#18: Übernehmen Roboter die Welt?

Deutschland zählt zur Weltspitze, wenn es um den Einsatz von Industrie-Robotern geht. Über 230.0000 Exemplare werden in der Volkswirtschaft eingesetzt. Damit führt Deutschland den europäischen Vergleich an. Doch in der Gesellschaft haben viele Menschen bei dem Wort „Roboter“ andere Vorstellungen vor Augen. Unsere Eindrücke sind von Filmen und Serien geprägt. C3PO und R2D2 aus Star Wars sind die vielleicht bekanntesten Beispiele. Aber humanitäre Roboter sind längst keine Zukunftsmusik aus einer Science-Fiction. Über den Einsatz von Robotik, die Grenzen und die gesellschaftlichen Veränderungen geht es in einer neuen Folge unseres Wissenschaftspodcasts.

Heute zu Gast:

Dominykas Strazdas ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, im Fachbereich Mobile Dialogsysteme. Unter der Leitung von Jun.-Prof. Ingo Siegert und Prof. Al-Hamadi arbeitet er unter anderem an der Mensch-Maschinen-Interaktion. Sein Team hat dabei einen sehr starken internationalen Fokus. Neben Doktoranden aus Ägypten oder Indien, arbeiten auch Studierende an ihren Projektarbeiten im Robotik Labor des Fachgebiets Neuro-Informationstechnik.

 

 

Der Podcast zum Nachlesen

 

Intro-Stimme: Wissen, wann du willst. Der Podcast zur Forschung an der Uni Magdeburg.

Peer Niehof: Was vor 50 Jahren noch reinste Zukunftsmusik war, ist längst in unserem Alltag angekommen. Roboter begegnen uns heute regelmäßig. Oftmals beachten wir sie nicht mal wirklich, weil sie uns so vertraut vorkommen. Oder würdet ihr den Chat-Roboter beim Online-Kauf oder den Wisch-Roboter im Badezimmer als klassischen Roboter wahrnehmen? Wohl kaum. Stattdessen haben wir bei diesem Begriff sofort ein anderes Bild im Kopf.

Oftmals auch durch Filme und Serien geprägt. Weltweit sind Millionen von Robotern im Einsatz. Sie rollen, laufen, sprechen, arbeiten, werkeln und helfen den Menschen. Sie übernehmen gefährliche, schwere, aber auch eintönige Aufgaben für uns. Die Technologie entwickelt sich rasant. Doch gibt es gar kein Limit? Und bringt diese Entwicklung nicht auch Gefahren für unsere Gesellschaft mit? Das besprechen wir heute bei „Wissen, wann du willst.“

Mein Name ist Peer Niehof und ich arbeite an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg im Bereich Medien, Kommunikation und Marketing. In unserem Podcast darf ich heute Domas Strazdas begrüßen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an unserer Universität und setzt sich mit dem Thema Robotik auseinander. Hallo Domas, schön, dass du da bist.

Domas Strazdas: Ja, hallo!

Peer Niehof: Domas, wann hast du heute schon einen Roboter benutzt?

Domas Strazdas: Also, heute muss ich gestehen noch nicht. Was heißt, muss ich gestehen. Also ich habe nachgedacht, ob eine elektrische Zahnbürste als Roboter durchgehen würde. Ich würde aber sagen, bisher noch nicht, weil die nicht irgendwie autonom sich durch die Welt zurecht erkundet. Aber ein kleiner Staubsaug-Roboter, den werde ich heute Abend noch benutzen. Also in der Küche, abends, wenn wir fertig sind, nach dem Essen die ganzen Krümel wegsaugen, ist super lästig und der erledigt das ziemlich gut. Also heute haben wir das erste.

Peer Niehof: Ich habe heute Morgen schon unter der Dusche Musik über einen Smarthome-Assistenten gehört. Zählt das schon als Roboter?

Domas Strazdas: Ähm, der hat keinen physischen Körper. Ich würde das gerne irgendwo trennen. Können wir auch später ein bisschen diskutieren, was ein Roboter ausmacht. Aber es gibt auch die Bots und die Roboter. Und die Roboter haben einen festen Körper und die Bots sind irgendwo digital verankert. Die haben auch eine Gemeinsamkeit, also wie die agieren oder wie die in der Welt sich zurechtfinden.

Also der Bot in der digitalen Welt, der Roboter bei uns in der normalen Welt. Und beide erfüllen Aufgaben, die für uns meistens lästig sind. Das heißt, die haben auch sehr viele Gemeinsamkeiten. Aber für einen waschechten Roboter, würde ich sagen, muss es irgendwo was zum Anfassen geben.

Peer Niehof: Okay, dann zählte das noch nicht, nehme ich an. Wenn wir über Roboter reden, hat ja jede Person ein ganz anderes Bild vor Augen, oftmals auch so durch Filme und Serien geprägt. Einige denken sofort an R2D2 aus Star War's oder C3PO. Andere haben vielleicht Greifarme im Kopf, die in Werkstätten oder in großen Autofabriken unsere Autos zusammenbauen. Welche Arten von Robotern gibt es denn? Kann man das generell sagen?

