Prototypen selbst gebaut!

„Wir möchten die Studierenden dabei unterstützen, sich selbst einzubringen und selbstständig zu werden“, sagt Prof. Dr. Sandor Vajna, Leiter des Masterstudiengangs Integrated Design Engineering (IDE). Ein Studiengang, der den Studierenden in der viersemestrigen Ausbildung die vielfältigen Facetten der Produktentwicklung durch theoretisches Fachwissen und praktische Erfahrungen vermittelt. Er gibt ihnen die erforderlichen Fähigkeiten mit auf den Weg, um innovative und individuelle sowie anspruchsvolle und nachhaltige Produkte zu entwickeln.

Herzstück des Studiengangs sind drei Semesterprojekte, welche jeweils innerhalb eines Studiensemesters in einem Team, bestehend aus Studierenden aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen, bearbeitet werden. Hier stehen am Anfang reale Produktideen, welche aus Industriekooperationen oder direkt aus Gründungs- und Technologieprojekten der Universität entstehen. Doch auch die Studierenden können sich einbringen. Jedes Semesterprojekt schließt mit dem Bau eines Prototyps ab. „Durch Prototypen kann man zeigen, dass etwas funktioniert. Man kann es dadurch begreifen“, so Prof. Vajna. Um die Voraussetzung für einen erfolgreichen Bau eines Prototyps zu schaffen, gibt es für die Studierenden eine Werkstatt, die alle nötigen Werkzeuge und Gerätschaften bereitstellt. Umsetzung und Bearbeitung der Ideen erfolgt durch die Studierenden, stets im intensiven Kontakt und Austausch mit den Lehrenden und Projektkoordinatoren. Sie lassen den Studierenden die Freiheiten, eigenständig zu arbeiten, stehen jedoch coachend und beratend zur Seite und geben Hinweise, in welche Richtung es gehen sollte.

 

 

Im FabLab können Studierende eigenständiges Arbeiten und Entwickeln lernen

Auch Julian Haupenthal, Masterstudent IDE, ist von den Prototypen begeistert: „Je schneller Fehler erkannt werden, desto schneller können sie behoben und vermieden werden.“ Mittels haptischer Visualisierung werde dies erleichtert. Durch die „Ressource Werkstatt“ haben die Studierenden die Möglichkeit, sich auch über das Studium hinaus weiterzubilden und ihre eigenen Ideen umzusetzen. Julian, begeisterter Longboard-Fahrer, entwickelte neben dem Studium eine Rippenpresse, welche es ihm in einer Vielzahl von Arbeitsschritten ermöglicht, den Rohling für ein Longboard herzustellen. Hierfür entscheidend sind das Vorbiegen und die Form des Rohlings, die auf die Bedürfnisse des Nutzers abgestimmt werden, um das bestmögliche Fahrgefühl zu erhalten. Mit der Zeit konnte Julian dieses Verfahren perfektionieren, und er ist in der Phase angelangt, in welcher er sein Projekt kommerziell betreiben kann. Diese Form der Ideenumsetzung sei allerdings nicht möglich ohne den Input und die Unterstützung von anderen Studierenden und Beratern aus dem eigenen Studiengang, aber auch aus anderen Fachrichtungen. Ein wichtiger Kooperationspartner ist dabei auch das FabLab (Fabrication Laboratory). Hier wird den Studierenden die Möglichkeit gegeben, reale Produkte zu erstellen, welche anschließend wirtschaftliche Nutzung finden. Eigenständiges Arbeiten und Entwickeln stehen hier im Vordergrund. Um einen gewissenhaften und sicheren Umgang mit den Laserschneidern und 3D-Druckern zu garantieren, werden vom FabLab Workshops angeboten, die gern angenommen werden.

Die universitären Kooperationen und die Nutzung der Werkstatt ermöglichen den Studierenden, das zuvor Erlernte in die Praxis umzusetzen. Kreative, nachhaltige sowie zukunftsorientierte Ideen werden auf dem Campus verwirklicht, die Studierenden arbeiten praktisch und entwickeln sich dadurch weiter.

Von Nadine Briquet

 

Letzte Änderung: 09.07.2020 - Ansprechpartner: Ines Perl