu welchen Themen? Wie wird das methodische Handwerkszeug vermittelt bzw. erlernt? Wie werden Promovierende geschult? Wie sieht der Austausch zwischen sozialwissenschaftlichen und medizinischen Institutionen statt?

Das Institut für Allgemeinmedizin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg führt eine standardisierte Erhebung an allen Medizinischen Fakultäten in Deutschland durch, um sich diesen Fragen zu nähern. Ziel ist es, einen aktuellen Überblick über qualitative Forschungspraktiken in der Allgemeinmedizin zu erhalten sowie Chancen, Herausforderungen und Bedarfe zu ermitteln. Präsentation und Diskussion der Ergebnisse erfolgt im Rahmen eines Workshops auf der Pre-Conference der DEGAM 2016 in Frankfurt.

Das Projekt soll einen Beitrag leisten zur Vernetzung und Weiterentwicklung qualitativer Methoden für Versorgungs-, Professions- und Lehrforschung in der akademischen Allgemeinmedizin

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Regionales interprofessionelles Gesundheitszentrum Wolmirstedt Sicherung der Primär- und Langzeitversorgung einer alternden Bevölkerung in einer ländlichen Region in Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg
Laufzeit: 15.03.2016 bis 14.12.2016

Projektleiter:             Herrmann, Markus; Prof. Dr. med.
                                 Hülsemann, Jan L.; Dr. med.
Projektbearbeiter:    Apel, Ulrich; Marx, Yvonne; MA; Tetzlaff, Fabian; M.Sc.
Finanzierung:          Robert-Bosch-Stiftung 15.03.2016 bis 14.12.2016
 
Sachsen-Anhalt ist eines der am stärksten vom demographischen Wandel betroffenen Regionen in Deutschland. Neben der Alterung der Bevölkerung tritt zusätzlich eine Überalterung der niedergelassenen Ärzteschaft (insbesondere in der Allgemeinmedizin) auf, was besonders für die Versorgung in ländlich geprägten Regionen zunehmend problematisch ist. Die Gemeinde Wolmirstedt ist hierfür exemplarisch.
Die Robert-Bosch-Stiftung fördert im Rahmen des PORT-Projekts das Konzeptvorhaben zur Erprobung neuer Versorgungsmodelle. Hierbei sollen vor allem die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen medizinischen und nichtmedizinischen Fachpersonal aber auch das gesellschaftlich ehrenamtliche Engagement gestärkt werden, um eine bessere Versorgung zu gewährleisten. Im gleichen Zuge werden auch Patienten an der Konzipierung ihres Versorgungszentrums teilhaben.

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Machbarkeitsstudie zum Thema Priorisierung von Arzneimitteln im Kontext von Polypharmazie
Laufzeit: 01.10.2014 bis 31.12.2015

Multimorbidität geht mit einem Risiko für Polypharmazie einher, wenn die Therapieempfehlungen für jedes diagnostizierte Krankheitsbild stringent eingehalten werden. Gerade bei alten multimorbiden Menschen, die täglich eine Vielzahl von Medikamenten einnehmen sollen, kommt es gehäuft zu Arzneimittelneben- und -wechselwirkungen. 

In einem repräsentativen, vignettengestützten Survey soll mit Hausärzten in Sachsen-Anhalt der folgenden Frage systematisch nachgegangen werden:
Welche Medikation bei welchen Krankheitsbildern, Merkmalen und Versorgungsproblematiken des älteren, multimorbiden Patienten werden nach einem Klinikaufenthalt durch Hausärzte ab-, um- oder angesetzt. Welches sind die Gründe dafür?
Im Vorfeld des geplanten Surveys soll eine Machbarkeitsstudie Hinweise zur Optimierung des Studiendesigns liefern. Auf der Basis von exemplarischen Patientenfällen (Fallvignetten) werden die teilnehmenden Hausärzte dazu befragt, welche Medikation sie jeweils verändern oder beibehalten würden und aus welchen Gründen. Die Auswertung der Daten soll deskriptiv und unter Anwendung von varianz-, korrelations- und regressionsanalytischen Verfahren erfolgen.
Die Machbarkeitsstudie wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialmedizin und Prävention (Prof. Robra) durchgeführt und gefördert von der Deutschen Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention.