Domas Strazdas: Also man kann Roboter in vielen Kategorien einordnen, je nach Einsatzzweck, also Feld. Ich sag mal, es gibt Industrieroboter, Serviceroboter, Medizinroboter. Man kann die aber auch nach dem Aussehen klassifizieren. Es gibt die humanoiden Roboter, zoomorphe Roboter, die wie ein Hund aussehen und auf vier Beinen laufen. Man kann die aber auch nach stationär oder mobil einordnen. Und die meisten Roboter haben ein paar von diesen Kategorien, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Und ein paar der Kategorien kommen häufiger vor. Zusammen, zum Beispiel Servicerobotik, Mobilrobotik und Humanoid hat man sicher schon gleich eine Vorstellung. Und dann: Industrierobotik, stationär und dann Präzisionsaufgaben, so was.

Peer Niehof: Und welche begegnen uns davon im Alltag am meisten?

Domas Strazdas: Direkt begegnen ist schwierig zu sagen. Wir kriegen viele Produkte mit, von den Robotern. Zum Beispiel: die meisten Autos werden von Robotern hergestellt. So gesehen begegnen uns die Produkte von den Robotern. Die Roboter im Alltag so wirklich zu sehen, wenn man jetzt keine Serviceroboter trifft, ist eher noch nicht der Fall, würde ich sagen.

Peer Niehof: Okay. Aber das klingt ja erst mal nach jeder Menge Arten, die uns theoretisch begegnen können oder die in der Gesellschaft vorhanden sind. Aber mal ganz allgemein gefragt: aus was für einer Technologie bestehen eigentlich diese ganzen Roboter? Gibt es da gemeinsame Nenner?

Domas Strazdas: Man kann sich das ein bisschen vorstellen, dass ein Roboter ein PC auf Rädern oder Füßen ist. Also das ist letztendlich eine kleine, schlauere Maschine, die sich in der Welt entweder fortbewegt oder darin eine Aufgabe erfüllt. Das heißt es gibt ein mechatronisches System, also Aktoren, die diesen Roboter fortbewegen oder ihn bewegen lassen. Mehrere Achsen meistens. Dann haben wir eine Steuerung für diese Kinematik, aber auch die allgemeine Steuerung für den programmierten Ablauf.

Dann haben wir Sensoren, um die Welt wahrzunehmen, um diese Aufgabe zu erfüllen. Das sind meistens Kameras oder Entfernungsmesser – Lidar-Systeme. Im Grunde ein selbstfahrendes Auto könnte man schon auch als Roboter betrachten. Dann haben wir noch wie bei einem - man stellt sich vor Laptop - ein Akku, um den noch betreiben zu können und schon hat man einen Roboter, der irgendwas machen kann.

Peer Niehof: Dann bleiben wir doch mal bei den humanoiden Robotern, weil dort vielleicht viele von unseren Zuhörerinnen und Zuhörern am meisten ein Bild im Kopf haben. Kommen die bereits an ihre Vorbilder aus den bekannten Filmen und Serien heran oder gibt es da schon Grenzen?

Domas Strazdas: Also humanoide Roboter werden, wenn sie jetzt nicht im Empfangsbereich eingesetzt werden, gelegentlich auch im Gastronomiebereich eingesetzt. Also kommen auf dich zu und bringen dir was oder fragen, ob noch was gewünscht ist. Und so einen Roboter bin ich schon mal begegnet, wenn auch ein bisschen in reduzierter Form. In einem Hotel in München habe ich per Telefonanruf diesen Roboter bestellen können.

Das heißt, dann ist auch eine Roboterstimme mir entgegengekommen, habe ein paar Knöpfe gedrückt und dann kam er vor die Tür vorgefahren. Ich habe wieder einen Anruf bekommen aufs Telefon: „Hallo, ich bin da!“. Weil der noch nicht die Türklingel läuten konnte. Und dann habe ich aufgemacht, dann stand er vor der Tür und hat mich begrüßt und ich konnte dann auf dem Display aussuchen, was ich gerne hätte.

Und dann habe ich mir eine Tafel Schokolade und ein Bier bestellt und dann sind die aus einer Schublade rausgefahren. Ich konnte mir das rausnehmen und zum Schluss durfte ich die ganze Interaktion bewerten. Er hat natürlich von mir fünf Sterne bekommen und dann habe ich mich noch einmal kurz umgeschaut. Also Kopf durch die Tür und da habe ich im Flur einen Menschen gesehen, der mit einem Controller, also auch so dann die ganze Interaktion verfolgt hat.

Und das hat mich auch gerade interessiert, ob das gerade wirklich alles echt passiert ist oder ob das vielleicht, ich sage mal „fake gespielt“ worden ist. Und als ich den Menschen mit dem Controller gesehen habe, habe ich dann schön rüber gewunken, habe dann gesagt: „Ja, wollen wir ein bisschen über uns Roboter unterhalten“ und er dann: „Ja klar, das ist gerade unser Prototyp und ich habe dann neue Software aufgespielt, dass er selber eigenständig durch Fahrstühle fahren kann. Und da ich nicht sicher bin, ob das richtig alles funktioniert, habe ich für den Fall der Fälle diesen Controller, dass ich den aktivieren kann. Nicht, dass der Roboter eine Treppe runterkullert.“ Und dann wurde mir versichert, dass die Interaktion dann letztendlich echt war. Und weil es nur ein Prototyp war, habe ich dann mein Bier und meine Tafel Schokolade sogar umsonst bekommen.

