#2: Wie arbeitet es sich in der Poststelle?

"Ich weiß gar nicht, was die den ganzen Tag machen!" Sind wir ehrlich: Ein Satz, den viele von uns schon mal gehört haben und der ein oder andere gesagt hat. Von außen betrachtet sieht man oft gar nicht, wie viel Arbeit hinter der Arbeit der anderen steckt. So wie in unserer Poststelle, die weit mehr leistet, als Briefe abzustempeln. Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten oft unter Druck, wenn mehrere Postboten und Paketzusteller gleichzeitig Hunderte von Briefen und Paketen abladen. Und alle diese Sendungen, die reinkommen und rausgehen, müssen digital erfasst werden. Oft hängt daran noch viel Recherchearbeit, weil die Briefe oft nicht richtig beschriftet sind oder für den Zoll wichtige Angaben auf dem Paket fehlen.

Die Leiterin der Poststelle, Cornelia Ribbentrop nimmt ihre Arbeit mit Humor, nach dem Motto: "Einer muss es ja machen." Und so spricht sie in der zweiten Folge unseres Podcasts erfrischend ehrlich über den Job in der Poststelle, welche Kuriositäten dem Team bereits untergekommen sind und was ihre Arbeit erschwert.

Heute zu Gast

In der zweiten Folge geht es um die Poststelle der Uni und hierzu haben wir Cornelia Ribbentrop, die Leiterin der Poststelle zu Gast. Erst im Ingenieurbereich, dann in der Informatik und jetzt in der Poststelle tätig, Frau Ribbentrop ist als Quereinsteigerin zur Poststelle gekommen.

 

 

Der Podcast zum Nachlesen

Introstimme: In die Uni reingehört. Der Podcast zur Arbeitswelt an der OVGU.

 

Dirk Alstein: Und damit herzlich willkommen zur zweiten Ausgabe dieses Podcasts. Mein Name ist Dirk Alstein. Ich arbeite im Bereich Medien, Kommunikation und Marketing hier an der Uni. Und, ja wir haben’s gerade gehört, der Podcast zur Arbeitswelt an der Uni, das heißt, dieser Podcast wird sich immer wieder und von Neuem um die Arbeit drehen, und er soll im besten Fall auch zu einem besseren Verständnis untereinander beitragen. Und bevor man sich besser versteht muss man sich erst einmal besser kennenlernen. Darum heute kein übergeordnetes Thema, sondern wir wollen speziell eine Abteilung vorstellen, mit der wahrscheinlich jeder schon einmal Kontakt hatte: Es geht um unsere Poststelle. Und ich begrüße ganz herzlich die Leiterin dieser, Frau Ribbentrop. Schön, dass Sie da sind.

Cornelia Ribbentrop: Hallo, ich freu’ mich.

Alstein: Bevor wir ganz und gar in Ihre Welt der Pakete und Briefe abtauchen und gucken, ob mein antiquiertes Bild von der Poststelle tatsächlich noch funktioniert, vielleicht noch mal ganz kurz zu Ihrem persönlichen Werdegang. Sie waren schon immer im Post-Business?

Ribbentrop: Nein, nein, ich bin sozusagen Quereinsteiger. Ich war über 20 Jahre in einem Ingenieurbüro tätig, bin dann zur Uni gewechselt, war erst in der Informatik für anderthalb Jahre und bin dann in die Poststelle gewechselt.

Alstein: Und vorher gar nichts damit zu tun gehabt? Nur im Privaten Briefe beklebt?

Ribbentrop: Richtig, richtig, ja.

Alstein: Sprung ins kalte Wasser?

Ribbentrop: Ja.

Alstein: Es gibt immer ein Vorgespräch zu dieser Sendung, das kann man vielleicht noch mal sagen, und da haben Sie so einen Satz gebracht: „Aber einer muss es ja machen.“

Ribbentrop: Stimmt.

Alstein: Oder: „Es muss ja gemacht werden.“ Das heißt aber nicht, dass es Ihnen keinen Spaß macht und Sie sich jedes Mal raus quälen müssen morgens? Sie sind drin jetzt im Postbusiness?