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Transfer neurowissenschaftlicher Forschung in hausärztliche Versorgung (NEUROTRANS)
Laufzeit: 01.10.2013 bis 30.09.2015

Gesamtprojektleitung: Prof. Dr. Herrmann (Institutsdirektor für Allgemeinmedizin)

Projektleiter:
Prof. Dr. Bernt-Peter Robra (Institutsdirektor für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie)
Projektkoordinatorin: Dr. Astrid Eich-Krohm, Ph.D.
Kooperationen: Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE); Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie (ISMG) Universität Magdeburg
Förderer: BMBF; 01.10.2013 - 30.09.2015 (Förderkennzeichen: 01GP1307)
Transfer neurowissenschaftlicher Forschung in hausärztliche Versorgung (NEUROTRANS)
Hausärzte spielen beim Demenzmanagement eine zentrale Rolle, u. a. als wichtige Knotenpunkte der Kommunikation für Wissensbestände über neurodegenerative Veränderungen für ältere Patienten, deren Angehörige sowie Pflegedienste. Ergebnisse neurowissenschaftlicher Forschung zur Früherkennung demenzieller Entwicklungen haben bislang keinen Eingang in die allgemeinmedizinische Routineversorgung gefunden. Umgekehrt stehen Erkenntnisse und Erfahrungen der Hausärzte der Wissenschaft nicht zur Verfügung. Daraus resultiert ein grundlegender Zielkonflikt für die Translation neurowissenschaftlicher Forschung in hausärztliche Routinepraxis. In Fokusgruppen und Interviews mit Hausärzten wurden deren Erfahrungen gesammelt und analysiert, zeitgleich fanden Interviews mit den Wissenschaftlern statt. Zur Zeit sind eine gemeinsame Veranstaltung beider Gruppen und weitere Fokusgruppen mit den Hausärzten geplant, um gemeinsame Forschungsprojekte entwickeln und deren Umsetzung zu planen. Ziel ist die Verbesserung der Wissenszirkulation zwischen hausärztlicher Versorgung und neurowissenschaftlicher Forschung. Das Projekt steht unter Leitung des Instituts für Allgemeinmedizin der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg.

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International Primary Health Care
Laufzeit: 01.06.2011 bis 30.12.2013

Mit der „Deklaration von Alma Ata“ bekannten sich die Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation 1978 zum Konzept von Primary Health Care (PHC). Gesundheit war nun nicht mehr nur eine medizinische, sondern eine Frage der Menschenrechte und damit der Gerechtigkeit, der Gleichheit und der Partizipation. Verstärkt werden international Primary Health Care Modelle reformiert oder neu installiert. Interdisziplinarität, Partizipation und Gemeindeorientierung bekommen seitdem international eine wachsende Bedeutung in der Gestaltung der Primärversorgung. Mit dieser Studie soll an verschiedenen Länderbeispielen die Professionalisierung und Akademisierung von Primary Health Care untersucht werden und der internationale Austausch gefördert werden.

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Priorisierung von Arzneimitteln in der hausärztlichen Versorgung von Patienten über 60 Jahren im Übergang von stationärer zu ambulanter Versorgung
Laufzeit: 01.07.2010 bis 30.06.2011

Beim Übergang von stationärer zu ambulanter Versorgung ist die Hausärztin/der Hausarzt mit der Aufgabe konfrontiert, die bestehende, stationär verordnete Arzneimitteltherapie weiterzuführen, oder gegebenenfalls zu verändern. Ziel dieser Erhebung ist es eine Entscheidungshilfe für den komplexen Vorgang der Priorisierung in der Arzneimitteltherapie von Patienten über 60 Jahre zu entwickeln. Hierzu möchten wir Fall-Vignetten entwickeln anhand derer sich Determinanten ärztlichen Entscheidungsverhaltens untersuchen lassen. Fall-Vignetten sind ein methodisches Instrument, um beispielhaft Merkmale/Determinanten zu beschreiben, die das ärztliche Entscheidungsverhalten beeinflussen können.  Am Ende des Projektes soll für Hausärzte eine Prorisierungshilfe für die Medikation von älteren Patienten entwickelt werden.

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Strukturiertes Informationsmanagement für ärztliche Qualitätszirkel - SIQ Externe Unterstützung der Qualitätszirkelarbeit im Rahmen Hausärzteprogramms der KV-SA
Laufzeit: 01.01.2008 bis 31.12.2010

Zur Qualifizierung der hausärztlichen Versorgung wird durch das IALM mit Hilfe einer freien Mitarbeiterin ein Konzept und eine strukturierte Begleitung für voraussichtlich 8 Qualitätszirkel-Modul erstellt. Ziel ist eine Optimierung der patientenzentrierten Kommunikation am Beispiel praxisrelevanter Problemkonstellationen

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AWMF-S3-Leitlinie "Organisch nicht hinreichend erklärbare Körperbeschwerden"
Laufzeit: 01.03.2008 bis 31.12.2009

Als Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin erfolgt die Mitarbeit an der Interdisziplinären S3-Leitlinie "Organisch nicht hinreichend erklärbare Körperbeschwerden" im Rahmen eines von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlich Medizinischen Fachgesellschaften AWMF koordinierten Konsensusverfahren sowie der Beteiligung weiterer wissenschaftlich medizinischer Fachgesellschaften.