Peer Niehof: Sehr gut. Eine Win-Win-Situation für alle. Kannst du denn beschreiben, wie der aussah? Kam der schon nah an diesem Ziel, was man hat menschlich zu sein, heran?

Domas Strazdas: Also der war humanoid, indem er einen Kopf hatte, aber die Hände waren nicht vorhanden, hat er auch nicht nötig. Stattdessen hat er so einzelne Schubladen, die er rausfahren konnte, je nachdem, wo was drin war. Im Grunde war das ein Kühlschrank auf Rädern, also mit einem Kopf und einem Touchdisplay.

Peer Niehof: Sind das auch die Grenzen, die diese humanoiden Roboter gerade haben? Das Aussehen oder wo liegen sonst die Grenzen?

Domas Strazdas: Es gibt eine spezielle Art von humanoiden Robotern, die ziemlich menschenähnlich aussehen. Diese werden im allgemeinen Sprachgebrauch als Androide bezeichnet. Man trifft sie auch in Science-Fiction öfter. Wenn ein Mensch dann quasi herausstellt, dass er künstlich ist, komplett künstlich, dann ist das ein Androide. Die Mischform zwischen Menschen und Roboter. Würde man ja Cyborg bezeichnen, aber das ist ja noch ein anderes Thema.

Ein Android hat nichts Biologisches an sich, außer das Aussehen und das kann auch Unbehagen erstellen, indem es zu Menschenähnlich aussieht. Und man kriegt das mit und dann fühlt man eine gewisse Distanz, weil man merkt: Oh, das ist jetzt kein echtes Denken, kein Lebewesen. Tut so, aber als ob es ein Lebewesen wäre. Und um diesen Effekt bei den Servicerobotern zu reduzieren, wagt man diesen Schritt zu diesem Total-Androiden-Aussehen auch nicht.

Und man lässt die Roboter roboterhaft aussehen. Dass der Mensch, der darangeht, von vornherein weiß: Oh, das ist ein Roboter, der mich wahrgenommen hat, möchte mit mir interagieren, ich werde auch mit ihm interagieren. Aber wie mit einem Roboter. Also manche Menschen, sobald die wissen, dass die mit einem Computer reden, stellen sich dann auf bestimmte Sachen ein, wie die das auch teilweise aus dem Fernsehen kennen, wie man mit einem Roboter redet.

Also heutzutage würde ich sagen, ist diese Kommunikation auch viel von Interaktion mit Smartphone beeinflusst. Es gibt sehr viele Sprachassistenten und letztendlich würde derselbe Kanal derselbe Ablauf mit einem Roboter benutzt werden.

Peer Niehof: Für viele Zuhörerinnen und Zuhörer klingt das vielleicht alles noch ein bisschen nach Science-Fiction und alles vielleicht auch ein bisschen weit weg. Aber du hast ja schon ein Beispiel gesagt. Gibt es noch weitere Anwendungsgebiete, wo gerade schon humanoide Roboter eingesetzt werden?

Domas Strazdas: Außer im Service und Gastro?

Peer Niehof: Ja, genau oder vielleicht auch in Prototypen. Also was später mal möglich ist, was vielleicht gerade getestet wird und erprobt.

Domas Strazdas: Es werden auch solche Serviceroboter im Medizin-Sektor eingesetzt, um Leute teilweise zu animieren bestimmte Bewegungen auszuführen. Also dasselbe auch für Altersheime. Da gibt es kleine Roboter, die tanzen und die Senioren tanzen mit und meistens finden die Senioren das tatsächlich gut, dass das der kleine Roboter tanzt. Und die Angehörige haben so ihre Bedenken. Wenn die aber mitkriegen, dass da die ganze Interaktion gut verläuft und dass die Leute zufrieden sind, dann haben die dann auch weniger Bedenken.

Natürlich gibt es auch viele Prototypen, vor allem im Forschungsbereich die nächste Generation, die sozusagen herangezüchtet wird. Da findet man dann auch viele humanoide Roboter, wo getestet wird, was deren Möglichkeiten und Grenzen sind.

Peer Niehof: Ein zweiter wichtiger Bereich. Dann gehen wir mal weg von den humanoiden Robotern ist natürlich für die Wirtschaft. Gerade sind es Industrieroboter. Laut Statistiken werden europaweit in Deutschland die meisten davon eingesetzt. Auch im weltweiten Vergleich kommt Deutschland direkt nach den asiatischen Ländern. Wieso liegt denn Deutschland bei der Anwendung von Robotik so weit vorne?

Domas Strazdas: Das lässt sich auch, denke ich, ganz einfach mit der Industrie erklären. Diese Robotik war die direkte Antwort auf die Automatisierung und der nächste Schritt der Industrialisierung. Und Deutschland als Exportweltmeister hat diese Technologien auch mit herangezüchtet. Also ein gutes Beispiel wäre da Kuka zu nennen.

Peer Niehof: Mhm, kannst du das erklären, was das ist?

Domas Strazdas: Oh, das müsste ich. Also A steht für Augsburg und jetzt müsste ich mal nachgucken, wie die Namensgeber hießen.