Ribbentrop: Aber ja.

Alstein: Wie sieht denn so ein typischer Arbeitsalltag in der Poststelle aus? Und jetzt kommen wir zu meinem antiquierten Bild, was bei mir sofort aufploppt, wenn ich an Post denke: Eine große Wand mit vielen kleinen Fächern, in die Briefe einsortiert werden und monotone Arbeit von Briefestempelei. Das ist wahrscheinlich Quatsch, oder? Und früh aufstehen, denke ich mir auch!

Ribbentrop: Früh aufstehen ja, schmerzhaft früh aufstehen. Wir beginnen schon 6.30 Uhr mit unserer Arbeit. Sind dafür aber schon 15 Uhr im Feierabend. Auch schön. Wir haben selbstverständlich eine große Postwand, in die auch Briefe einsortiert werden.

Alstein: Ach.

Ribbentrop: Ja, kleine Briefe, große Briefe. Natürlich. Es sind ungefähr 300 Stück, die wir da am Tag bekommen. Dann kommen ja noch die internen Briefe dazu, die wir dort mit einsortieren müssen beziehungsweise die von den Sekretärinnen dort selbst auch eingeworfen werden. Stempeln, ja manchmal, aber dafür haben wir auch eine Frankiermaschine, die übernimmt das Stempeln für uns. Sind auch ungefähr so 300 Briefe, die wir dann am Tag rausgeben und 50, beziehungsweise im Moment so gegen 100 Pakete, die wir am Tag bekommen, die natürlich auch zugeordnet werden müssen, die dann abgeholt werden oder zugestellt werden und circa 20 Pakete, die wir am Tag verschicken. Zuzüglich Kuriersendungen und solche Sachen. Also doch ein buntes Programm.

Alstein: Ok. Aber, es ist interessant, mein Bild von der Wand mit den kleinen Fächern, das gibt es tatsächlich noch.

Ribbentrop: Hmm.

Alstein: Aber Frankiermaschinen. Ok. Das heißt, 300 Briefe täglich haben Sie gerade gesagt …

Ribbentrop: Ja.

Alstein: … ist das schon Maximum? Oder ist das ein Durchschnitt?

Ribbentrop: Das ist ein Durchschnitt.

Alstein: Und das schwankt saisonal, stelle ich mir jetzt gerade vor.

Ribbentrop: Ja, also im Moment haben wir zum Beispiel circa 2.000 Briefe vom Studiendezernat, die wir eintüten müssen und das werden dann mal Einschreiben, die zum Ende der Woche versendet werden. Also da ist dann ein bisschen mehr Aufwand dabei. Und die laufen dann nebenher noch mit. Wir haben so Spitzenzeiten, wo wir am Tag circa 5.000 Briefe rausschicken. Das sind dann Einzeltage. Das kommt aber nicht so oft vor, aber gibt es durchaus.

Alstein: Hmm. Und neben klassischen Briefen und Paketen, was gibt es da noch so? Also gibt’s da noch was anderes? Weil, ich stell mir jetzt Gefahrgut vor. Kommt das bei Ihnen an?

Ribbentrop: Ja natürlich. Also, die Dinge, die bei uns ankommen, ja das sind von bis; alles Mögliche. (lacht) Ja. Und normale Pakete – es fällt ja unheimlich viel unter Pakete. Das können irgendwelche ganz normalen Sachen sein, aber es kann eben auch sein, dass es Kuriersachen, Kuriersendungen oder Expressbriefsendungen sind, das ist zum Beispiel bei Angeboten recht häufig der Fall; damit haben wir auch täglich zu tun. Im Ausgang wie auch im Eingang.

Alstein: …also Briefe, Pakete, Gefahrgut. Sperrgut, so was?

Ribbentrop: Ja.

Alstein: Und Kuriositäten auch?

Ribbentrop: Kuriositäten auch ja. Als Beispiel …

Alstein: Ja bitte. (beide lachen) Also um ganz ehrlich zu sein, wir hatten ja ein Vorgespräch, also was heißt ehrlich, es ist ja klar, dass man ein Vorgespräch hatte, und da hatten Sie schon ein paar Sachen zu erzählen. Statt Poststelle hätte man auch Kabinett der Kuriositäten sagen können. Was da manchmal bei Ihnen so aufläuft!

