#19: Wie kann die Uni klimaneutral werden?

Waldbrände, immer heißere Sommer und andere Umweltkatastrophen: Es steht fest, es muss sich was ändern, wenn wir den Klimawandel noch in den Griff bekommen wollen. Das Ziel des Pariser Klimaabkommens dafür lautet: Die Erde soll sich nicht mehr als 1,5 Grad erwärmen. Für unsere Uni heißt das, dass wir klimaneutral werden müssen. Aber wie können wir dieses Ziel erreichen? Was muss sich verändern? Seit diesem Jahr gibt es die Senatskommission Klima. 12 Mitglieder, bestehend aus Studierenden, Mitarbeitenden und Professorinnen und Professoren werden diese Fragen hoffentlich beantworten. Teil dieser Kommission sind auch Studentin Helena Horn und Mitarbeiter Martin Uxa, beide waren in der neuen Folge „In die Uni reingehört“ zu Gast und sprechen über die Klimakommission, ihre Arbeit und was sich noch verändern muss, bis zur universitären Klimaneutralität.

Heute zu Gast:

Helena Horn studiert im Master Umweltpsychologie und engagiert sich bei der studentischen Initiative Students for Climate Justice, sie war von Anfang an Teil der Klimakommission.

Martin Uxa arbeitet als Laborant am Lehrstuhl für Systemverfahrenstechnik. Er ist seit ungefähr drei Monaten Teil der Klimakommission und setzt sich unter anderem in einer Arbeitsgruppe für mehr Radverkehr ein.

 

Der Podcast zum Nachlesen

 

Introstimme: In die Uni reingehört. Der Podcast zur Arbeitswelt an der OVGU

Lisa Baaske: Waldbrände, immer heißere Sommer und andere Umweltkatastrophen: Es steht fest, es muss sich was ändern, wenn wir den Klimawandel noch in den Griff bekommen wollen. Das Ziel des Pariser Klimaabkommens dafür lautet: Die Erde soll sich nicht mehr als 1,5 Grad erwärmen. Für unsere Uni heißt das, dass wir klimaneutral werden müssen. Aber wie können wir dieses Ziel erreichen? Und vor allem was müssen wir verändern? Seit diesem Jahr gibt es die Senatskommission Klima. 12 Mitglieder, bestehend aus Studierenden, Mitarbeitenden und Professorinnen und Professoren werden diese Fragen hoffentlich beantworten. Teil dieser Kommission sind auch Studentin Helena Horn und Mitarbeiter Martin Uxa, beide sind heute zu Gast. Mein Name ist Lisa Baaske, ich arbeite bei der Pressestelle der Uni. Und heute spreche ich mit den beiden über die Klimakommission, ihre Arbeit und was sich noch verändern muss, bis zur universitären Klimaneutralität. Herzlich willkommen!

Zum Einstieg eine persönliche Frage: Warum sind euch denn die Themen Nachhaltigkeit und Klima so wichtig?

Helena Horn: Ja, ich würde sagen, du hast es ja gerade schon ganz gut auf den Punkt gebracht: Waldbrände, aktuell Flut in Pakistan und ich finde, da liegt die Antwort irgendwie immer so ein bisschen auf der Hand. Also es ist irgendwie das globale Thema, was wir gerade zu lösen haben. Für mich liegt es auf der Hand, dass mir das sehr wichtig ist und mir, da die, ja die globalen Ungerechtigkeiten, die zusammen mit der Klimakrise hängen, irgendwie sehr wichtig sind.

Martin Uxa: Genau, man hört es täglich in den Nachrichten, überall, was auf der Welt so los ist. Und es klingt eigentlich abgedroschen, aber wir haben halt nur diese eine Welt und auch jeder für sich, quasi nur diese eine Chance. Und deswegen ist immer das aktuelle Leben jetzt, was uns betrifft und das auch, für die Zukunft, für die nächsten Generationen wichtig. Und deswegen müssen wir versuchen, das möglichst alles zu schaffen, damit die Erde auch noch eine Weile gibt. Weil wenn vorbei, dann ist Schluss.

Lisa Baaske: Wohl wahr. Ja, das ist richtig. Also das sind sicherlich auch so die Gründe, warum ihr euch bei unserer Klimakommission engagiert. Wie hat sich diese denn eigentlich gegründet?

Helena Horn: Ja, da kann ich gerne mal mit starten. Und zwar bin ich auch noch Teil der Students for Climate Justice hier in Magdeburg. Genau, eine Hochschulinitiative, die sich aus den Students for Future gegründet hat. Und wir haben uns vor anderthalb, zwei Jahren ungefähr überlegt, dass ich an der Uni auch mal was tun muss im Sinne Klimaneutralität und Treibhausgasneutralität. Und haben dann angefangen zu vernetzen und zu schauen, was passiert an anderen Hochschulen und sind darauf gekommen, dass man ganz gut fährt mit einem Positionspapier, was man durch den Senat bringen muss und einem Forderungskatalog. Und das haben wir eben gemacht und dieses Positionspapier geschrieben, auch mit der Hilfe verschiedener Professor*innen, die hier an der Uni sehr engagiert sind und haben dann ganz viele Unterstützer*innen gesammelt, die das unterzeichnet haben, konnten das dann vor dem Senat vorstellen und daraus war eben auch eine Forderung, dass eine Rektoratskommission Klima gegründet wird. Was dann auch passiert ist, da konnten wir die Geschäftsordnung für die Senatskommission Klima schreiben und dann wurde die Senatskommission gegründet.

Martin Uxa: Ich bin deutlich später dazugekommen, deswegen kann ich zur eigentlichen Gründung gar nichts sagen und bin seit einem Vierteljahr dabei.

Lisa Baaske: Und wie bist du aber dann drauf aufmerksam geworden auf die Klimakommission?

Martin Uxa: Durch einen blöden Zufall eigentlich, weil mir das Fahrrad geklaut wurde hier auf Arbeit, direkt vor unserem Gebäude. Und eigentlich bin ich Teil dieser Nachhaltigkeitsgruppe geworden, durch die Ablehnung eines Bauantrages und da wurde darauf verwiesen, dass es eventuell schon irgendwelche geplanten Maßnahmen in der Nachhaltigkeitsgruppe gibt und somit bei der Vorsitzenden, bei Silke Rühmland ich mich melden könnte und so da der Schneeball im Prinzip ins Rollen kam und Silke dann gefragt hat: Mensch, hast du nicht auch Interesse, willst mitmachen und wir wollen auch eine Arbeitsgruppe speziell für Radverkehr und so was gründen. Und so kam ich zur Nachhaltigkeitsgruppe.