Peer Niehof: Aber was die machen. Was ist der Name Kuka?

Domas Strazdas: Kuka ist so wieder so ein Stück Erfolgsgeschichte aus Deutschland. Die haben mit Industrieschweißanlagen angefangen, also nicht angefangen, aber die sind ganz groß damit geworden. Und haben dann das weiter automatisiert, bis sie letztendlich festgestellt haben, dass ein Roboter mit Schweiß-Arm so ziemlich alle Aufgaben erledigen kann und da waren sie wirklich weit ihrer Zeit voraus und haben dann mit der deutschen Autoindustrie ganz große Schritte gemacht in diese Richtung, also immer wieder Rekorde gebrochen.

Die haben auch den ersten Roboter, einen Kuka-Titan erschaffen, der eine Tonne hochheben kann. Das war vorher unvorstellbar, dass ein Roboter so was Schweres heben kann. Und heutzutage kann so ein Industrieroboter eine ganze Autokarosse theoretisch einfach hochheben und drehen, wie es gerade benötigt wird. Also das wäre früher mit konventioneller Technik nicht umsetzbar.

Peer Niehof: Also das klingt ja natürlich logisch, wenn man sagt: okay, in Deutschland ist es groß geworden aufgrund von der Automobilindustrie. Aber gibt es noch weitere Bereiche, in denen diese Roboter eingesetzt werden?

Domas Strazdas: Also letztendlich sind diese Roboter ein Teil der Industrialisierung und Teil der Automatisierung. Also man kann da palletieren, man kann stapeln, man kann in Logistik ziemlich viel damit machen, das erleichtert, die die stumpfe und repetitive Arbeit enorm. Also ich möchte ungerne den ganzen Tag in der Fischfabrik stehen und den Fisch in eine Dose legen. Dafür ist ein Roboter genau der richtige Kandidat für.

Peer Niehof: Das erklärt vielleicht, warum in Deutschland als Industrienation diese Robotik so erfolgreich ist. Aber wir hatten gehört, Deutschland liegt eigentlich nur so auf den vorderen Plätzen, aber trotzdem noch hinter asiatischen Ländern. Warum sind denn die Roboter oder warum ist Robotik in den asiatischen Ländern so, ja so bekannt? Und wird vor allem die Technik so vorangetrieben?

Domas Strazdas: Die haben einen etwas anderen kulturellen Draht dazu, also die sind gegenwärtiger in den Medien, die haben etwas höhere Akzeptanz, sage ich mal. Letztendlich, wenn es jetzt um die harten Zahlen geht in der Industrie, dann muss sich Deutschland keineswegs verstecken. Also das sind jetzt keine Faktor zwei, Faktor drei, sondern vielleicht 10 % dahinter.

Peer Niehof: Aber das stimmt. Wenn man immer irgendwie neueste Entwicklungen in der Robotik wahrnimmt, in den Medien, in den Nachrichten, dann kommt das ganz oft aus Asien. Das habe ich selbst auch immer im Blick, wenn ich über Roboter nachdenke oder wenn ich Bilder vom Auge habe, dass diese Entwicklung irgendwie immer ganz oft aus Asien kommt. Das war einfach sehr interessant.

Es gibt Servier-Roboter, es gibt Verpackungs-Roboter, Müllsammel-Roboter, sogar Gabelstapler, die inzwischen komplett ohne Menschen hinter dem Steuer auskommen. Da stellt sich mir die Frage eigentlich Ist das nicht ein richtiger Jobkiller?

Domas Strazdas: Das ist, das muss man ein bisschen differenzierter betrachten. Jobkiller Ich sage mal Technologie oder Technologieveränderung ist es ist ein Jobkiller, wenn man die alten Jobs betrachtet. Aber es ist ein Wandel. Mit der neuen Technologie werden neue Jobs gemacht und die alten verändert. Also wenn der Weber von früher ein Stück Stoff geschafft hat, einen Teppich oder dann würde er heute mit einen Web-Roboter, mit einer Web-Maschine hunderte davon schaffen, ohne dass er sich jetzt hart körperlich betätigen muss.

Diese Roboter übernehmen die wirklich stumpfen, repetitiven, nicht ergonomischen Aufgaben und das vereinfacht die Arbeit des Menschen. Das heißt, der Mensch hört dann auf, diese körperlich anstrengende Arbeit zu machen und fängt dann an, diesen Roboter zu überwachen, die Ideen zu liefern, den Roboter bestücken, warten. Es gibt viele Bereiche, also dieser Prozess läuft dann dadurch noch nicht automatisch, nur weil man da einen Roboter eingesetzt hat.

So kann der Mensch, der früher diesen Webstuhl bedient hat oder per Hand noch alles gemacht hat, anfangen, sich um höhere Aufgaben zu kümmern.

Peer Niehof: Aber trotzdem haben einige Branchen schon ein bisschen Angst davor, dass sie aussterben oder sagen wir mal von der Robotik verdrängt werden. Wie siehst du das?