Ribbentrop: Bei vielen Paketen wissen wir es ja nicht. Die sind ja verschlossen, wenn die vernünftig adressiert sind, kriegen wir auch gar nicht mit, was die enthalten. Aber bei manchen Sachen sieht man es, zum Beispiel kam mal ein Surfbrett bei uns an. Das war ganz schwer zu übersehen. Da wussten wir genau, dass es ein Surfbrett ist. Dann hatten wir mal einen Rollator. Da waren wir auch ziemlich irritiert, als der bei uns ankam.

Alstein: Wissen Sie, wofür das dann letztendlich gedacht war?

Ribbentrop: Also das Surfbrett war tatsächlich privat.

Alstein: (lacht)

Ribbentrop: Hmm, soll ja nicht, ist ja nicht erlaubt.

Alstein: Dazu kommen wir ja auch noch mal … zu Privatsendungen. Und der Rollator?

Ribbentrop: Der Rollator. Glücklicherweise kam fast im selben Moment dann die Sekretärin dieser Abteilung und sagte: Das haben wir bestellt für die Verabschiedung unseres Professors. Sonst hätten wir den tatsächlich zurückgeschickt, weil wir ja keine privaten Sachen annehmen dürfen. Dann hatten wir, allerdings angemeldet, auch mal ’ne Unterwäschelieferung. Das kam bei uns an, weil es nicht mehr storniert werden konnte. Aber das ist natürlich erstens nur einmal vorgekommen und zweitens auch nicht gestattet.

Alstein: Ok. Also das war angemeldet in dem Fall. Aber Sie haben ja keinen Scanner oder so was wie am Flughafen.

Ribbentrop: Nee.

Alstein: Sie haben nur ’ne Frankiermaschine. (lacht)

Ribbentrop: Ja. (lacht)

Alstein: Und, wenn man aber den Verdacht hegt, dass da jetzt irgendwie eine Privatsendung ist – was ja nicht erlaubt ist –, dann darf man da reingucken? Oder was?

Ribbentrop: Nee. Also …

Alstein: Wie ist das mit dem Postgeheimnis?

Ribbentrop: Wenn zum Beispiel ein Zalando-Paket kommt.

Alstein: Ah, stimmt.

Ribbentrop: … und das groß draußen dran steht …

Alstein: Ja.

Ribbentrop: … dann, sind wir berechtig, zu sagen, wir nehmen dieses Paket nicht an.

Alstein: Ah, ok.

Ribbentrop: Wenn aber bei Amazon bestellt wird und das Paket ordentlich beschriftet ist, kriegen wir es nicht mit. Der einzige Fall, in dem wir so was mitbekommen ist, wenn die Adressierung nicht ausreichend ist, wenn da also nur steht Otto-von-Guericke-Universität. Das haben wir ohnehin recht häufig. Dann müssen wir die Pakete öffnen, weil es ja für uns ansonsten nicht zuordenbar. Dann ist hoffentlich ein Lieferschein drin, auf dem drauf steht, wer der Besteller ist. Wenn es nicht der Fall ist, dann müssen wir bei der versendenden Firma nachfragen, wer das ganze denn bestellt hat. Kniffelig wird es nur, wenn die dann sagen: „Wir geben Ihnen keine Auskunft.“ Dann kann es sein, dass die Sache erst einmal ruht und bei uns zum Liegen kommt. Das ist ganz selten der Fall, passiert aber. Doch in den meisten Fällen dauert es dann zwei, drei Tage bis sich dann jemand meldet und sagt: „Ich vermisse mein Paket.“

Alstein: Meine Schlüppis.

Ribbentrop: Ja genau. (lacht laut)

Alstein: Wo bleiben meine Dessous? (beide lachen) Aber es hängt viel Recherchearbeit tatsächlich auch hinten dran. Und das ist eigentlich nicht Kernaufgabe, aber kommt eben mit.