Lisa Baaske: Spannend. Also blöd, dass dein Fahrrad geklaut wurde lacht. Aber… wie zu Beginn ja schon gesagt, es muss sich was ändern. Die Klimakommission soll nun dafür sorgen, dass wir klimaneutral werden. Was heißt denn klimaneutral für die Uni genau?

Martin Uxa: Da gibt es direkt auch eine einzelne Gruppe, die sich über die Definition Gedanken macht, was klimaneutral oder treibhausgasneutral betrifft. Da stecke ich jetzt selber nicht so tief drin, aber im Prinzip pauschal oder allgemein gesagt so, dass wir möglichst wenig oder kein CO2 unnötig in die Atmosphäre pusten, um diesen Treibhauseffekt oder die Erderwärmung zu verlangsamen und über diese 1,5 Grad nicht drüber kommen, was ja auch mit dem Pariser Klimaabkommen beschlossen wurde und was halt auch um wie in den Nachrichten immer ja täglich kommuniziert wird.

Lisa Baaske: Es ist also quasi so, es gibt diese Klimakommission, aber ihr unterteilt euch halt noch in Arbeitsgruppen und eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Definition von Klimaneutralität.

Martin Uxa: Genau.

Helena Horn: Und vielleicht noch als Ergänzung. Erstmal war der erste Schritt eben diese Definition der Treibhausgasneutralität, worauf wir uns jetzt geeinigt haben. Und es ist jetzt auch so, dass eine Senatsvorlage erarbeitet wird, die dann vor dem Senat vorgestellt wird, damit das Ziel quasi für die Uni auch wirklich terminiert wird. Und bei der Definition haben die sich am Bundesklimaschutzgesetz orientiert. Und wie gerade schon richtig gesagt wurde, dass es darum geht, so viele Treibhausgasemissionen wie möglich zu vermeiden und den Rest irgendwie zu kompensieren.

Lisa Baaske: Okay. Und gibt es dann auch schon Ideen, wie die Kommission das schaffen will? Also was muss ich denn an der Uni ändern für Klimaneutralität?

Helena Horn: Also es ist so, dass man, wenn man sich Treibhausgasneutralität anschaut, immer verschiedene Scopes betrachtet zur Bilanzierung und da ist diese Arbeitsgruppe eben auch gerade dran. Es gibt drei Scopes und der erste bezieht sich auf die direkten Emissionen von der Uni, also so was wie Heizen und da den Verbrauch oder auch der eigene Fuhrpark zum Beispiel. Dann gibt es Scope zwei, da geht es um alle indirekten Emissionen, die zum Beispiel durch Strom, Kälte, Wärme, noch dazu erzeugt werden. Und Scope drei ist dann alles andere und da fällt total viel drunter. Also auch so was wie An- und Abreisemobilität aller Mitarbeitenden und Studierenden und auch so was wie Abfälle. Das wird irgendwie alles da mit einbezogen. Und es geht eben jetzt gerade erst mal darum, quasi zu bilanzieren, wo stoßen wir wie viel überhaupt aus, um dann Redukationspfade zu ermitteln und schrittweise zu gucken, was müssen wir machen, damit es runtergeht und dafür ist eben gerade erst mal dieses große, terminierte Ziel, bis wann wollen wir es schaffen wichtig, damit dann die Zielgerade genau bestimmt werden kann.

Martin Uxa: Ja, ich habe einen kleineren Überblick. Dadurch, dass ich in der Arbeitsgruppe für den Radverkehr bin und in der Arbeitsgruppe, die Wiedernutzung von zum Beispiel Geräten oder Möbeln hier in der Uni. Und das ist dann halt einfach, so einfache Sachen wie: Ich lasse das Auto stehen und fahre mit dem Rad, solche Sachen oder den Schreibtisch, nur weil er jetzt zwei Jahre alt ist, dass er nicht in die Tonne fliegt, weil mir die Farbe nicht gefällt, sondern man ihn dann einfach wieder nutzen kann. Das sind halt… als zwei kleine Beispiele, kleine Sachen, die man machen kann, einfach um den Treibhausgaseffekt zu verringern. Und ja, da haben wir halt viele verschiedene Arbeitsgruppen. Ich weiß nicht genau wie viel, aber ich glaube sechs oder sieben. Wie gesagt, die einen beschäftigen sich so wie ich jetzt mit dem Radverkehr, die anderen mit der Wiederbenutzung von Möbeln oder Geräten. Dann haben wir auch noch Mobilität und Dienstreisen. Solche Sachen, wo man einfach guckt, ist es vielleicht sinnvoller, ich mache nur ein kleines Zoommeeting, statt irgendwo um die Welt zu jetten, für eine Stunde mich zu sehen, wieder zurück zu fahren. Alles solche Sachen.

Lisa Baaske: Also auf den Punkt gebracht, macht jetzt gerade schon irgendwie so eine Bestandsaufnahme erstmal, um dann eben Maßnahmen quasi davon ableiten zu können.

Helena Horn: Genau. Aber es läuft eben so ein bisschen parallel ab, also dass wir irgendwie, … weil sonst irgendwie dauert es ja noch viel länger, wenn wir erst mal das alles Schritt für Schritt machen. Deswegen gibt es eben auch schon diese Arbeitsgruppen, wo man schon grob weiß, welche Maßnahmen sinnvoll wären, damit das auch alles sein Tempo hat.

Lisa Baaske: Ja, dass es sinnvoller ist, wahrscheinlich eher mit dem Rad zur Arbeit zu kommen, als mit dem Auto, erklärt sich irgendwie von selbst. Okay, von all den Punkten, bei denen sich etwas ändern muss, was ist denn die größte Herausforderung?

