Projekte

Aktuelle Projekte

Underreporting von Arbeitszeiten in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
Laufzeit: 01.09.2022 bis 31.08.2025

Um den für einen Prüfungsauftrag anfallenden Aufwand zu ermitteln und Zeitbudgets für zukünftige Prüfungen kalkulieren zu können, müssen Prüfungsmitarbeiter üblicherweise ihre Arbeitszeiten im Zeiterfassungssystem ihrer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft angeben. Hierzu hat die bisherige Forschung dokumentiert, dass Prüfer unter bestimmten Umständen die Tendenz aufweisen, weniger als ihre tatsächlich für ein Prüffeld aufgewandte Arbeitszeit anzugeben. Dieses zunächst paradox erscheinende Verhalten wird mit dem Begriff „Underreporting von Arbeitszeiten“ bezeichnet und kann langfristig zu negativen Folgen im Hinblick auf die Qualität der Abschlussprüfung führen.

Wir untersuchen, ob Underreporting von Arbeitszeiten trotz aktueller Entwicklungen wie der wachsenden Herausforderung der Mitarbeitergewinnung und -bindung für Wirtschaftsprüfungsgesellschaften sowie einem Einstellungswandel unter Prüfern bezüglich der eigenen Work-Life-Balance weiterhin eine verbreitete Praxis darstellt, und welche Anreize und Bedingungen im Arbeitsumfeld von Prüfern diese in ihrer Entscheidung über die Angabe ihrer Arbeitszeiten beeinflussen, um Möglichkeiten und Grenzen korrekter Arbeitszeitangaben zu identifizieren.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Einfluss erhöhter Prüferhaftung auf die Prüfungshonorare und Prüfungsqualität
Laufzeit: 01.04.2022 bis 31.03.2025

Nach dem größten deutschen Bilanzskandal der Geschichte im Jahr 2020 hat der Bundestag am 20. Mai 2021 das Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) verabschiedet. Durch das FISG wurde u. a. die seit Langem bestehende Begrenzung der Haftung für Wirtschaftsprüfer teils deutlich angehoben. Im Rahmen des Projekts soll der Einfluss der verstärkten Haftung für Wirtschaftsprüfer durch das FISG auf die Prüfungshonorare und die "tatsächliche" sowie wahrgenommene Prüfungsqualität untersucht werden. Theoretische Modelle legen nahe, dass sich sowohl die Prüfungshonorare als auch die Prüfungsqualität erhöhen sollten. Dies wird unter Zuhilfenahme von Datenbanken empirisch untersucht. Die hierdurch erlangten Kenntnisse zeigen die Wirksamkeit dieser Regelung des FISG auf und es entstehen zukünftige Handlungsempfehlungen für die Politik.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Prüferhaftung und Prüfungsqualität
Laufzeit: 01.04.2022 bis 31.03.2025

In Deutschland können Wirtschaftsprüfer bei Fehlern in der Jahresabschlussprüfung haftbar gemacht werden, wenn sie bspw. nicht hinreichend sorgfältig geprüft haben und einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk trotz wesentlicher Fehler im Jahresabschluss vergeben. Haftung soll neben anderen Instrumenten zur Qualitätssicherung des Berufstands einen Anreiz für eine hohe Prüfungsqualität schaffen, um die Stabilität der Finanzmärkte zu sichern. Das im Jahr 2021 verabschiedete Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität (FISG) hat unter anderem die seit langem bestehende Haftungsbegrenzung für Wirtschaftsprüfer deutlich angehoben. Diese Maßnahme stieß auf Kritik, da sie möglicherweise unerwünschte und schädliche Folgen nach sich ziehen könnte. Demgegenüber bleibt unklar, ob die Gesetzesänderung tatsächlich den angestrebten Effekt einer gesteigerten (wahrgenommenen) Prüfungsqualität erzielen wird, und welche Auswirkungen die Haftungserhöhung tatsächlich auf das Prüferverhalten haben. Mit Hilfe einer empirischen, einer modelltheoretischen Analyse und eines Experiments sollen diese Fragestellungen untersucht werden.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Reputationsfolgen nach einem Haftungsfall
Laufzeit: 01.04.2022 bis 31.03.2025