Domas Strazdas: Das wird teilweise passieren, dass bestimmte Aufgaben übernommen werden. Das heißt aber noch nicht, dass man sich dann nicht weiter spezialisieren kann. Also Handwerk wird immer gefragt sein. Es gibt Leute, die einfach die Ästhetik der menschlichen Arbeit schätzen und das auch machen wollen und so ein Tischlermeister wird nach wie vor sein Meisterstück abliefern können und da wird eine Maschine aus der Fabrik niemals rankommen.

Peer Niehof: Bei der Vorbereitung zum Podcast habe ich natürlich noch ein bisschen recherchiert und auch mal ein paar interessante Paper gelesen und bei einem bin ich hängengeblieben. Dort wurde nämlich diskutiert, ob Roboter auch als Führungskräfte eingesetzt werden können. Schließlich ist die Technologie so weit, persönliche und soziale Interaktion zu übernehmen. Das war ein ziemlich ausführliches Paper und es gibt wohl viel Wissenschaft schon dazu. Müssen wir uns also bald auf einem Roboter-Chef oder einen Roboter-Vorgesetzten einstellen?

Domas Strazdas: Also ich glaube, du beziehst dich gerade auf eine Studie von MIT und da haben Menschen und Menschen-Roboter hybride Teams bestimmte Aufgaben, meistens zum Lego zusammenstecken gearbeitet. Und was sie festgestellt haben ist, dass ein autonomer Roboter, der auch Tipps gibt, wie oder wie man am besten als Team vorankommt, dass der am angenehmsten empfunden worden ist. Also Führungskraft ist vielleicht hart gesagt, also der stand nicht und hat gesagt: Mensch, mach das, Mensch, mach das und alle Menschen so: Juhu, wir sind so happy darüber.

Das war nicht der Fall. Also letztendlich kann man sich das so vorstellen, dass ein Algorithmus, der auf eine Aufgabe optimiert ist, diese am effizientesten zu tun, das auch besser machen wird als der Mensch. Das heißt, wenn es diesem Roboter darum geht, so effizient wie möglich diese Teile zusammenzustecken, kann er ziemlich gut die Übersicht haben: Okay, Mensch A steckt gerade diese Teile zusammen, Mensch B steckt gerade diese Teile zusammen.

So wäre es am besten, wenn ich jetzt diesen Aufgabenbereich C übernehme und danach dem Menschen A noch die weiteren Bauteile bringe, die er braucht. So, jetzt kommt ein weiterer Mensch hinzu und fragt: Was soll ich denn machen? Der hat diesen Ablauf schon alles im Kopf und sagt: Okay, dann machst du jetzt noch mal ein zweites Teil B und dann sind wir mit allen Aufgaben fertig, so in etwa zeitgleich, so was optimiert, das kann man machen.

Eine komplette Führungskraft hat natürlich noch ganz andere Bereiche. Also dieser Roboter, den würde ich jetzt gerne im Krisenmanagement erleben. Ich glaube, der kann dann in dem Moment absolut gar nichts tun. Auch Förderung, die soziale Interaktion, das ist noch lange nicht so weit. Also Roboter werden erst mal keine Führungskräfte ersetzen.

Peer Niehof: Was passt dann eigentlich mehr als Zusammenfassung: der Mensch wird ersetzt oder unser Verständnis von Arbeit wird sich in Zukunft einfach grundlegend wandeln müssen?

Domas Strazdas:Mit der Veränderung der Technologie, die es schon immer gab, hatten die Menschen immer Bedenken. Letztendlich durch die verschiedene Interaktion der Industrialisierung, also mit der Dampfmaschine, mit der Elektrifizierung, mit Fließbandarbeit, also Bandarbeit, sind wir immer effizienter geworden. Und durch diese Effizienz ist auch, muss man sagen, unsere verfügbare Freizeit gestiegen. Also der durchschnittliche Mensch muss viel weniger arbeiten als vor 100 Jahren oder vor 200 Jahren.

Ich muss jetzt nicht auf das Feld gehen und meine Kartoffeln selber ernten. Das macht der Bauer mit einem super großen Traktor, teilweise automatisch GPS gesteuert. Er tippt auf seinem Handy ein paar Koordinaten ein und schon fährt das Ding los. Und dadurch können wir große Felder bewirtschaften, was anders nicht ginge. Oder wenn ich jetzt vorstelle, Obsternte, das war teilweise so, man fährt und hat eine Vorrichtung gehabt, die die durch die Gegend fuhren, dann lagen da oder liegen teilweise noch dort zehn Menschen, und während das Ding vorbeifährt, pflücken die im Liegen irgendein Stück Obst oder Gemüse aus dem Boden.

Und das bei Wind und Wetter. Das ist jetzt ein Job, den ich ungerne machen würde. Und wenn ich bedenken, dass da ein Roboter durch die Gegend fahren kann und nebenbei auch noch Unkraut irgendwie in den Boden mit so kleinen Stäbchen reindrücken kann, weil er das automatisch erkannt hat. Und dann noch nebenbei es das pflücken kann. Das ist dann viel angenehmer und da können die Menschen angenehmere Sachen machen, sage ich mal.

