Mit der Uni Magdeburg um die Welt!

Grundschülern die Kulturen anderer Länder näherbringe, das ist das Ziel der studentischen Initiative Internationalen Studenten IKUS der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Im Projekt „IKUS macht Schule“ geben sie während einer ungewöhnlichen Unterrichtstunde ihre Erfahrungen über fremde Kulturen und Gewohnheiten aus erster Hand weiter.

Schon vor dem Beginn der Unterrichtsstunde wird Denitsa Dimitrova nach ihrer Herkunft gefragt. „Ratet doch mal!“, schlägt die gebürtige Bulgarin vor, die erst seit einem Jahr in Deutschland lebt. Mit musterndem Blick wird sie von den Zweit- bis Viertklässlern der Magdeburger Grundschule „Stadtfeld“ angeschaut, bis nach vielen Aufrufen die richtige Antwort fällt: "Bulgarien!". Die Jungen und Mädchen blicken voller Erwartung auf die junge Frau, als sie beginnt, von ihrer Heimat, ihrer Familie, den Bergen und dem Meer zu erzählen.

Denitsa ist eine der Studentinnen der Universität Magdeburg, die sich bei dem Projekt der Interkulturellen Studierenden „IKUS macht Schule“ engagiert und ihr Heimatland Bulgarien in einer 45-minütigen Unterrichtsstunde den 6- und 7-Jährigen vorstellt. Sie ist schon zum vierten Mal dabei und weiß dementsprechend ziemlich genau, was bei den Kindern gut ankommt. In vielen Fotos und Bildern zeigt die 24-Jährige zum Beispiel, wo Bulgarien liegt, stellt Großstädte und ihre Sehenswürdigkeiten vor und präsentiert die traditionelle Tracht Bulgariens. Die Kinder hören ihr mit großem Interesse zu und staunen. „Es ist schön, Bilder von Orten zu sehen, wo ich auch schon war“, erzählt ein Grundschüler, der als einer der wenigen das Land bereits von Familienurlauben kennt.

Hilfe bei ihrer Präsentation bekommt Denitsa von Simone Niesen, die während des gesamten Unterrichts mit dabei ist. Simone ist die Projektkoordinatorin von „IKUS macht Schule“. Sie organisiert die Termine, hilft bei den Vorbereitungen und ist dafür zuständig, neue Studierende für das ungewöhnliche Projekt zu begeistern. „Mitmachen können alle, die über ein fremdes Land berichten können. Sowohl internationale Studierende, als auch Studierende mit Migrationshintergrund“, erklärt die 27- Jährige. „Wichtig ist es, Freude und Interesse daran zu haben, den Kindern fremde Kulturen vorzustellen, für Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu sensibilisieren und ihnen einen offenen und respektvollen Umgang mit Menschen anderer Nationalitäten näher zu bringen.

Simones Engagement zahlt sich aus. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Lehrenden sind begeistert von der ungewöhnlichen interkulturellen Unterrichtsstunde: „Die Idee ist ganz toll, ich begrüße den Unterricht sehr, da viele Aspekte wie Kultur, Essen und Kleidung aus dem Land angesprochen werden, so dass ein Gesamtbild des jeweiligen Landes bei den Kindern entstehen kann. Der Andrang der Kinder ist auch so groß, dass wir manche leider vertrösten müssen“, so die Lehrerin Kerstin Ganse.

Denitsa freut sich, dass ihr Unterricht so gut ankommt. Sie engagiert sich gern neben ihrem Studium, weil sie findet, dass das Projekt auf sinnvolle Art und Weise den Kindern verschiedene Kulturen auf der Welt im Klassenzimmer präsentiert. Zum Abschluss ihrer Stunde verteilt sie selbstgemachte Vanille-Hörnchen an die Kinder. „Das Essen sieht sehr lecker aus“, lobt sie ein Mädchen aus der dritten Klasse. Verabschiedet wird sie von den Kindern mit einem stolzen „Dowischdane !“, dem bulgarischen Wort für auf "Wiedersehen". Doch Denitsa ist sich sicher, dass die Kinder in ihren Unterricht viel mehr gelernt haben.

Von Viktoria Koch
Fotos (2): Viktoria Koch

 

Letzte Änderung: 26.05.2021 -
Ansprechpartner: Katharina Vorwerk