Martin Uxa: Ich würde sagen, die größte Herausforderung ist zum einen, die Akzeptanz oder auch das Verständnis von immer allen Beteiligten zu bekommen. Nicht nur immer die Mitarbeiter oder Kolleginnen und Studierenden, die jetzt in dieser Nachhaltigkeitsgruppe sind, bei denen ist das logisch, deswegen sind wir in dieser Gruppe. Aber halt auch das Verständnis über diese Gruppe hinaus, dass die Leute begreifen: Ja, okay, gut, wir müssen halt alle an einem Strang ziehen, sonst wird das nichts und halt nicht nur auf die Uni bezogen und auch nicht nur auf Magdeburg bezogen, auch noch nicht nur auf Deutschland bezogen, sondern halt weltweit. Es bringt nichts, weil wenn wir jetzt mal relativ kleines Land in dieser Welt versuchen, wir sparen Plastiktüten ein und so was, das ist halt nur so super kleiner Effekt, das bringt dann nichts weltweit. Und es müssen halt alle Länder mitziehen und alle Menschen mitziehen. Und ich glaube, das ist die größte Herausforderung, was halt auch weltweit besteht.

Helena Horn: Und uniintern vielleicht noch irgendwie, dass ich gerade noch so ein bisschen die Schwierigkeit sehe, was ich auch gerade meinte, da, wo wir irgendwie noch gar nicht wissen, was wir genau machen müssen, dadurch dass wir es erst mal bilanzieren, da irgendwie so genaue, schnelle Möglichkeiten zu finden, wie wir es machen können. Wo ja dann aber auch nicht die Lösung sein kann: Okay, wir haben es noch nicht bilanziert. Wir wissen nicht genau, das verschieben wir nach hinten, sondern dadurch, dass wir einfach einen Zeitdruck haben und jetzt nicht sagen können: Ach, da beschäftigen wir uns in zehn Jahren mit. Das sehe ich auch noch als große Herausforderung, da das Tempo drin zu behalten.

Lisa Baaske: Verstehe, macht auf jeden Fall total Sinn. Jetzt wurden ja schon so erste Maßnahmen angesprochen, also zum Beispiel eben mit dem Rad zur Arbeit zu kommen oder eben dann den Schreibtisch, den man vielleicht nicht so toll findet, vielleicht trotzdem zu nutzen, oder jemand anderes kann den nutzen. Gibt es denn schon andere Ideen und Vorschläge, um das Ziel Klimaneutralität zu erreichen?

Helena Horn: Also woran wir gerade zum Beispiel noch arbeiten ist eine Mobilitätsbefragung, das wurde auch schon ein bisschen angesprochen, dass Mobilität ein großes Thema ist, wo es darum geht, einfach erst mal zu erfassen, wie kommen Personen oder Uniangehörige zur Uni und wieder zurück und da geht es erstmal um das Erfassen, aber dann natürlich um das Fördern von klimaschonende Mobilität, das heißt, was auch gerade schon gesagt wurde, Fahrrad nutzen, Öffis nutzen. Das natürlich attraktiver machen für die Menschen. Das ist auf jeden Fall ein Vorschlag. Und was auch total wichtig ist, es ist immer dieser ganze Aspekt Energie und Sanierung und so weiter. Da bin ich aber auch nicht in der Arbeitsgruppe. lacht Genau. Aber das ist auch ein großes Thema.

Martin Uxa: Für mich als Mitglied in der AG Radverkehr hatten wir schon uns ein paar Mal getroffen und so Sachen wie Radschnellwege in Magdeburg besprochen, ob das möglich ist. Das ist wiederum aber halt typisch deutsch-bürokratisch nicht so einfach, weil es hat denn der Straßenverkehr ist und die Uni nun keine eigenen Straßen im Prinzip in dem Sinne hat, deswegen hängt die Stadt Magdeburg mindestens mit bei. Da gibt es aber auch schon zahlreiche Gespräche und auch Pläne und auch schon eigene Studien der Stadt, die betrieben wurden, wo zum Beispiel diese Radschnellwege langlaufen könnten und was wir für die Uni hier intern bei uns planen können, weil quasi unser Gelände ist, sind halt so was wie mehr Stellflächen oder ob man die Stellflächen zum Beispiel so attraktiver macht mit Überdachung, wenn man sie überdacht, ob das sind zum Beispiel grüne Überdachungen sind oder mit Fotovoltaik, um noch Strom zu erzeugen, um zum Beispiel E-Bikes zu laden. Weil halt auch E-Bikes immer mehr werden und Leute vielleicht, die jetzt nicht nur zwei, drei Kilometer fahren, sondern eine größere Strecke fahren, aber dann ein E-Bike zur Verfügung hätten und das dann dadurch wieder attraktiver wird, das Auto stehen zu lassen, bietet man denen dann halt an oder kann man denen dann vielleicht anbieten, dass man das Fahrrad dann halt auch laden kann. Aber ja, das ist halt dann wieder schwierig, weil es kostet alles eine Menge Geld. Natürlich, das ist ein Punkt, aber unabhängig davon muss es halt auch irgendwie alles ja realisiert werden. Es müssen Leute machen und erstmal… wir stecken halt auch da den Startlöchern und gucken, was ist möglich und machen halt auch da Bestandsaufnahme: Wie viel Fahrradständer haben wir aktuell überhaupt? Wo könnte man neue installieren? Und solche Sachen.

Lisa Baaske: Am Ende geht es aber quasi drum, dass ihr vielleicht die Daten habt und Vorschläge macht. Aber wer entscheidet dann am Ende, dass es passiert? Also der Senat, die Unileitung?

Martin Uxa: Wir erarbeiten Vorschläge und sagen quasi: Wäre cool, wenn wir das und das machen, aber selber tätig werden tun wir nicht und bringen das dann halt dadurch in den Senat ein. Und dort wird es halt beschlossen: machen wir, machen wir nicht. Und sobald die Entscheidung feststeht, im Idealfall, dass was umgesetzt werden kann, greifen dann halt mehrere Institutionen, sowas wie die Bauabteilung oder zentrale Dienste. Je nachdem was dann halt beschlossen wurde.

Lisa Baaske: Da ist tatsächlich auch die nächste Frage gleich anschließend: Welche Unterstützung bekommt ihr denn von der Unileitung bei der Umsetzung? Gibt es welche?