Peer Niehof: Wir können also zumindest festhalten, dass nicht alle Menschen diese Entwicklung so begrüßen und ein wenig Angst zumindest davor haben, eventuell ihren Job zu verlieren. Aber es gibt ja nicht nur die Angst vor dem Jobverlust, sondern es gibt auch eine sogenannte Robo-Phobie, also ein Unbehagen gegenüber Robotern. Spielen denn solche Ängste auch eine Rolle in der technischen Entwicklung, also wie zum Beispiel Roboter positiver auf die menschliche Psyche wirken können?

Domas Strazdas: Ja, definitiv. Also wir haben ja vorhin festgehalten, dass ein bestimmtes Unbehagen von den Robotern ausgestrahlt werden, wenn die zu stark und Android erscheinen, zu stark menschenähnlich. Dieser Effekt nennt sich dann „Uncanny Valley“, also sprich Grusel Graben oder Unbehaglichkeitstal und dieses Tal suggeriert auf einer Grafik, die auf eine Achse, die menschenähnlich darstellt, auf der anderen Achse das positive empfinden.

Dann, je menschenähnlicher ein Objekt wird, um so besser wird das empfunden. Bis es einen kritischen Punkt gibt, wo plötzlich diese Kurve rapide in den Boden sinkt und teilweise das Positive, die positive Achse durchschreitet, so es wirklich ein negatives Gefühl ist, bis das wieder zum Schluss zum perfekt menschenähnlichen Objekt dann wieder zunimmt. Also als Beispiel für diesen Effekt ein Stofftier hat schon menschenähnliche Charakter, ein Teddybär hat die armen Proportionen anders als ein richtiger Bär.

Und wir empfinden das positiv, weil wir freuen uns drüber, sagen: oh sieht süß aus. Und wenn aber dieser Roboter in diesen Typen gebaut werden und irgendwann menschenähnlicher gemacht werden, zum Beispiel mit Silikon Masken, dass der ganze Roboter Körper verkleidet wird, dann sieht er schon fast wie ein Mensch. Aber man merkt plötzlich: Oh das ist gar kein Mensch.

Und dann kommt ein Unbehagen aus. Vielleicht könnte man das auch erklären. Ein lebloser menschlicher Körper, also eine Leiche, würde genau denselben Effekt verursachen. Wenn sich diese Objekte aber auch noch bewegen, dann wird dieser Effekt unglaublich dolle verstärkt. Also eine Leiche in Raum löst Unbehagen aus. Aber wenn diese Leiche sich bewegen würde, also sprich Zombie, dann ist es das Unbehaglichste, was ein Mensch empfinden kann.

Und genau dasselbe passiert, wenn wir diesen androiden Roboter, der eindeutig ein Roboter ist und kein Mensch ist, also so eine Art Leiche, sich anfängt zu bewegen, dann kriegt man wirklich Angst. Also deswegen dieser Effekt und wie man diesen Effekt umgehen kann, das ist eine große Frage in der Forschung. Und aktuell haben wir bei uns humanoide Roboter, die wir auch in diesem Bereich untersuchen wollen, wie sie auf den Menschen wirkt.

Das ist eine auch teilweise psychologische Frage und aktuell wollen wir zum Beispiel die Stimme untersuchen: wie muss eine Stimme klingen, dass sie diesen Effekt nicht auslöst? Weil auch die synthetischen Stimmen diesen Effekt haben können, wenn man merkt: oh, das ist ja eigentlich kein richtiger Mensch mit dem ich rede und auch das Erwartungsbild muss dazu passen. Wenn ich mit einem Roboter rede, erwarte ich eigentlich, dass er erst mal kein Mensch ist und mir dann auch eine roboterhafte Antwort gibt.

Und wenn ich plötzlich dann quasi eine richtige menschliche Stimme höre, wie empfinde ich das? Und auch noch, ob dem Roboter bestimmte Geschlechtsmerkmale zugeordnet werden können, spielt eine Rolle. Weil in der Stimme haben wir auch ein Spektrum zwischen männlich und weiblich. Und wo muss dann die Roboter Stimme angeordnet sein? Und soll die dann tatsächlich roboterhaft klingen? Soll sie männlich oder weiblich klingen? Das alles wollen wir noch herausfinden.

Peer Niehof: Weil du das gerade angesprochen ist, auch mit den Teddybären. Gibt es denn eine andere Wahrnehmung, die Kinder haben gegenüber Robotern als Erwachsene? Weil Teddybär ist ja vielleicht für Kinder, das steht für etwas Knuddeliges. Das nehmen Sie gerne in den Arm, das herzen sie gerne. Aber wäre es denn bei Robotern ähnlich oder reagieren da Kinder anders?

Domas Strazdas: Also die würden sich auch bei diesem Uncanny Valley genauso sich zurechtfinden. Würden das aber vielleicht noch deutlicher zeigen. Also ich habe meinen mein Sohn mal in unsere Robotik Studie mit reingenommen. Der ist drei Jahre alt und vor dem einen humanoiden Roboter hat er tatsächlich Angst. Hat gesagt: Papa mach‘ den bitte aus. Und zu dem Zeitpunkt muss ich sagen, sah der Roboter noch ein bisschen gruseliger aus, weil er komische Augen hatte, sage ich mal, und das ist bei einem Roboter, der menschenähnlich wirkt, ein sehr wichtiges Kriterium.