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Verbesserung der homöopathischen Lehre im Medizinstudium: Wahlfach Homöopathie
Laufzeit: 01.01.2009 bis 31.12.2009

Ziel dieses Projektes ist die Verbesserung der homöopathischen Lehre im Medizinstudium. Momentan erfolgt an der Otto-von-Guericke-Universität Mgdeburg eine Einführung in die klassische Homöopathie im Rahmen der Vorlesung Naturheilverfahren und dem begleitenden Seminar im 5. Studienjahr. Zusätzlich soll nun zur Vertiefung der Kenntnisse ein klinisches Wahlfach Homöopathie für max. 15 Studierende angeboten werden. Voraussetzung für die Teilnahme ist der Besuch der Vorlesung. Das Wahlfach soll u.a. Grundlagen, Geschichte, Literatur und die Arzneimittelfindung der Homöopathie zum Inhalt haben. Die Veranstaltung geht über 4 SWS. Dieses Wahlfach soll vor und nach der Veranstaltung mittels Fragebögen evaluiert werden und ergänzend durch eine am Ende des Seminars stattfindende Gruppendiskussion Anregungen zur Verbesserung der Lehre im Bereich Homöopathie hervorbringen.

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Professionalisierung in Naturheilverfahren/Homöopathie und Integration von Naturheilverfahren/Homöopathie in die medizinische Ausbildung
Laufzeit: 01.07.2007 bis 30.04.2009

Die Bedarfe und Interessen der Studierenden der Medizin an Naturheilverfahren/Homöopathie gilt es genauer zu beleuchten. Es sollen bisherige Lehrkonzepte an medizinischen Fakultäten recherchiert werden, um daraus und aus Befragungen der Studierenden und niedergelassenen Ärzte Lehrkonzept für die Vorlesung und die Seminare im Querschnittsbereich 12 für den Teil Naturheilverfahren insbesondere Homöopathie zu entwickeln. Begleitend sollen Professionalisierungswege von Ärzten in Bezug auf ihre Arbeit als Homöopathen untersucht werden.
Zur Bearbeitung der skizzierten Forschungsfragen wurde ein kombiniertes Vorgehen mittels qualitativer und quantitativer Methoden der empirischen Sozialforschung gewählt. Vorwissen, Erfahrungen oder besondere Interessen der Studierenden sollen mittels Fragebogens untersucht werden. Somit ist das Erfassen und Auswerten der Daten eines gesamten Studienjahres möglich. Geplant ist, die Studierenden in Vorklinik (1.Studienjahr) und Klinik (5.Studienjahr) zu befragen, um mögliche Unterschiede innerhalb des Studienverlaufs herauszuarbeiten. Die gewonnenen Daten werden dann mit Mitteln der quantitativen Sozialforschung (Atteslander 2003) weiter ausgewertet und analysiert (SPSS, Zwerenz 2006).
Neben den quantitativen Methoden sollen innerhalb der Untersuchung vor allem auch qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung zur Anwendung kommen. Der Vorteil qualitativer Methodik liegt darin, dass sie fallspezifisch und ohne determinierend eingrenzende Vorannahmen an die Analyse des Gegenstandsfeldes herangeht. Es sollen dementsprechend deskriptive Experteninterviews mit Ärztinnen und Ärzten sowie mit Studentinnen und Studenten der Medizin zur Anwendung kommen.

