Wie weiter mit dem Gedächtnis der Universitäten?
An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg diskutieren über 70 Archivarinnen und Archivare aus Universitäten, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen am 23. und 24. März 2023 über den künftigen Umgang mit ihrem umfangreichen, in Teilen jahrhundertealtem Archivgut. Unter dem Titel „Neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit“ befassen sich die Mitglieder des Verbandes „Archive der Hochschulen und wissenschaftlicher Institutionen – im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V." (VdA) auf ihrer Frühjahrstagung 2023 insbesondere mit der Frage, wie die Archivgüter künftig digital aufgearbeitet und in einem Lesesaal sowohl real als auch virtuell der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können. Gastgeber der Tagung ist das Universitätsarchiv der Universität Magdeburg.
„Das Archivwesen steht vor einem gewaltigen Umbruch“, unterstreicht Carmen Schäfer, Leiterin des Universitätsarchivs Magdeburg. „Was noch vor wenigen Jahren als Brief verschickt wurde, passiert heute zunehmend mehr im digitalen Schriftverkehr via E-Mail, Messengerdienst oder in den Sozialen Medien. Das macht die Dokumentation sehr viel schnelllebiger, Dokumente werden immer wieder geändert, Webpräsentationen ständig aktualisiert, E-Mails gelöscht.“ Dennoch gelte es, diese „Zeitzeugen“ zu bewahren, denn das Archiv sei das Gedächtnis der Universität, dokumentiere ihr Verwaltungshandeln, bewahre Originalunterlagen von Studierenden sowie aus Forschung und Lehre auf.
WAS: | Frühjahrstagung der Fachgruppe 8 des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare e. V. (VdA) an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg |
WANN: | 23. und 24. März 2023 (am 23.03. von 9-17:30 Uhr, am 24.03. von 8:30-12Uhr) |
WO: | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Gebäude 22/ Hörsaal 2 |
Es werden Vorträge renommierter Expertinnen und Experten zu hören sein, unter anderem von Dr. Robin Mishra vom Bundesarchiv zum Thema Öffentlichkeitsarbeit im Bundesarchiv und Stasi-Unterlagen-Archiv oder von Prof. Frank Hadler vom Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europas zu Archiverfahrungen in Brno, New York und Leipzig.
Das Universitätsarchiv Magdeburg
Im Universitätsarchiv Magdeburg werden rund 3.000 laufende Meter Akten verwahrt. Rund 6.600 Akten sind amtliches Schriftgut, welches die Entwicklung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg dokumentiert. Der umfangreichste Bestand ist mit 155.000 Einheiten der mit den Studenten-, Personal- und Promotionsakten. Archiviert werden zudem Sachakten aus der Verwaltung und den Fakultäten, beispielsweise Verträge, Anordnungen, Urkunden, Berichte und Analysen und der entsprechende Schriftverkehr dazu. Hinzu kommen Fotos, Baupläne, Medaillen, Ton- und Filmaufnahmen, aber auch Nachlässe. Ein Teil des Gesamtbestandes ist inzwischen digitalisiert.
Bild zum Download:
Bild 1 // Foto: Hannah Theile / Universität Magdeburg // Bildunterschrift: Im Universitätsarchiv Magdeburg werden rund 3.000 laufende Meter Akten verwahrt.