Wie der auf einen wirkt. Und der Roboter hat dann angefangen durch die Gegend zu gucken, hat natürlich auch den Menschen wahrgenommen und das war dann in dem Moment zu viel für meinen Kleinen. Und dann habe ich den Roboter ausgeschaltet im letzten Moment, als er dann quasi leblos zusammengebrochen ist. Die Augen sind ausgegangen, die Arme nach unten, gab den größten Schreck-Moment. Und dann wollte er auch nicht mal in die Nähe des Roboters gehen.

Peer Niehof: Aber dann kommen wir mal mehr zu eurer Forschung oder zu deiner Forschung hier in Magdeburg. Ich war schon mal bei euch im Studio, in eurem Labor, nicht im Studio. Und wenn man dort zum ersten Mal ist, fühlt es sich ein bisschen an wie ein kleiner Spielplatz für Erwachsene. Kannst du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern mal beschreiben, wie es bei euch im Labor aussieht?

Domas Strazdas: Ja, definitiv. Also wir haben einen stationären Roboter, der an einem Tisch befestigt ist und Würfel hantieren kann. Also er kann die stapeln, das wirkt auch spielerisch, aber bietet viel Raum für Interaktion an, also man kann diesem Roboter Befehle geben. Man kann auch sagen: gib‘ mir diesen Würfel, bau‘ eine Pyramide, buchstabiere ein Wort, weil auf den Würfeln noch Buchstaben zu sehen sind.

Das ist ein interessantes Feld, weil man kann da auch Kameratechnik einsetzen, diese Buchstaben wiederfinden und auf viele verschiedenen Arten die Interaktion starten. Neben unseren stationären Robotern, haben wir auch zwei mobile Roboter, die sich bei uns in Labor selber orientieren.

Diese Roboter nutzen einen sogenannten Slam-Algorithmus, also simultaneous localisation and mapping. Das heißt die orten sich selber und kartographieren den Raum zeitgleich. Und das hat viele Herausforderungen. Wenn man in einen Raum anfängt, sich zu bewegen, dann muss man bestimmte Merkmale finden, um sich darin verorten zu können. Und man muss diese Merkmale wiedererkennen, wenn man an derselben Stelle angekommen ist.

Und dann muss das Ganze noch mit dem Rest, der in diesen Raum interaktiv vorhanden ist, sprich interessante Objekte, die müssen dann auch wieder erkannt werden und dort richtig verortet werden. Dann müssen natürlich auch die Menschen erkannt werden und dass die Menschen angefahren werden können, wahrgenommen werden. Und wenn der Mensch eine bestimmte Aufgabe gibt: Mensch, Roboter, fahr mal dahin, mach mal was - dann muss er auch den Weg richtig planen.

Also da gibt es noch weitere Herausforderungen. Die stationären, wie auch die mobilen Roboter interagieren mit den Menschen, indem sie den Menschen über die Kameras wahrnehmen. Die Kameras arbeiten meistens auch dreidimensional, das heißt, man hat auch die tiefen Daten. Für die Interaktion mit den Robotern braucht man Sensoren und neben den verbauten Kameras und Mikrofonen in den Robotern sind bei uns im Labor auch noch weitere Kameras und Mikrofone stationiert, teilweise auch Microfon Arrays, das heißt Mikrofone, die viele kleinere Mikrofone, die nebeneinanderstehen.

Und die erlauben uns, mithilfe von Verzögerungen in der Zeit, nachdem ein Geräusch passiert ist, zu bestimmen, wo die Schallquelle sich befindet. Das heißt, wenn wir eine Szene mit vielen Menschen sehen und einer von den redet, können wir dann auch bestimmen, welche von den Menschen aktuell was sagt - nicht nur optisch, sondern auch akustisch. Und dann fangen die an, die ganzen Merkmale, die für uns und die Interaktion interessant ist zu extrahieren, sprich Gestik, Mimik, Sprache, Aufmerksamkeit.

 Wir wollen herausfinden, ob der Mensch tatsächlich mit den Robotern interagieren möchte und ob seine Aufmerksamkeit dem Roboter gilt. Und wir können dann feststellen, ob er gelangweilt guckt, ob er Angst hat, ob er sich freut. Das Ganze kann man schon über die Kameras feststellen. Und dann wollen wir natürlich mit den ganzen Daten, die wir gesammelt haben, was Sinnvolles anfangen.

Das heißt, wir wollen dann eine entsprechende Reaktion des Roboters starten und danach schauen, wie der Mensch darauf reagiert.

Peer Niehof: Das alles und vor allem auch das Labor ist ja nur möglich, weil du an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik arbeitest. Wie war denn dein Weg dahin?

Domas Strazdas: Ja, also ich habe mit Mechatronik Studium angefangen. Das geht schon voll in die richtige Richtung. Und nach dem Studium habe ich eine Promotion an Neuro-Informationstechnologie angefangen. Das ist ein Fachbereich, der von Professor Al Hamadi geleitet wird. Und während der Promotion habe ich noch knapp vier Jahre Industrie in Robotik Abteilung eines großen Automobilherstellers mitgenommen. Dort habe ich dann die industriellen Erfahrungen gesammelt, die nötig sind.