Martin Uxa: Kann ich gleich weiterreden, also wir haben von allen Seiten die Unterstützung, dass definitiv immer wir Hilfe bekommen können. Aber halt nicht die Leute sich die Idee ausdenken, sondern wir mit dem konkreten Plan halt zu denen kommen und es dann heißt: Okay, wenn ihr jetzt neue Fahrradständer das braucht, unterstützen wir euch immer, dass die errichtet werden, dass die für immer modifiziert werden, die Zusagen haben wir, bloß, dass wir halt mit der Idee selber auf die Leute zugehen müssen.

Helena Horn: Und vielleicht auch noch so was… Ja, die erste Unterstützung war quasi, dass erst mal jetzt die Kommission errichtet wurde. Und ich glaube, dadurch, dass wir noch in den Startlöchern quasi stehen, wird sich da die weitere Zusammenarbeit, wenn es dann um die konkreten Maßnahmen geht, auch einfach zeigen, wie sich das alles entwickelt.

Lisa Baaske: Ja, und in Vorbereitung auf diesen Podcast habe ich tatsächlich auch gelesen, dass wir seit diesem Jahr 100 % Ökostrom beziehen. Was sind denn noch gute Beispiele, wo die Uni schon auf einem guten Weg zur Klimaneutralität ist?

Helena Horn: Was ich letztens gehört habe Was ich cool fand und auch noch nicht so wusste, dass es auf fünf Gebäuden auch noch Solarpanele installiert werden sollen. Genau, was irgendwie auch schon mal ein super Anfang ist und von mir aus gerne direkt ausgeweitet werden könnte lacht. Das ist denke ich auch schon ein wichtiger Schritt, auf jeden Fall. Und genau du hattest auch schon angesprochen diese Datenbank, die es gibt zu Re-use.

Martin Uxa: Genau, die zweite Arbeitsgruppe, in der ich tätig bin, die nachhaltige Nutzung von Möbeln oder auch Geräten im Labor. Unsere Idee in dieser Arbeitsgruppe war, dass es vielleicht eine Art Datenbank oder ein System gibt, wo ich sage: Okay, ich habe jetzt dieses Gerät, das brauche ich nicht mehr aber es funktioniert noch. Gibt es noch jemand, der das nutzen möchte, um es nicht doppelt anzuschaffen, zum Beispiel. Und da hatten wir uns auch getroffen, viele Ideen gesammelt und dann auch mit dem zentralen Einkauf gesprochen. Und er hat gesagt: Ist ganz cool, gibt es schon längst. Wir haben eine Datenbank, die ist halt nur noch nicht komplett öffentlich, weil sie gerade in der Pilotphase sind und testen mit ein paar Leuten. Und war zwar für die Arbeitsgruppe an sich eher ungünstig, wo wir festgestellt haben, cool brauchen wir eigentlich nicht mehr, Arbeit erledigt, aber das die Uni halt auch da schon tätig ist diese Datenbank hat schon existiert gerade getestet wird und uns da signalisiert wurde, die soll ja demnächst auslaufen, offiziell, dass auch jeder der Inventarverantwortlich ist, zum Beispiel auch draufgucken kann und halt sieht. Okay, hier ist dieses Gerät frei, da ist das Gerät frei und man dann tauscht und das Gerät dann halt umgelagert wird.

Lisa Baaske: Und ja, das zeigt irgendwie auch, dass die Uni super groß ist und dass man halt nicht immer weiß, was es alles so gibt. Also vielleicht durch den Podcast melden sich auch noch Leute bei euch und sagen: Mensch, das und das ist noch ein gutes Beispiel.

Helena Horn: Total, das wollte ich auch sagen. Allein dafür ist es halt irgendwie sinnvoll, dass es jetzt eine Klimakommission gibt, die das alles unter einen Hut bringt und dass man dann eben gezielt auch arbeiten kann und nicht nur ist, da wird schon das gemacht und da wird schon das gemacht, was alles super ist, aber zusammen bringt es dann mehr.

Lisa Baaske: Ich hatte auch vor längerer Zeit auch mal mit einem Studenten Kontakt, der auch die Idee von Laptop Ausleihe hatte, dass quasi Studierende einfach vorbeikommen können und sich halt alte Laptops ausleihen. Also vielleicht sind das auch so Geschichten, die man vielleicht mit mitdenken könnte. Als Tipp von mir jetzt hier von der Pressestelle. lacht

Helena Horn: Das ist ja auch was Cooles, was irgendwie so Synergien schafft, also dadurch, dass es ja dann auch irgendwie die Möglichkeit eröffnet für Studis, die vielleicht keinen Laptop haben, dann auch trotzdem mit nem guten Laptop arbeiten zu können.

Lisa Baaske: Und das vielleicht auch so ein gutes Beispiel. Von wegen: Ach, die Klimakomission ist ja total sinnvoll, denn wegen den habe ich jetzt ein Laptop bekommen, zum Beispiel. Also ich glaube, es sind die guten Beispiele. Du hattest vorher schon, Helena, andere Unis angesprochen, ganz am Anfang. Was können wir denn von anderen Unis lernen? Gibt es da welche, die bereits wesentlich weiter sind als wir?

Helena Horn: Ja, auf jeden Fall. Es gibt zum Beispiel, das haben wir, glaube ich, auch damals in unserem Positionspapier genannt. die Leuphana-Universität in Lüneburg. Die haben auch ihr gesamtes Profil Richtung Nachhaltigkeit ausgerichtet und haben schon 2007, also jetzt schon eine ganze Weile her, beschlossen, dass sie klimaneutral werden möchten und sind es auch seit 2014 zumindest, was diese Scope eins und zwei betrifft, die ich vorhin erläutert habe und Teile von Scope drei, genau. Und 2014 ist jetzt ja auch schon acht Jahre her, also auf jeden Fall eine ganze Weile früher. Und was man auch beobachten kann, ist, dass verschiedene andere Unis zumindest auch auf dem ähnlichen Weg sind wie wir gerade auch hier die Hochschule Magdeburg Stendal zum Beispiel. Genau da kann man sich auf jeden Fall gut austauschen und vernetzen und abschauen, wie andere Unis das machen und muss das Rad nicht immer komplett neu erfinden.