Der Wirecard-Skandal hat in Deutschland ein großes mediales Interesse erfahren und zu einer schnellen Reaktion seitens des Gesetzgebers geführt. Neben möglichen Schadensersatzzahlungen haben sich für den Wirecard-Prüfer EY auch Reputationsschäden ergeben. Anhand einer empirischen Studie soll das Ausmaß dieser Schäden überprüft werden. Die gewonnenen Kenntnisse geben einen Einblick in die Anreizwirkung der Reputation für WPGs eine hohe Prüfungsqualität zu liefern und tragen einen Teil zu der anhaltenden Debatte zwischen dem "reputation rationale" und dem "insurance rationale" bei.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Overconfidence in der Wirtschaftsprüfung
Laufzeit: 01.05.2019 bis 31.12.2024

Mit der Prüfung des vom Unternehmen veröffentlichten Jahresabschlusses durch den Wirtschaftsprüfer soll die Qualität der Rechnungslegung sichergestellt werden. Hierdurch sollen die Jahresabschlussadressaten verlässliche Informationen für ihre Entscheidungen erhalten. Die Prüfungsqualität hängt insbesondere vom Wirtschaftsprüfer ab. Er muss während des Prüfungsprozesses Entscheidungen treffen, die unter anderem auch durch psychologische Effekte beeinflusst sein können. Overconfidence ist solch ein Effekt, bei dem die Individuen zur Selbstüberschätzung der eigenen Fähigkeiten neigen. Nach aktuellem Forschungsstand ist unklar, inwieweit sich diese Fehleinschätzung des Wirtschaftsprüfers auf die Prüfungsqualität auswirkt. Bei der Beantwortung dieser Fragestellung wird vorwiegend analytisch und verbal-analytisch vorgegangen. Die Überlegungen zur Overconfidence des Wirtschaftsprüfers können auch zur Untersuchung weiterer relevanter Aspekte der Wirtschaftsprüfung, wie z.B. den Prüfungsgebühren oder Prüferhaftung, angewendet werden.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Einfluss von Team Peer Culture auf die Qualität der Jahresabschlussprüfung
Laufzeit: 01.11.2021 bis 31.10.2024

Die Qualität der Jahresabschlussprüfung ist zentral für das Vertrauen der Jahresabschlussadressaten in die Finanzberichterstattung von Unternehmen. Hierbei wird die Relevanz von Hinweisgeber:innen für die Prüfungsqualität zunehmend auch in der Praxis erkannt. Im Rahmen unseres Projekts wird die Rolle von Unternehmenskulturen in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, speziell der gelebten Kultur in den Prüfungsteams, und deren Auswirkung auf das Whistleblowing, die Akzeptanz und Nutzung von Hinweisgebersystemen, sowie den Einfluss durch Rahmenbedingungen wie gesetzlichen Normen, analysiert. Methodisch werden u.a. experimentell mögliche Kausalzusammenhänge aufgezeigt und analysiert werden, um hierdurch unsere bisherigen umfragebasierten Ergebnisse weiter zu stützen, sowie darüberhinausgehende Fragen zum Einfluss von Unternehmenskultur im Kontext Whistleblowing beantworten zu können.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Abgeschlossene Projekte

Unternehmensberichterstattung zu COVID-19
Laufzeit: 01.07.2020 bis 31.12.2023

Unternehmen sehen sich weltweit durch die anhaltende Corona-Pandemie mit beispiellosen Herausforderungen konfrontiert. Die Publizität dieser Unternehmen, im Sinne der Veröffentlichung von unternehmensbezogenen Daten im Rahmen der Unternehmensberichterstattung, ist in den Entscheidungsprozessen der verschiedenen Stakeholder von großer Bedeutung.

