Von der Kreidezeit zur interaktiven Wand
Internet und digitale Endgeräte vs. Kugelschreiber und Papier: Lehramtsstudierende der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg lernen ab diesem Wintersemester, was Unterricht 4.0 alles möglich macht.
Mit Beginn des aktuellen Wintersemesters 2016/17 erfahren Lehramtsstudierende der Universität Magdeburg bereits im Studium, welche Möglichkeiten neue interaktive Unterrichts- und Lernformen mit sich bringen, um Lehrinhalte modern zu vermitteln. Ergebnisse des Digitalverbandes Bitkom bestätigen, dass digitale Medien zwar längst in der Schule angekommen sind, aber Schüler und Lehrer häufig mit der technischen Ausstattung unzufrieden sind. Das Potenzial digitaler Lernmittel könne demnach noch viel besser ausgeschöpft werden.
Um die klassischen Utensilien Papier, Kugelschreiber und Textmarker mit modernen Wegen sinnvoll zu optimieren, machen sich die Studierenden der OVGU mit Whiteboards und digitalen Endgeräten vertraut und erörtern gemeinsam in Seminaren und Vorlesungen den wertvollsten Einsatz im Unterricht. Darüber hinaus steht auch die Gestaltung interaktiver Unterrichtsmaterialien, vom digitalen Tafelbild über die Erstellung von Lernvideos bis hin zur Dokumentenerstellung und –verwaltung in Notebook-Klassen im Fokus der jungen Lehrerinnen und Lehrer.
Schulunterricht der Zukunft: Die Lehramtsstudierenden Christine Knospe, Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Lehramt Markus Röhming, Maximilian Witte und Christian Feldmann (v.l.n.r) am interaktiven Whiteboard an der Universität Magdeburg. (Foto: Anika Kloß)
Fest steht, dass digitale Medien schulische Lehr- und Lernprozesse wirkungsvoll unterstützen. Das weiß auch Dr. Henry Herper, Studienfachberater für Lehramt Informatik an der Otto-von-Guericke-Universität. „Nur wenn die Pädagogen mit diesen neuen Unterrichtsmethoden vertraut sind, können sie mit den Digital Natives, die ihre Schülerinnen und Schüler ja sind, Computer zum Lernen sinnvoll einsetzen“, betont er. Interaktive Unterrichtsmedien werden als Ergänzung zu klassischen Unterrichtsmethoden betrachtet und lassen zusätzliche Lernmöglichkeiten zu. „Junge Schülerinnen und Schüler von heute können so auf das Leben und Arbeiten in einer digital geprägten Welt besser vorbereitet werden“, bestätigt Henry Herper.
Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer sowie Lehrkräfte aus Schulen des Landes Sachsen-Anhalt haben im Klassenzimmer der Zukunft die Möglichkeit, moderne interaktive Lernformen für ihren Berufseinsatz kennenzulernen. An der Fakultät für Informatik stehen dafür mehrere Labore, eines davon mit einer sechs Quadratmeter großen interaktiven Arbeitsfläche, zur Verfügung, die die Entwicklung komplexer, interaktiver Tafelbilder und Unterrichtsgestaltungen ermöglicht.