Lisa Baaske: Immer ganz gut, wenn man mal rechts und links gucken kann. lacht

Martin Uxa: Könnte noch hinzufügen, dass der Energiemanager, den wir haben, der auch Teil dieser Nachhaltigkeitsgruppe ist, nicht nur für uns tätig ist, sondern auch mit der Hochschule Magdeburg Stendal zusammenarbeitet. Und das was Helena auch schon meinte, wir wirklich das Rad nicht ständig neu erfinden müssen, sondern dann halt wirklich guckt. Ein großes Paket oder mehrere Sachen zentral organisiert werden und dass es das auch schon beschleunigt, einfacher macht und manche Sachen halt doch abkürzen kann und das nicht schlecht ist.

Lisa Baaske: Ja, und jetzt mal Hand aufs Herz: Wie realistisch ist es denn, dass das mit der Klimaneutralität wirklich klappt? Also ich habe auch gelesen, dass so 2030 irgendwie im Gespräch ist, dass es das Ziel ist. Stimmt das denn oder ist das schon irgendwie beschlossen?

Helena Horn: 2030 haben wir als Students for Climate Justice gefordert in unserem Positionspapier. Und ich bin auch immer noch der Meinung, dass es auf jeden Fall realistisch ist, weil das hatte ich am Anfang auch schon mal kurz gesagt, irgendwie für mich da gar nicht so die Frage ist, ist es jetzt realistisch oder nicht. Sondern was können wir denn machen, damit es realistisch wird, weil uns die Zeit ja davonrennt. Es gibt in der Kommission aber eben diese Arbeitsgruppe, die gerade die Senatsvorlage erarbeitet und da bin ich mir tatsächlich nicht so sicher, wie viel ich darüber gerade erzählen kann, was da drinsteht lacht. Aber das wird dann vorm Senat vorgestellt. Genau. Und dann ist es ja auch öffentlich für alle. Was dann dafür zahlen drinstehen, quasi.

Martin Uxa: Ja, also ich würde auch sagen, es ist realistisch, es ist halt wie jeder immer so vielleicht einfach daher sagt fünf vor zwölf, aber wenn man sich jetzt wirklich zusammenreißen, wenn wir den wir es schaffen all diese Pläne auch umzusetzen und an einem Strang zu ziehen, dann denke ich, dann ist es realistisch. Vielleicht nicht zu 100 %, aber zu einem sehr, sehr großen Teil. Und alles was wir schaffen, ist besser als nichts. Und von daher müssen wir jetzt tätig werden. Und ich gehe zuversichtlich da an die Sache ran, dass wir das zu einem großen Teil oder möglichst zu einem kompletten Teil schaffen. Und sonst würde halt, wenn wir schon wissen, gut, das ist ein utopisches Ziel, wir schaffen es nicht, dann wäre die Frage dieser Gruppe irgendwie, dann bräuchte es das quasi nicht mehr wir das Ziel verfehlt hätten und von daher, gehen wir super optimistisch an die Sache und schaffen das.

Lisa Baaske: Also wenn es nicht 2030 wird, gibt es ein alternatives Jahr, was quasi noch im Gespräch ist?

Helena Horn: Also ich weiß, dass in dieser Gruppe diskutiert wurde zwischen 2030 und 2035, weil man eben auch dann die verschiedenen Scopes immer betrachten muss und so schauen kann: Was geht jetzt schnell und was dauert ein bisschen länger. Genau das waren die beiden, die beiden Zahlen. Aber da muss man ja auch sagen, dass die Stadt Magdeburg ja auch das Ziel hat. Wenn ich mich jetzt nicht komplett täusche bis 2035, ne bis 2040…

Lisa Baaske: Ja, ich glaube auch auf jeden Fall auch 2035 gelesen zu haben…

Helena Horn: Ich glaube auch! Auf jeden Fall Bundesrepublik Deutschland 2045 und ich meine, dass die Stadt Magdeburg das Ziel hat 2035 und da muss die Uni ja quasi mitziehen, wenn man nicht von vornherein auch schon davon ausgehen will, dass das Ziel verfehlt wird. Das heißt, genau in dem Rahmen bewegt sich das auf jeden Fall.

Lisa Baaske: Wie kann man sich denn die Arbeit der Kommission so genau vorstellen? Also gebt gerne mal einen Einblick in eure Arbeitsgruppen. Wie läuft das denn so?

Martin Uxa: Also an sich super entspannt. Es gibt halt im Prinzip ganz oben den Senat und da sitzen halt wir als Nachhaltigkeitsgruppe drin und aufgeteilt sind wir in kleine einzelne Arbeitsgruppen und jeder hat im Prinzip so ein Thema für sich. Was wir vorhin schon erzählt haben. Das eine ist halt die Mobilität auf Dienstreisen, solche Sachen, die andere Arbeitsgruppe wie ich jetzt Radverkehr oder die Wiederbenutzung, das sind halt kleine Grüppchen. Also zum Beispiel wie ich als Mitarbeiter aus dem Labor oder Studierende sind dabei, sind zum Teil aber auch Doktoren oder Professorinnen dabei und so hat man dann den breiten Fokus aus allen möglichen Blickwinkeln und man konzentriert sich halt auf einzelne Fragestellungen und erarbeitet Ideen. Jeder hat einen anderen Background, jeder hat andere Vorlieben oder Ideen, was man halt mit einbringen kann. Und dann wird gesagt: Okay, das klingt super oder jeder hat irgendwas anderes mal gehört oder ob es durch einen Urlaub im Ausland war, was man zum Beispiel gesehen hat, was andere Länder schon viel besser machen können und sagt einfach: Mensch, die und die Idee wäre das nicht, was für uns? Dann quasi immer wie so ja klingt. Cool oder nee, schaffen wir bei uns eh nicht, das geht nicht. Und das wird dann immer weiter zusammengetragen, bis man einen Plan hat und das geht dann insgesamt in die Nachhaltigkeitsgruppe und dass dort auch alle informiert sind und nicht die Arbeit doppelt oder dreifach gemacht wird in anderen Arbeitsgruppen und auch nicht die eine Gruppe der anderen sozusagen die Arbeit wegnimmt. Das sollte natürlich auch nicht passieren und das geht dann nachher in den Senat.