In diesem Projekt betrachten wir einerseits, wie Unternehmen in ihrer Berichterstattung auf die anhaltenden Herausforderungen reagieren und wie sie diese kommunizieren. Andererseits soll untersucht werden, wie die Adressaten der Unternehmenspublizität auf diese Informationen reagieren. Im Vordergrund stehen dabei die qualitativen Bestandteile der Berichterstattung, die auch unter verhaltensökonomischen Gesichtspunkten betrachtet werden.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Plurality in Auditing: A Cross-Cultural Study on Auditor Whistleblowing in Europe.
Laufzeit: 01.07.2021 bis 31.05.2023

Hinweisgeber:innen (Whistleblower) haben sich als effektiv zur Aufdeckung und Prävention von Wirtschaftskriminalität erwiesen. Dennoch wird das Potential und die Rolle von Wirtschaftsprüfer:innen als mögliche Whistleblower trotz ihrer besonderen Relevanz in der Accountability von Unternehmen im europäischen Raum unzureichend thematisiert. In unserem Projekt "Plurality in Auditing: A Cross-Cultural Study on Auditor Whistleblowing in Europe" untersuchen wir daher den Whistleblowing-Entscheidungsprozess bei Wirtschaftsprüfer:innen. Hierbei berücksichtigen wir die spezifischen regionalen Kontexte, die besondere Stellung von Wirtschaftsprüfer:innen im Kontext der europäischen Gesetzgebung, aber auch unternehmensspezifische und persönliche Einflussfaktoren. Neben einer Umfrage unter europäischen Wirtschaftsprüfer:innen führen wir auch Interviews mit ausgewählten Parteien, um den Prozess, Hürden und Probleme besser zu verstehen.
Finanziell gefördert wird das Projekt von der European Academy of Management (EURAM).

Projekt im Forschungsportal ansehen

Auswirkungen des Mental Accountings für die Unternehmensrechnung
Laufzeit: 01.09.2019 bis 31.12.2021

Mental Accounting ist im Bereich des Marketings vor allem bei Kaufentscheidungen ein weithin bekannter und umforschter Begriff. Nach der Theorie des Mental Accountings teilen Individuen sämtliche anfallende Einnahmen und Ausgaben gedanklich in Kategorien ein und bilden für diese Kategorien mentale Konten, um Entscheidungen zu treffen und zu vereinfachen. Individuen werden bei ihrer Entscheidungsfindung durch die mentale Verbuchung finanzieller Aktivitäten beeinflusst. Es stellt sich die Frage, inwieweit Individuen in dem Bereich der Unternehmensrechnung dem Mental Accounting unterliegen. Die bisherigen Veröffentlichungen in diesem Themengebiet zeugen davon, dass das Mental Accounting eine Relevanz für die Akteure in der Unternehmensberichterstattung hat. Infolgedessen soll in diesem Projekt untersucht werden, ob und inwiefern Manager bzgl. ihrer Investitionsentscheidungen und Berichtsentscheidungen durch Mental Accounting beeinflusst werden.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Whistleblowing als Instrument der Qualitätssicherung und des Risikomanagements in der Wirtschaftsprüfung
Laufzeit: 01.02.2020 bis 31.12.2021

Der Umgang mit Hinweisen von Whistleblowern als Teil der internen Überwachungssysteme spielt im Zuge der Abschlussprüfung eine wichtige Rolle, wie auch der Fall Wirecard verdeutlicht. Die Bedeutung der Hinweise von HinweisgeberInnen für die Aufdeckung von Fraud erstreckt sich jedoch nicht nur auf die Meldung von Missständen in den zu prüfenden Unternehmen, sondern auch auf solche in der Wirtschaftsprüfung selbst.

In diesem Projekt betrachten wir einerseits, welche Interaktionen zwischen der Wirtschaftsprüfung und Whistleblowern in Unternehmen existieren und welche Auswirkungen Hinweisgebersysteme auf die Abschlussprüfung haben. Andererseits untersuchen wir die Rolle und das Potential von Whistleblowing durch Wirtschaftsprüfer*innen und Hinweisgebersystemen innerhalb von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Unseren Forschungsfragen widmen wir uns empirisch sowie analytisch.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Eine kritische Analyse der Effizienz und Akzeptanz von Whistleblowing im Zuge der Corporate Governance
Laufzeit: 01.01.2019 bis 28.02.2021

Whistleblowing wird im Zuge zahlloser Skandale der letzten Jahrzehnte international immer stärker als essentielles Werkzeug der Corporate Governance verstanden. In Deutschland hingegen wird es zum Teil als "Denunziantentum” eher verhalten angenommen.