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Medizinische Versorgung von Migranten ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland -Zugang zu Gesundheitsversorgung und Anforderungen an die Medizin-
Laufzeit: 01.08.2008 bis 31.01.2009

Gesundheitsversorgung von Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus in Deutschland ist defizitär. Ärzte berichten, dass diese, wenn überhaupt, erst zu spät medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Oft wird die Chance einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung vertan. Der Rechtsanspruch auf ärztliche Behandlung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz wird von Menschen ohne Papiere aus Furcht vor Statusaufdeckung selten eingelöst. In Deutschland haben sich parallele nichtstaatliche Strukturen der medizinischen Hilfe herausgebildet, die als primärmedizinische Anlaufstellen und Vermittlungsstellen fungieren. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe der Universität Magdeburg und der Charité Berlin soll mit Hilfe qualitativer und quantitativer empirischer Methoden einen systematischen Überblick über Angebote nichtstaatlicher Angebote medizinischer Hilfe für Menschen ohne Papiere erarbeiten. Dabei wird fokussiert auf: gesundheitliche, sozialmedizinische und rechtliche Probleme in der Primärversorgung; Schnittstellenprobleme zu unterschiedlichen Leistungsanbietern im Gesundheitswesen; Barrieren im Zugang zu notwendigen Gesundheitsleistungen.

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Allgemeinmedizin in der Lehre
Laufzeit: 01.04.2005 bis 31.12.2008

Begleitend zur Durchführung allgemeinmedizinischer Lehre wird eine kontinuierliche Lehrevaluation durchgeführt. Bislang wurde die Lehre in folgenden bereichen durchgeführt:

      • Blockpraktikum und Seminare Allgemeinmedizin;
      • Seminare Querschnittsbereich 7, Medizin des alten Menschen;
      • Seminare Querschnittsbereich 10 (Halle); Prävention und Gesundheitsförderung;
      • Klinisches Wahlfach Allgemeinmedizin;
      • Praktisches Jahr Allgemeinmedizin
      In der Evaluation werden quantifizierende Methoden wie Fragebögen als auch Instrumente der qualitativen Sozialforschung (Fokusgruppen) eingesetzt.

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Versorgung von Patienten mit somatoformen Störungen in hausärztlichen Praxen in Sachsen-Anhalt
Laufzeit: 01.08.2007 bis 15.03.2008

Somatoforme Störungen (SFS) kommen in der Primärversorgung ausgesprochen häufig vor. Mindestens 20% der Patienten, die einen Hausarzt aufsuchen, leiden an einer somatoformen Störung. Betroffene von SFS gelten traditionell als schwierige Patientengruppe beim Hausarzt.

Im Rahmen einer repräsentativen Fragebogenstudie mit N=150 Hausärzten in Sachsen-Anhalt wurde der Frage nachgegangen, welche Erfahrungen sie in den Jahren ihrer Niederlassung mit dieser Patientengruppe gesammelt haben und wie sie mit ihr als Hauärzte umgehen.

In dem selbst entwickelten Instrument wurden Fragen gestellt nach Häufigkeit, Vorgehen, weiterführender Diagnostik, Medikation und die Veranlassung weiterer Therapien sowie Praxismanagement und  Fortbildungsbedarf. Ferner wurde nach notwendigen Fähigkeiten und persönlichem  Entwicklungsbedarf im Umgang mit diesem Patiententypus gefragt. Ebenfalls wurde mittels vorgegebener Items die Dynamik der Arzt-Patienten-Beziehung erfasst.

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Interdisziplinäre S3-Leitlinie "Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms
Laufzeit: 30.04.2007 bis 15.12.2007

Als Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin erfolgt die Mitarbeit an der Interdisziplinären S3-Leitlinie Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms im Rahmen eines von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlich Medizinischen Fachgesellschaften AWMF und der Interdisziplinären Vereinigung für Schmerztherapie DIVS koordinierten Konsensusverfahren sowie der Beteiligung neun weiterer wissenschaftlich medizinischer Fachgesellschaften und drei weiterer Gesellschaften und Verbände

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Haltungen und Umgang mit Sucht bei Hausärzten und Suchtberatern
Laufzeit: 01.04.2006 bis 30.05.2007

Probleme im Umgang mit Suchtmitteln in der Bevölkerung sind häufig, werden oft erst spät in der hausärztlichen  Versorgung zum Thema. Suchtkrankheiten zählen in der hausärztlichen Versorgung zu den "unbeliebtesten" Krankheiten, Suchtpatienten gelten als die "undankbarsten" Patienten überhaupt. Dennoch werden Suchtprobleme oftmals erstmalig beim Hausarzt zum Thema. Im Rahmen einer Sekundäranalyse von qualitativem Datenmaterial, gewonnen durch die Befragung von Hausärzten und Suchtberatern, wurden berufsspezifische Einstellungen und Haltungen gegenüber suchtgefährdeten und süchtigen Menschen typisiert und weiterführende Überlegungen über eine Optimierung und Intensivierung der Zusammenarbeit angestellt.

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Letzte Änderung: 08.06.2023 - Ansprechpartner: Webmaster