Helena Horn: Genau und es ist so, dass wir uns in der Senatskommission Klima einmal monatlich treffen, dann mit allen Mitgliedern oder Vertreter*innen und den beratenden Mitgliedern. Und da werden meist auch kurze Updates gegeben, was in den verschiedenen Arbeitsgruppen passiert, damit man irgendwie Bescheid weiß. Und wir sprechen dann auch immer noch mal kurz ab, was es so Neues, Aktuelles an der Uni gibt, was irgendwie relevant sein könnte. Und wir haben als Kommission auch die Aufgabe, dass wir zu Senatsvorlagen, die uns klimarelevant erscheinen, auch Stellung nehmen können. Das wird dann auch in diesem monatlichen Treffen bearbeitet und dann quasi da drumherum arbeiten, dann die Arbeitsgruppen.

Lisa Baaske: Verstehe, also ihr trefft euch einmal im Monat in der gesamten Kommission und wie oft treffen sich die Arbeitsgruppen?

Helena Horn: Das können die quasi selbst entscheiden. Also ich bin zum Beispiel noch in der Öffentlichkeitsarbeit-Arbeitsgruppe lacht und wir haben das jetzt irgendwie so für uns geregelt, dass wir uns immer nach dem Kommissionstreffen einmal auch monatlich treffen, um dann einfach zu schauen, wie wir das in die Öffentlichkeit tragen. Die Gruppe, die jetzt an der Senatsvorlage arbeitet, hat sich deutlich öfter getroffen, damit da Tempo hinter ist, dass ist da irgendwie relativ flexibel. Und das Schöne ist auch, dass in den Arbeitsgruppen nicht nur Mitglieder teilnehmen können, sondern quasi alle interessierten Menschen, die irgendwie Lust haben und motiviert sind, da mit zu arbeiten, sodass wir ja unsere Man- und Womanpower irgendwie erhöhen.

Lisa Baaske: Martin hat es angesprochen, diese Klimakommission ist ja so ein Potpourri an unterschiedlichen Menschen, also Studierende, Mitarbeitende, Professorinnen und Professoren. Sind die Perspektiven auf das Thema Klima und Nachhaltigkeit bei euch sehr unterschiedlich und wie bekommt ihr das unter einen Hut?

Martin Uxa: Also ich würde sagen, ja, es ist definitiv super differenziert und jeder sieht das aus einem anderen Blickwinkel. Und was das Schöne oder das Interessante daran ist, dass zum Beispiel Professorinnen und Professoren vieles super wissenschaftlich zum Beispiel betrachten und sagen, also das verhält sich so oder andere Zusammenhänge super wissenschaftlich halt erläutern können und zum Beispiel so was wie eine Sekretärin das aus einem ganz anderen Winkel sieht oder sagt: Ach Mensch, das hab ich noch nie so mitbekommen. Und wir dann halt aus dem Labor, das noch mal anders interpretieren. Und deswegen ist das ein super großes Spektrum und ich würde nicht sagen, es ist unbedingt schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen, sondern es ist eher interessant, alle möglichen Standpunkte sozusagen abzugrasen und dann zu sagen, das ist der Kern und das ist worauf wir uns konzentrieren müssen und dann da im Prinzip einen roten Faden finden und sich daran hangeln.

Helena Horn: Ja, ich denke auch auf jeden Fall, dass ja auch alle, die in der Klimakommission gerade mitmachen, irgendwie schon das große gemeinsame Ziel vor Augen haben. Und ja, es ist dann wirklich irgendwie echt eher bereichernd ist, dass verschiedene Perspektiven eingebracht werden und ja, das hatten wir uns auch damals für die Besetzung gewünscht, dass es paritätisch ist und dass zum Beispiel auch die studentische Perspektive nicht vergessen wird, weil das ja manchmal in den Kommissionen und so weiter auch irgendwie ein bisschen der Fall ist, dass man zumindest aus der studentischen Sicht irgendwie viel entschieden wird, aber man gar nicht immer aktiv teilhaben kann. Und das ist in der Klimakommission aber möglich.

Lisa Baaske: Das klingt doch auf jeden Fall schon mal schön. Die Kommission gibt es jetzt seit März dieses Jahrs. Was ist denn seitdem so passiert?

Helena Horn: Also zum einen sind wir jetzt im vollbesetzt, das ist sehr schön. Und die ganzen Arbeitsgruppen haben sich gebildet, die jetzt auch alle die Arbeit aufgenommen haben. Außerdem gibt es diese Mobilitätsbefragung, die erarbeitet wurde, die startet jetzt im Oktober. Das heißt, da können auch alle teilnehmen. Oder es wäre schön, wenn alle daran teilnehmen und wir so viele Daten wie möglich sammeln.

Lisa Baaske: Das ist hier ein Aufruf. lacht

Helena Horn: lacht Genau! Ein ganz expliziter Aufruf. Und jetzt ist der große Schritt denke ich diese Senatsvorlage, damit die Treibhausgasneutralität auch terminiert ist. Genau daran wurde jetzt alles gearbeitet.

Lisa Baaske: Und vielleicht kann Martin noch was über die nächsten Schritte sagen.

Martin Uxa: Die nächsten Schritte, also nun sehe ich halt nur meine Arbeitsgruppe oder Arbeitsgruppen, weil ich da halt Mitglied bin, ist dass wir uns demnächst auch wieder zusammensetzen wollen, gerade was diese Radwege und zum Beispiel auch Veränderungen auf unserem Uni Campus betreffen, dass wir uns da zusammensetzen wollten. Und da gab es schon viele sehr gute Ideen. Und das Resultat aus so einem Meeting ist im Prinzip immer: Es gibt jetzt Ideen, dann sagt man das und das, das finden wir vernünftig oder das könnte man umsetzen. Dann wird im Hintergrund sozusagen wieder recherchiert: Wie geht das, wo gibt es das, wer hat so was vielleicht schon, kann man sich woanders orientieren. Und im nächsten Meeting ist dann wie so ein Update: Das habe ich herausgefunden, das eine super kompliziert dafür geht, aber dass wir einfacher oder der und der kann das. Und da guckt man dann einfach und bringt alle wieder auf einen Stand. Und so hangelt man sich im Prinzip immer so Schritt für Schritt weiter. Und bis irgendwann dann wirklich eine Idee so weit ist, dass man sagt: Okay, das ist jetzt wirklich so ein Teil, das wollen wir umsetzen und das bringt man dann halt weiter, weil wir halt auch gesagt haben, du kannst natürlich auch so was wie den Senat nicht überfluten mit 1000 ganz kleinen Ideen und sagen: Das könntest du das, das, das und das, denn das könnte zu einer Ablehnung führen oder überspült sie, das sollte natürlich auch nicht passieren. Dass wir gesagt haben, dann lieber weniger, aber ganz konkrete Aktionen und die dann aber gebündelt immer faktenbasiert was geht, was geht nicht, wie geht es. Und das dann halt dem Senat dann auch vorschlagen.