Vor dem Hintergrund der aktuellen europäischen Diskussion über regulative Neuerungen betrachten wir das Thema aus verhaltensökonomischen, wirtschaftspsychologischen aber auch anwendungsorientierten Perspektiven. Hierbei steht die Fragestellung nach der effizienten und effektiven Ausgestaltung sowie der größtmöglichen Akzeptanz von Hinweisgabesystemen in Unternehmungen und der Wirtschaftsprüfung im Fokus. Dies beantworten wir mit Hilfe empirischer und formal analytischer Modellierungen.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Whistleblowing als Instrument zur Prävention und Detektion von Wirtschaftskriminalität
Laufzeit: 01.01.2017 bis 28.02.2021

Zur Minimierung von Risiken bei Unternehmungen wird im Zuge der Corporate Governance oft von Compliance gesprochen. In der Praxis werden hierzu viele präventive und verstoßaufdeckende Mechanismen entwickelt. Besonders effektiv waren in den letzten Jahren insb. in den USA im Bereich des Accounting sogenannte Whistleblowing Systeme. Noch immer ist jedoch der Erkenntnisstand zur optimalen Ausgestaltung solcher Systeme gering. Gerade auch die kulturellen sowie institutionellen Unterschiede in den Ländern verlangen nach einer individuelleren, länderspezifischen- und vergleichenden Betrachtung. Hierbei soll auch das Einsatzpotential von Compliance Systemen zur Verbesserung des Jahresabschlusses und der Regeltreue in der Rechnungslegung untersucht werden. Methodisch wird die Fragestellung u. a. empirisch mit Hilfe von Befragungen und Experimenten, aber auch verbal-analytisch untersucht.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Das bilanzpolitische und finanzwirtschaftliche Potential von Rückstellungen dargestellt am Beispiel der Pensionsrückstellungen
Laufzeit: 01.01.2014 bis 31.12.2018

Der demografische Wandel und deren Auswirkungen auf die umlagefinanzierte Rentenversicherung ist eines der zentralen wirtschaftspolitischen Herausforderungen der Gegenwart. Die betriebliche Altersversorgung (bAV) ermöglicht hierbei die eigenverantwortliche und kapitalgedeckte Absicherung des Altersruhestandsniveaus in Kooperation mit dem Arbeitgeber. Mit der verbindlichen Anwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) rückt zusehends die Bilanzierung der Direktzusage, als nach Deckungsmitteln bedeutendster Durchführungsweg, in das Blickfeld der Unternehmen. Hierbei stellt sich die Frage, welchen Einfluss die Direktzusage auf die Unternehmensbilanz hat und wie sich diese durch die Bildung von Pensionsrückstellungen beeinflussen lässt. Eine Vielzahl an Wahlrechten und Ermessensspielräumen ermöglichen es hierbei dem Management gezielt Bilanzpolitik zu betreiben. Insbesondere die Erwartungshaltung über künftige Rechnungsgrundlagen und die Möglichkeit nach Art 67 Abs. 1 EGHGB, den ergebnismindernden Einmaleffekt im Zuge der BilMoG Umstellung über 15 Jahre zu verteilen, ermöglichen eine Analyse und Interpretation des gewählten Bilanzierungsverhaltens. Vor diesem Hintergrund sollen u.a. nachfolgende Fragestellungen theoretisch und auch empirisch untersucht werden: Wovon hängt die Entscheidung über den Durchführungsweg der bAV ab? Welche Ziele verfolgt das Management mit der Bilanzierung der Direktzusage und welchen Einfluss hat dies auf den handelsrechtlichen Jahresabschluss? Welche unternehmensspezifischen Faktoren beeinflussen die Ausübung von Wahlrechten und Ermessensspielräumen bei der Direktzusage?

Projekt im Forschungsportal ansehen

Effiziente Kombination von Wertschätzern für eine akkurate Bewertung
Laufzeit: 16.10.2014 bis 31.12.2018