Ribbentrop: Ja.

Alstein: Hat sich das im Laufe der Zeit … Sie sind jetzt mittlerweile fünf Jahre an der Uni, dreieinhalb Jahre in der Poststelle. Hat sich das geändert? Also, ich stell mir halt vor, dass mit dem Aufstieg von Amazon und den großen Versandhäusern, dass sich da auch mehr getan hat irgendwie. Merkt man das?

Ribbentrop: Ja, also wir haben jetzt durchschnittlich 50 Paketsendungen, die bei uns eingehen. Und da sind täglich drei, vier Stück, die wirklich geöffnet werden müssen, weil die Adressierung nicht ausreichend ist.

Alstein: Wie viele Menschen arbeiten in der Poststelle?

Ribbentrop: Wir sind zu dritt in der Poststelle. Und das Öffnen der Briefe und Pakete, ja Briefe betrifft das auch, wenn die nicht vernünftig adressiert sind, übernehme meistens ich.

Alstein: Hm, ok. Das heißt, die Fahrer, denen ich oft begegne, die mir das quasi ins Büro liefern, weil wir haben bei MKM dann häufig Lieferungen, gerade im Print-Bereich, die gehören jetzt nicht direkt zu Ihrer Abteilung, sondern, das ist ein externer Dienst?

Ribbentrop: Das ist ein externer Dienst, der für uns die Zustellung in den Häusern übernimmt, die so weit weg sind, von uns.

Alstein: Ok. Und da (lacht) Sie haben drei Mitarbeiter, darunter sind auch Azubis?

Ribbentrop: Also wir haben zwei Mitarbeiter, also drei sind wir insgesamt. Im Moment haben wir – das finde ich sehr, sehr schön – immer so monatsweise ’ne Azubine mit dazu, die sich dann so ein bisschen umgucken kann bei uns, überall mal reinschnuppert; schon allein, um mal kennenzulernen, wie ist es denn eigentlich, wenn ich eine Auslandssendung verschicken will. Was ist denn alles dafür nötig? Da liegt nämlich so ein bisschen die Schwierigkeit, dass wir immer alle Unterlagen ordentlich zusammen haben, sonst hängt es mit dem Paketversand. Ja, denn … es sind dringende Sachen, und die bleiben aber trotzdem noch einen Tag liegen, weil wir einfach nicht alle Unterlagen beieinanderhaben, weil es vorher nicht abgesprochen war. Das ist schade.

Alstein: Und die Auszubildenden, die machen nicht direkt bei Ihnen die Ausbildung, …

Ribbentrop: Nein.

Alstein: … sondern die kommen quasi zu so einem Praxissemester zu Ihnen.

Ribbentrop: Genau.

Alstein: Die machen wahrscheinlich Büromanagement.

Ribbentrop: Ja.

Alstein: Und kommen dann zu Ihnen, damit sie verstehen, was passiert, wenn sie ihre unfrankierte, unadressierte Sendung irgendwie ins Postausgangsfach legen?

Ribbentrop: Ja, oder einfach auch mal – wir haben es immer wieder, dass Briefe auf der rechten Seite anstatt auf der linken Seite bestempelt werden, ja. Rechts ist aber dann der Frankierabschnitt. Und es dauert dann so zwei Tage, bis dann die Azubinen von selbst sagen: „Hier ist schon wieder was falsch.“ Jipie. So, wollen wir das haben.

Alstein: Drei Mitarbeiter in der Poststelle. Die muss ja immer funktionieren. Das ist ja eine Abteilung, die nicht einfach zu machen kann. Wie koordiniert man das?

Ribbentrop: Ja, die auf jeden Fall nicht zumachen sollte. Ja.

Alstein: Ist das schon mal passiert? Nee?


Ribbentrop: Also, wir hatten, glaube ich …, während meiner Zeit sind es mal zwei Tage gewesen, wo wirklich mal nur eine Aushilfe da war. Ansonsten ist immer jemand von uns da. Das ist manchmal nicht ganz einfach.