Lisa Baaske: Ich habe tatsächlich auf der Website der Senatskommission Klima gelesen, dass die Kommission gerade kommissarisch im Amt ist bis zur ersten Wahl. Was heißt das denn genau und könnte dann aktuell überhaupt was bewirken?

Helena Horn: Ja, das ist dem geschuldet, dass wir vorher diese Rektoratskommission Klima waren und sich da personell noch mal ein bisschen was gewechselt hat, weil zum Beispiel Silke Rühmland und andere Mitglieder, die jetzt beratende Mitglieder sind, waren in dieser Rektoratskommission noch richtige Mitglieder. Das heißt wir haben da umstrukturiert, weil wir auch die Geschäftsordnung geschrieben haben für die Senatskommission und haben dann die Stellen, die leer waren erst mal aufgestockt, sodass wir jetzt eben voll besetzt sind. Genau das heißt, die sind kommissarisch gewählt, müsste da stehen oder kommissarisch besetzt, glaube ich. Aber genau die Geschäftsordnung ist gültig und genau wenn dann die nächste Wahlperiode kommt, ist es eben, sind die Mitglieder auch alle richtig gewählt. Und das ist jetzt gerade noch so ein bisschen dadurch, dass es noch so frisch ist aus der Rektoratskommission rüber gerutscht.

Lisa Baaske: Also noch eine Verständnisfrage, Kommission finde ich immer so schwierig nachzuvollziehen. Also es gibt zwölf Mitglieder und dann gibt es aber noch beratende Mitglieder oder sind beratende Mitglieder schon in den zwölf Mitgliedern mit drin?

Helena Horn: Es gibt zwölf stimmenberechtigte Mitglieder. Und das sind dann eben diese vier Gruppen: also Studierende, Professor*innen und wissenschaftliches Personal und wissenschaftsnterstützungs Personal. Und dann gibt es noch beratende Mitglieder, was zum Beispiel Silke Rühmland ist, aber auch die Dezernate für…

Martin Uxa: Bau und Technik. Und die zentralen Dienste, das ist sowas wie die ist bei uns so Bewirtschaftung von den Parkflächen zum Beispiel oder von den Grünflächen, solche Sachen.

Helena Horn: Genau das heißt, die beraten uns, was ja auch irgendwie super wichtig ist, dass sie dabei sind und uns auch sagen können, wie was läuft, sind aber dann eben nicht stimmberechtigt, wenn es dann darum geht, Abstimmungen innerhalb der Kommission zu machen.

Lisa Baaske:Also ja, dann macht beratend natürlich, wenn man darüber nachdenkt, macht natürlich sehr Sinn, das sind halt die Expertinnen und Experten für die unterschiedlichen Bereiche, um euch einen Eindruck zu geben, wie es halt läuft, damit ihr dann entscheiden könnt. Okay, alles klar. Ihr habt schon mal angedeutet, dass quasi in die Arbeitsgruppen auch andere interessierte Leute ja mitkommen können. Aber wer kann denn und darf denn alles bei der Klimakommission mitmachen?

Helena Horn: Also an sich erst mal jede Person würde ich sagen. In den Arbeitsgruppen ist es auch so, dass wir, also dass wir da jetzt nicht dieses strenge Prinzip von ausgeglichener Anzahl aller Statusgruppen haben, sondern dass es wirklich ist, wer irgendwie Expertise einbringen kann und motiviert ist. Genau, deswegen würde ich sagen, da eigentlich alle Personen und es ist jetzt auch nicht festgesetzt, dass es jetzt immer genau sechs Arbeitsgruppen geben kann, sondern wenn irgendeine total gute Idee ist, was man noch machen könnte, könnten wir das natürlich auch in der Klimakommission vorstellen und dann könnte sich eine neue Arbeitsgruppe gründen. Die einzige Bedingung ist, dass immer mindestens ein Mitglied auch in der Arbeitsgruppe sein muss, damit es nicht irgendwie losgelöst ist, sondern damit ja auch die ganze Senatskommission Klima immer wieder up to date ist.

Martin Uxa: In den Arbeitsgruppen, wie Helena schon meinte, kann sich jeder mit organisieren, der immer was zum Thema positiv mit beitragen kann und nicht per se, aber je mehr positiven Input natürlich, desto besser, je mehr Ideen kommen auf den Tisch. Und ansonsten die Anzahl der Mitglieder der Gewählten oder Stimmberechtigten, die es halt fix und aktuell besetzt. Aber in den einzelnen Arbeitsgruppen, wie gesagt, können deutlich mehr teilnehmen und es ist aber auch immer: Zum einen ändert sich ja die Technik oder die die Erkenntnisse, die Wissenschaft, ändert sich. Deswegen kann es halt auch neue Arbeitsgruppen geben oder manche fallen weg, wenn die Arbeit zum Beispiel erledigt ist und dadurch gibt es dann ja Änderung in der Struktur. Und auch: Nur weil man jetzt gewählt ist, heißt es ja nicht, dass man das die nächsten 20 Jahre macht und verpflichtet wurde. Und du bist jetzt drin und jetzt hast du Pech und machst es, bis nichts mehr geht, sondern man kann ja noch sagen: Okay, gut, ich kann nicht mehr oder ich möchte nicht mehr oder es ändert sich mein berufliches Umfeld oder mein familiäres Umfeld und deswegen ist halt auch immer ein Wandel drinne. Und auch da können dann neue Mitglieder sozusagen auch fest dann in die Gruppe gewählt werden und dann mitarbeiten.