Für die Wertbestimmung von Unternehmen und zur Bilanzierung von Vermögensgegenständen haben sich unterschiedliche Bewertungsgrundlagen etabliert, die das International Accounting Standards Board (IASB) im Rahmenkonzept für die Aufstellung und Darstellung von Abschlüssen auflistet. Dazu zählen die historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten, der Tageswert, der Veräußerungswert sowie der Barwert. Die Bestimmung von Vermögensgegenstandswerten erfolgt oftmals durch den beizulegenden Zeitwert (Fair Value), dem in der aktuellen Bilanzierungspraxis eine immer größere Bedeutung zukommt. Mit der Einführung des IFRS 13 durch den IASB wurde daher ein einheitlicher Standard zur Bestimmung des Fair Value von Vermögensgegenständen geschaffen. Neben Marktpreisen und Diskontierungsmodellen kann zur Bestimmung des Fair Value auch auf vergleichende Bewertungsmethoden zurückgegriffen werden. Als vergleichende Methode auf Basis eines markorientierten Ansatzes setzt sich das Multiplikatorverfahren in der Praxis immer mehr als unterstützende Bewertungsmethode oder Hauptbewertungsmethode bei Anfangs- und Folgebewertungen durch. Eine Frage in diesem Zusammenhang nachgegangen ist, inwieweit das Multiplikatorverfahren und andere Bewertungsmethoden Unternehmens- und Investorenentscheidungen beeinflussen. Auch gilt es zu beantworten, welche aktuelle Rolle marktorientierte Bewertungsansätze bei Investoren und Vermögensberatern spielen. Verschiedene Bewertungsmethoden liefern zum Beispiel verschiedene prognostizierte Preise von Unternehmensanteilen. Diese Prognosen differieren in aller Regel von (zukünftigen) Börsenpreisen des bewerteten Underlying. Eine Kombination von verschiedenen Bewertungsmethoden kann unter Umständen die relative Abweichung zu diesen Börsenpreisen verringern und zu genaueren Schätzwerten führen. Die Suche geeigneter Bewertungsheuristiken soll zunächst theoretisch fundiert und dann durch eine empirische Analyse getestet werden.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Risikomanagement von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
Laufzeit: 01.04.2014 bis 31.03.2018

Das Thema des Risikomanagements innerhalb der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat im Zuge der globalen Finanzkrise und der europäischen Regulierung der Abschlussprüfung an Bedeutung gewonnen. Ähnlich wie Banken und Finanzdienstleister sehen sich auch Prüfungsgesellschaften mit einem zunehmenden regulatorischen Paket an Anforderung an das interne Risikomanagementsystem konfrontiert. Somit erfolgt eine aufsichtsrechtliche Beeinflussung risikoorientierter Entscheidungen in zentralen Bereichen wie der Zusammenstellung des Dienstleistungsportfolios oder der Mandantenauswahl.

Ein ganzheitliches Risikomanagementsystem  geht dabei über das klassische Prüfungsrisikomodell des IDW PS 261 und dessen Steuerungsfunktion weit hinaus. Die Frage nach der praktischen Wahrnehmung sowie der effizienten Umsetzung aufsichtsrechtlicher Steuerungsmaßnahmen tritt innerhalb von Veröffentlichungen wie Transparenz- und Risikoberichten nicht immer zu Tage.

Im Zuge dessen sollen folgende Kernpunkte theoretisch fundiert und durch eine fragebogengestützte Analyse geklärt werden: Was charakterisiert die spezifische Risikosituation von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften? Was kennzeichnet effizientes Risikomanagement von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften? In welchen Kernprozessen können Risiken effizient gemanaged werden? Wie sind die aufsichtsrechtlich geforderten Komponenten des Risikomanagements in der Prüfungspraxis verankert?

Projekt im Forschungsportal ansehen

Die Rolle von Versicherungen für die Corporate Governance von Unternehmen
Laufzeit: 01.07.2011 bis 30.06.2016

Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen für Unternehmensorgane (D&O-Versicherungen) haben, ausgehend von den USA, in Deutschland in den letzten Jahren eine zunehmende Verbreitung gefunden. Sie werden von Unternehmen zugunsten ihrer Organe für Schäden abgeschlossen, die aufgrund unwissentlicher Pflichtverletzungen entstehen. Grundlegende Bestandteile des Versicherungsvertrages sind die Deckungssumme, Haftungsausschlüsse, die Versicherungsprämie und ein eventueller Selbstbehalt. Solche von Unternehmen abgeschlossene Versicherungen entfalten verschiedene ökonomische Anreize für Entscheidungsträger, die im Rahmen der Corporate Governance beachtet werden sollten. So kann eine Haftungsbegrenzung der Unternehmensorgane etwa zu einer höheren Risikobereitschaft bei betrieblichen Entscheidungen führen. Der deutsche Gesetzgeber sah sich in diesem Zusammenhang zu einer stärkeren Reglementierung von D&O-Versicherung veranlasst. Er führte, einer Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex folgend, im Jahr 2009 mit dem Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandvergütung (VorstAG) einen verpflichtenden Selbstbehalt bei D&O-Policen ein. International findet diese Regulierung keine Entsprechung, allerdings wurden in einigen Ländern (z.B. Kanada) Publizitätspflichten bezüglich von Details des Versicherungsvertrages eingeführt. Vor diesem Hintergrund sollen folgende Fragestellungen analysiert werden: Welche Anreize gehen von D&O-Versicherungen aus? Nutzt eine D&O-Police eher dem Unternehmen oder seinen Organen? Welche Vorgaben sollte der Staat für solche Versicherungsverträge machen? Sind die jüngsten Gesetzesänderungen zum Selbstbehalt diesbezüglich angemessen? Welche Erkenntnisse lassen sich empirisch und modelltheoretisch ableiten?

Projekt im Forschungsportal ansehen

Nutzen von Risikomanagementsystemen und Stand der Umsetzung in der betrieblichen Praxis
Laufzeit: 30.04.2011 bis 31.05.2015

Die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen an das Risikomanagement und die aus der Finanzkrise resultierenden negativen Auswirkungen auch für Industrieunternehmen haben zu einer zunehmenden Bedeutung des Risikomanagements in der Unternehmenspraxis geführt. Im Rahmen einer empirischen Studie wird untersucht, inwieweit Unternehmen die Umsetzung des Risikomanagements aktiv vorantreiben. Gleichzeitig wird untersucht, inwieweit die Leistungsfähigkeit der Risikomanagementsysteme kritisch gewürdigt wird, um geeignete Möglichkeiten für deren Optimierung bzw. Weiterentwicklung zu identifizieren.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Der Businessplan im Gründungsprozess
Laufzeit: 01.12.2009 bis 01.12.2014

Die Gestaltung des Businessplans als Informationssystem für unternehmensinterne und externe Entscheidungsträger (z. B. Gründer, Risikokapitalgeber oder Banken) mit dem Wissen um potenzielle Interessenskonflikte und asymmetrische Information der Betroffenen stellt eine große Herausforderung dar. Einerseits dient der Businessplan als Planungsinstrument für den Entrepreneur und als Informationsgrundlage für den potenziellen Kapitalgeber. Andererseits versuchen beide, mit dem Businessplan das Verhalten des anderen zu steuern. Aus informationsökonomischer Sicht würde man daher verschiedene Businessplantypen erwarten. Stattdessen werden in der Praxis jedoch einheitliche Standards gefordert und durchgesetzt. Ziel des Projektes ist es, die Rolle des Businessplans als institutionalisiertes Informationssystem im Gründungsprozess zu analysieren. Der Businessplan kann zum externen Rechnungswesen gezählt werden, da er die Beteiligungsentscheidung der Kapitalgeber beeinflusst. Damit beeinflusst er auf vielfältige Weise Entscheidungsprozesse außerhalb der Unternehmung, und über Rückkopplungen wieder interne Entscheidungen. Relevante Fragen im Rahmen des Projektes sind u.a.: Wie sollte die Businessplanerstellung im Hinblick auf Kooperationen geregelt sein? Wie ist eine Standardisierung der Businessplanung zu beurteilen? Wie kann die Prüfung zur Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit der Rechnungslegung beitragen?