Alstein: Weil immer mal jemand krank ist …

Ribbentrop: … genau, ja, und immer mal jemand Urlaub hat, kommt sogar bei uns vor. Ja, ist so, aber wir kriegen das eigentlich gut hin. Blöd ist halt einfach, dass man manche Sachen, also zum Beispiel den Betriebsausflug, ja …

Alstein: … das geht einfach nicht …

Ribbentrop: … nicht mitmachen kann, weil die Poststelle ja aufbleiben muss. Erstens, warten ja immer Leute auf irgendwelche Unterlagen, auf irgendwelche Briefe und Pakete und andererseits, wenn niemand da ist, können uns die Dienstleister auch nicht anfahren. Und dann ist es fraglich, ob die Pakete dann vernünftig am nächsten Tag bei uns eingehen. Also das ist alles nicht ganz einfach.

Alstein: Das betrifft auch die Mittagspause, weil besetzt werden muss es ja immer.

Ribbentrop: Ja.

Alstein: Sie sagten nämlich auch, dann kommen ja immer die Zusteller. Die externen.

Ribbentrop: Ja, wir haben zwar an der Poststelle dieses schöne Schild: „Von 12 bis 12.30 Uhr Mittagspause“, aber wir könnten zum Beispiel nicht die Poststelle verlassen. Denn wenn Dienstleister kommen, dann müssen wir die Pakete annehmen. Die fahren uns kein zweites Mal an.

Alstein: Ist schon mal vorgekommen, dass dann doch irgendwie eins abhanden gekommen ist, weil Sie nicht anzutreffen waren? Oder …

Ribbentrop: Nein.

Alstein: … ich erinnere mich jetzt auch wieder (lacht), ich erinnere mich jetzt wieder an unser Vorgespräch …

Ribbentrop: Habe ich da etwas anderes gesagt?

Alstein: Stichwort, Pakete auf der Wiese.

Ribbentrop: Ah ja, also das war, das lag nicht an uns, das lag an den Zustellern. Kann ich das sagen? Das war Hermes. (lacht)

Alstein: Hier dürfen Sie hier alles … (lacht)

Ribbentrop: (lacht) Ich darf hier alles sagen. Das ist schön.

Alstein: Sie dürfen hier alles sagen. (lacht) Wir schneiden hier alles raus.

Ribbentrop: Ach so. Ja, die kamen einfach so. Die kamen nach 15 Uhr. Ich hoffe einfach mal, dass es nach 15 Uhr war, dass es nicht zu der Zeit war, als wir noch da waren. Auf jeden Fall trafen die niemanden an und packten die Pakete auf die Wiese und am nächsten Morgen – glücklicherweise unsere Hausmeister ganz blickig – haben die dann eingesammelt und brachten uns die schon mal vorab in die Poststelle, so dass wir die dann weiter bearbeiten konnten, ja. Oder wir hatten es auch schon, dass einfach ein Zusteller ein Paket in ’nem Haus in ’nem Flur abgestellt hat, ohne das jemandem in die Hand zu drücken. Glücklicherweise kam das dann auch zu uns und wir konnten es weitergeben.

Alstein: Ich habe mir noch einen Satz notiert aus unserem Vorgespräch, der lautet: „Schlimm, wenn jemand heiratet.“

Ribbentrop: Ja. Ganz schlimm. (lachen beide ganz laut)

Alstein: Frisch Geschiedene: Da kenne ich den Satz. Aber inwiefern ist das für Sie jetzt schlimm? Das betrifft Ihre Recherchearbeit, nehme ich an.

Ribbentrop: Genau, genau. Wir nutzen das LSF ganz stark, weil wir uns ja einfach nicht jeden Mitarbeiter merken können. Also, schlimm, wenn jemand heiratet – also schlimm, wenn jemand seinen Namen ändert und das nicht zeitnah im LSF eingetragen wird. Genauso schlimm ist es, wenn jemand die Abteilung wechselt oder dann plötzlich auf zwei Abteilungen ist und wir dann erst einmal gucken müssen, wie wir dann verfahren, also für wen oder für welche Abteilung ist es denn. Aber es geht alles. Wir kriegen das hin.