Lisa Baaske: Und wenn jetzt jemand diesen Podcast hört und sich total verliebt in die Idee bei einer Arbeitsgruppe mitzumachen, wie meldet sich die Person dann am besten bei euch?

Helena Horn: Also wir haben eine Webseite und da steht auch eine Mailadresse, genau wo man einfach hinschreiben kann. Und was ich vielleicht hier auch noch als Ergänzung sagen kann, es wurde ja gerade personeller Wechsel angesprochen und bei den studentischen Vertretungen wird es auch einen Wechsel geben, weil ein Mitglied aus privaten Gründen nicht mehr Teil der Kommission sein kann. Das heißt, da wird es auch in den nächsten Wochen auf jeden Fall noch mal einen Aufruf geben, dass sich… genau das wie ein neues, eine neue studentische Vertretung suchen. Das heißt, wenn ja, die Person, die sich in die Arbeit der Klimakommission verliebt hat, zufällig studiert. Da wird es auf jeden Fall auch eine Möglichkeit geben, noch mal in der Fragerunde irgendwie noch mehr über unsere Arbeit zu erfahren und dann auch Teil zu werden.

Lisa Baaske: Dann kam der Podcast ja zum passenden Zeitpunkt.

Helena Horn: Es war perfekt. lacht

Lisa Baaske: So, ja, dann sind wir tatsächlich schon bei der bei der letzten offiziellen Frage tatsächlich angekommen: Was sind denn so eure Tipps für den Alltag, um klimafreundlicher und nachhaltiger zu leben? Am Ende sind es ja auch manchmal so die kleinen Dinge, die große Schritte bewirken.

Martin Uxa: Genau, es sind halt, das was du sagst, am Anfang die kleinen Dinge. Nun fängt jetzt die Heizperiode demnächst wieder an, jeder kriegt es mit, dass so was wie die Gaspreise explodieren. Und dann ist es eine ganz kleine Sache, einfach das Fenster nicht aufzureißen und den Heizkörper auf fünf zu lassen, sondern halt eine Sekunde drüber nachzudenken. Gut, Heizkörper vielleicht runter, Fenster lüften wieder zu und dann geht es weiter. Statt das Fenster geklappt ganzen Tag zu lassen. Aber das wird mir dann zu kalt, die Heizung wieder höher, so eine Sachen oder halt kleine Wege, die du vielleicht nur um die Ecke machst, entweder zu Fuß oder mit dem Rad erledigen kannst und nicht das Auto benutzt, solche Sachen halt einfach. Damit fängt es dann schon an.

Helena Horn: Ich bin da auch immer noch total Fan davon Druck auszuüben. Also es ist jetzt Freitag Globaler Klimastreik. Ich glaube der Podcast kommt später, aber der nächste Globale Klimawandel kommt bestimmt und das ist ja irgendwie auch total wichtig, dass halt viele Menschen auf der Straße sind, Druck erzeugt wird und man kann so viele tolle Petitionen unterschreiben und einfach irgendwie sich so auch engagieren und einbringen. Weil es ist natürlich wichtig, auch individuelles Verhalten zu betrachten, aber ich glaube, wenn wir wirklich gemeinsam an die Sache rangehen und alle zusammen zeigen, dass sich was ändern soll, dann wird auch schneller gehandelt.

Lisa Baaske: Ja, und bevor unser Podcast dann heute sein Ende findet, leider schon, gibt es noch unsere Rubrik Lange Rede kurzer Sinn. Ich geb euch Satzanfänge vor und ihr vervollständigt diese. Also man sollte sich bei der Klimakommission beteiligen, weil

Helena Horn: …weil wir an der Uni total viel bewirken können und es sehr wichtig ist, dass wir viele engagierte und kluge Köpfe dabeihaben.

Martin Uxa: Und wir jetzt die Möglichkeit haben, noch was zu ändern und wir eine coole Truppe sind und es deswegen sich lohnt mitzumachen.

Lisa Baaske: Das war eine gute, flammende Rede, lacht da werden sich ganz viele noch bei euch melden.

Helena Horn: lacht

Martin Uxa: lacht

Lisa Baaske: So trage ich dazu bei, dass die Uni klimaneutral wird…

Helena Horn: Da habe ich eine Frage zu: Ich persönlich oder andere Personen?

Lisa Baaske: Wie du es gerne auslegen möchtest, tatsächlich.

Helena Horn: Ja, ich persönlich sitze in der Klimakomission. Ich glaube, das ist ein ganz guter Beitrag.

Martin Uxa: Dem würde ich voll zustimmen. Ich fahr, so geht es mir so oft es geht mit dem Rad statt mit dem Auto. Und ja, versuche so meinen Beitrag zu leisten und gucken wir.

Lisa Baaske: Die letzte Lange Rede, kurzer Sinn fängt vielleicht Martin einmal an? Diese Idee würde ich am liebsten sofort umsetzen…

Martin Uxa: Den Campus vielleicht größtenteils von Autos befreien und dem Fahrrad in die Hand drücken und sagen: Hey Leute, fahrt mehr Fahrrad! Was ein Teil ist, wo die Uni sehr gut mitmacht, ist diese Akademie Bicycle Challenge, wo wir auch sehr gut und viele Kilometer schaffen. Das ist leider nur ein Monat. Vielleicht wäre das auch als Ansporn, wenn das das ganze Jahr über laufen würde. Aber das ist ein sehr guter Beitrag, den wir schaffen. Und ja: Leute, fahrt mehr Rad!

Helena Horn: Oder Öffis.

Lisa Baaske: Ja, dann herzlichen Dank, dass ihr beide da seid. Es war super spannend und ich hoffe, dass sich ganz viele Leute beteiligen werden. Auch vielen Dank an Sie da draußen fürs Zuhören. Wenn Sie Anregungen, Themen, Wünsche, Lob oder Kritik haben, immer her damit an Und hören Sie auch gerne nächsten Monat wieder rein. Da sind wir mit einer neuen Folge von unserem Wissenschaftspodcast zurück. Bis dahin bleiben Sie gesund!

Introstimme: In die Uni reingehört. Der Podcast zur Arbeitswelt an der OVGU.

 

Letzte Änderung: 22.01.2024 - Ansprechpartner: Webmaster