Und jetzt bin ich im Fachbereich der Mobilen-Dialog-Systeme verankert, unter Leitung von Professor Ingo Siegert und die beiden Gruppen Mobile-Dialog-Systeme und Neuro-Informationstechnologie machen ein Projekt, das nennen wir „Rosa“ - Roboter System Assistent. Und dort können die Kompetenzen der beiden Fachbereiche sehr gut zur Geltung kommen. Das ist sozusagen mein Projekt, meine Herzensangelegenheit, was ich dann letztendlich auch in meiner Promotion so niederschreiben werde.

Und dort sind alle der vorhin aufgezählten einzelnen Gebiete vertreten. Das heißt, wir haben dort die Aufmerksamkeitserkennung, wir haben die Sprachverarbeitung, wir haben Gestik, wir haben Mimik, wir haben mobile Roboter, wir haben stationäre Roboter und wir haben auch eine große Arbeitsgruppe, die sich um diese einzelnen Bereiche kümmert. Das heißt, wir sind jetzt zwei Professoren und sieben Doktoranden, die sich jeweils eines von diesem Gebiet herausgesucht haben für ihre eigene Promotion, ihre eigene Vertiefungssichtung.

Und wir sind auch ein stark internationales Team, sage ich mal. Wir haben Kollegen aus Ägypten, wir haben Kollegen aus Indien, ich selber komme aus Litauen, wir haben auch ein paar deutsche Forscher Und wir haben auch Studierende, die sich in diesem Team einbringen und dann ihre Bachelor-/Master-/Praktikums-/oder Projektarbeit abschließen und sich verwirklichen sozusagen. Also wir sind auch teilweise, also ein paar der Studenten sind dann auch länger geblieben über Praktikumsarbeit zum Master und haben ihre eigene Promotion in diesem Bereich angefangen. Das heißt, man kann sich da auch durchaus längerfristig beschäftigen.

Peer Niehof: Wenn du jetzt gleich unser Podcast Aufnahmestudio verlässt und rüber gehst in euer Labor, an was arbeitest du heute noch?

Domas Strazdas: Aktuell haben wir angefangen, die mobilen Roboter mit den stationären Robotern besser zu vernetzen und dafür haben wir ein sogenanntes „Apriltag“. Das ist so ein etwas anderer QR-Code ausgedruckt. Und diese Tags, die können dann von den Kameras sehr gut auch aus der Entfernung gesehen werden und dann wird gleich ein 3D System auf diesen Tags projiziert. Das heißt man weiß ganz genau die Orientierung von diesen Dingern.

Diese Tags werden teilweise von NASA eingesetzt, also das ist jetzt Top Technologie dafür und wir dachten, das würde unsere Konfiguration vereinfachen. Wenn diese Roboter sich mithilfe von diesen Objekten zu einer gemeinsamen Welt zusammenfinden würden.

Peer Niehof: Wir haben also heute im Podcast gelernt, dass uns Roboter eigentlich überall begegnen und die Sprünge in der Technologie in den letzten Jahren und Jahrzehnten wirklich beachtlich waren. Aber werfen wir einen Blick in die Zukunft. Ganz kurz und knapp Domas: wie müssen wir uns denn in zehn Jahren Roboter oder die Robotik vorstellen?

Domas Strazdas: Also es wird definitiv mehr Roboter geben, kleinere Roboter, die die lästigen Aufgaben von zu Hause übernehmen werden. Also es gibt Roboter, die den Rasen mähen, es gibt einen Roboter, der den Staub wegsaugt. Es wird auch Roboter geben, die die Fenster reinigen. Diese Roboter werden vor allem in den Haushalten an Popularität gewinnen. Es wird dann auch der einzelne Roboter wahrscheinlich im Gastrobereich geben.

Also bei McDonalds kann man sich vorstellen das irgendwo auch mal was zu sehen sein wird, so als Beispiele.

Peer Niehof: Okay, vielleicht werden wir dann, wenn wir uns in ehn Jahren wiedertreffen doch sagen: heute Morgen haben wir schon Roboter benutzt. (lacht)

Also ich bin sehr gespannt, ob das alles eintrifft oder vielleicht doch ganz anders kommt. Wir werden es beobachten und auch die Forschung hier in Magdeburg im Blick behalten. Domas, vielen Dank für das Gespräch und vielen Dank, dass du hier warst.

Domas Strazdas: Ja, vielen Dank. Hat mir auch Spaß gemacht.

Peer Niehof: Falls Ihr jetzt Lust bekommen habt, mehr über die Forschung an der Universität Magdeburg zu erfahren, lege ich euch die letzten Folgen unseres Podcasts an das Ohr - falls ihr sie noch nicht gehört haben. Darin geht es zum Beispiel um die Frage, wie die EU in Zukunft Krisen meistern wird oder ob Wasserstoff die Zukunft unserer Mobilität ist. Wir freuen uns auch immer über euer Feedback, sei es zu dieser Folge oder zu anderen Ausgaben, gerne per Email oder auf unseren Social Media Kanälen.

Wir sind dann in zwei Monaten mit einer neuen Folge wieder für euch da. Bis dahin, ciao, tschüss und bleibt gesund.

Intro-Stimme: Wissen, wann du willst. Der Podcast zur Forschung an der Uni Magdeburg. 

Letzte Änderung: 20.01.2023 - Ansprechpartner: Webmaster