Alstein: Ist ja auch was Schönes, das Heiraten.

Ribbentrop: (lacht)

Alstein: Nur das mit den Namen ist halt blöd, dann. Wir haben es gerade schon mal angesprochen: Es gibt ja einige Sachen, mit denen man Ihnen die Arbeit vereinfachen könnte. Was wäre denn das unter anderem? Oder welchen Wunsch haben Sie an Ihre Kollegen hier an der Uni?

Ribbentrop: Ich würde mir wünschen, dass die Rückfragen einfach ein bisschen häufiger wären, dass wir vorab absprechen könnten: Was wollen wir denn verschicken? Wie schnell muss es denn gehen? Einfach die Abfrage bei uns: „Was brauchen Sie von uns alles?“ Das erleichtert uns allen die Arbeit und die Frustration ist dann auch auf allen Seiten geringer, wenn schon von vornherein feststeht, es geht nicht ohne eine Telefonnummer des Empfängers zum Beispiel.

Alstein: Ok. Also, einfach mehr miteinander sprechen …

Ribbentrop: … ja …

Alstein: … anrufen oder sogar vorbeikommen.

Ribbentrop: Genau.

Alstein: Passt ja auch zu diesem Podcast. Miteinander reden führt zu mehr Verständnis und zu einem höheren Informationsgrad. Damit sind wir nämlich auch schon fast am Ende. Es gibt eine abschließende Rubrik, Frau Ribbentrop. Und zwar heißt die „Lange Rede, kurzer Sinn“. Das bedeutet, ich gebe Ihnen drei Sätze nacheinander vor, die bitte vervollständigt werden sollen. Nummer 1: Ich arbeite gern an der Uni, weil …

Ribbentrop: Ich arbeite gern an der Uni, weil die so schön groß ist, so viele verschiedene Leute, so viele Nationalitäten hier sind, wir so viele tolle Sachen hier haben und erleben. Es ist schön bunt hier.

Alstein: 2. Frage: Das Wir-Gefühl an der Uni könnte verbessert werden durch …

Ribbentrop: Das Wir-Gefühl … na ja, im Grunde wie immer: Das Wir-Gefühl kann verbessert werden, indem man mehr miteinander redet.

(kurze Pause)

Alstein: Na, das passt doch. Kurz und knackig.

Ribbentrop: (lacht)

Alstein: Genau das war ja …

Ribbentrop: (lacht)

Alstein: … lange Rede, kurzer Sinn, da habe ich noch gewartet.

Ribbentrop: Es sollte ja kurz sein.

Alstein: Ja, genau.

Ribbentrop: (lacht)

Alstein: Dabei haben Sie sich nur an die Anweisung gehalten. 3. Frage: In 10 Jahren ist mein Arbeitsplatz …

Ribbentrop: In 10 Jahren ist mein Arbeitsplatz sicher immer noch da. Wir sind ja schon ganz gut mit der Digitalisierung vorangeschritten bei uns und da soll auch noch einiges kommen, aber ich glaube nicht, dass wir so ganz auf händisches Arbeiten verzichten können. Also, es werden immer noch Pakete ankommen und es werden immer noch Briefe ankommen, die dann einfach auch vernünftig zugestellt werden müssen. Und dafür braucht´s uns einfach.

Alstein: Und das war’s auch schon. Vielen Dank.

Ribbentrop: Ich danke.

Alstein: (lacht)

Ribbentrop: Es war toll. (lacht)

Alstein: Gerne ein nächstes Mal. Und vielen Dank auch fürs Zuhören da draußen an die Leute. Hiermit auch noch mal der Hinweis: Bei Fragen, Anregungen, Feedback, die wir im Übrigen auch gern vertraulich behandeln, einfach ’ne E-Mail schreiben an das .

Und wir hören uns beim nächsten Mal. Vielen Dank, bis dahin. Tschüss.

Ribbentrop: Tschüss.

 

Introstimme: In die Uni reingehört. Der Podcast zur Arbeitswelt an der OVGU.

Letzte Änderung: 22.01.2024 - Ansprechpartner: Webmaster