Universität Magdeburg baut Studentisches Gesundheitsmanagement auf
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg will die Gesundheit ihrer mehr als 12.000 Studierenden künftig stärker in den Fokus rücken. Dazu wurde am Mittwoch, dem 1. Oktober 2025, ein Kooperationsvertrag mit der Techniker Krankenkasse (TK) unterzeichnet. Langfristig soll ein umfassendes Studentisches Gesundheitsmanagement (SGM) aufgebaut werden, das einen „Lern- und Wohlfühlcampus“ schaffen soll. Ziel sei es, dauerhafte Strukturen zu etablieren, die fest in den Hochschulalltag integriert werden. Das Vorhaben ist Teil eines übergreifenden Hochschulgesundheitsmanagements, von dem perspektivisch alle Universitätsangehörigen profitieren sollen.
Das auf zweieinhalb Jahre angelegte Vorhaben verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der physische, psychische und soziale Aspekte berücksichtigt. Dabei sollen bereits vorhandene Angebote im Gesundheitsmanagement sichtbarer gebündelt, neue Maßnahmen entwickelt und eine zentrale digitale Plattform geschaffen werden. Schwerpunkte sind die Themen mentale Gesundheit, soziale Vernetzung und insbesondere auch passgenaue Angebote für internationale Studierende. Das Projekt ist am Hochschulsportzentrum angesiedelt.
„Studentisches Gesundheitsmanagement bedeutet, die Universität als Lebenswelt aller Studierenden so zu gestalten, dass Gesundheit systematisch gefördert wird – durch vernetzte Angebote, bessere Studienbedingungen und aktive Einbindung der Studierenden“, so der Unirektor, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, bei der Vertragsunterzeichnung. „Gesundheit ist eine entscheidende Voraussetzung für erfolgreiche Studienverläufe. Wir wollen unsere Studierenden in allen Lebenslagen stärken und ein Umfeld schaffen, in dem Lernen, Lehren und Leben im Gleichgewicht stehen.“
Geplant sind neben Kursen zur Stressbewältigung auch Gesundheits-Workshops, Check-ups, Beratungsangebote sowie die Ausbildung von Mentalen Ersthelfern. Ein Health-Coaching speziell für internationale Studierende soll Zugangsbarrieren abbauen. Auch die Campusumgestaltung – mit neuen Aufenthalts- und Erholungsflächen – wird in das Projekt einbezogen.
Die Techniker Krankenkasse fördert das Projekt finanziell und bringt ihre Erfahrungen aus mehr als 20 Jahren Hochschulgesundheitsmanagement ein.
Laut der 22. Sozialerhebung des Bundesbildungsministeriums fühlen sich knapp zwei Drittel der Studierenden häufig gestresst, bei den Studienanfängern sind es bereits 57,9 Prozent. Der TK-Gesundheitsreport 2023 zeigt zudem, dass sich das subjektive Stresserleben bei Studierenden seit 2015 fast verdoppelt hat, von 23 auf 44 Prozent.