Projekt im Forschungsportal ansehen

Der Einfluss unterschiedlicher Bewertungsmethoden auf Investoren- und Unternehmensentscheidungen
Laufzeit: 16.10.2013 bis 15.01.2014

Für die Wertbestimmung von Unternehmen und zur Bilanzierung von Vermögensgegenständen haben sich unterschiedliche Bewertungsgrundlagen etabliert, die das International Accounting Standards Board (IASB) im „Rahmenkonzept für die Aufstellung und Darstellung von Abschlüssen“ auflistet. Dazu zählen die historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten, der Tageswert, der Veräußerungswert sowie der Barwert. Die Bestimmung von Vermögensgegenstandswerten erfolgt oftmals durch den beizulegenden Zeitwert (Fair Value), dem in der aktuellen Bilanzierungspraxis immer größere Bedeutung zukommt. Mit der Einführung des IFRS 13 durch den IASB wurde daher ein einheitlicher Standard zur Bestimmung des Fair Value von Vermögensgegenständen geschaffen. Neben Marktpreisen und Diskontierungsmodellen kann zur Bestimmung des Fair Value auch auf vergleichende Bewertungsmethoden zurückgegriffen werden. Als vergleichende Methode auf Basis eines markorientierten Ansatzes wird das Multiplikatorverfahren in der Praxis als unterstützende Bewertungsmethode oder Hauptbewertungsmethode bei Anfangs- und Folgebewertungen angewendet. Eine Frage, der in diesem Zusammenhang nachgegangen werden soll, ist, inwieweit das Multiplikatorverfahren und andere Bewertungsmethoden Unternehmens- und Investorenentscheidungen beeinflussen. Auch gilt es zu beantworten, welche aktuelle Rolle marktorientierte Bewertungsansätze bei Investoren und Vermögensberatern spielen.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Fraudaufdeckung im Rahmen der Jahresabschlussprüfung
Laufzeit: 01.11.2008 bis 31.03.2013

Nationale und internationale Betrugsfälle in Unternehmen haben in den letzten Jahren das Aufsehen der Öffentlichkeit erregt. Dabei geriet der Abschlussprüfer zunehmend in Verdacht seine Prüfungshandlungen nicht mit ausreichender Sorgfalt nachgegangen zu sein. Entsprechend ist der Frage nachzugehen, inwieweit der Jahresabschlussprüfer in der Lage und verpflichtet ist innerhalb einer gesetzlichen Jahresabschlussprüfung Bilanzmanipulationen aufzudecken. Gegenwärtig etablieren sich Forensic Services im Bereich zusätzlicher Wirtschaftsprüfungsdienstleistungen, um Fraud frühzeitig zu entdecken und aufzuklären bzw. es sogar ganz zu verhindern. Diesbezüglich wird analysiert, inwiefern Forensic Services als Kontrollmechanismus im Corporate Governance System möglich ist. Durch eine Befragung von deutschen Wirtschaftsprüfergesellschaften wird die Verbreiterung von forensischen Dienstleistungen auf dem Wirtschaftsprüfungsmarkt deskriptiv untersucht. Des Weiteren wird die Akzeptanz dieser zusätzlichen Dienstleistungen in Unternehmen, insbesondere bei Aufsichtsräten, die als potenzielle Auftraggeber von Forensic Services bei Top-Management Fraud auftreten können, empirisch erforscht. Neben den Inhalten und Methoden wird zusätzlich das Zusammenspiel von Forensic Services und der Jahresabschlussprüfung betrachtet sowie modelltheoretisch deren möglichen Einfluss auf die Prüfungsqualität analysiert.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Risikomanagement und freiwillige Risikoberichterstattung
Laufzeit: 01.02.2009 bis 28.02.2013

Aufgrund spektakulärer Zusammenbrüche in der Vergangenheit wurden Aktiengesellschaften mit dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) im Jahre 1998 verpflichtet, ein den Fortbestand des Unternehmens sicherndes internes Kontroll- und Überwachungssystem einzurichten. Gleichzeitig kam durch die Ergänzung des § 289 Abs. 1 HGB die Verpflichtung hinzu, im Lagebericht auf die Risiken der künftigen Entwicklung einzugehen. Damit wurden erstmals Anforderungen an das Risikomanagement eines Unternehmens und an deren Risikoberichterstattung gesetzlich verankert. Durch ein effektives Risikomanagement sinken die Volatilität der Cash Flows und Gewinne, sowie die Insolvenzwahrscheinlichkeit des Unternehmens. Wenn es gelingt, dieses glaubhaft den Kapitalgebern zu kommunizieren, sinken die Kapitalkosten, und der Unternehmenswert steigt. Daher sollten Unternehmen ein ureigenes Interesse an einer aussagekräftigen Risikoberichterstattung haben. Empirische Befunde zum Risikomanagement dokumentieren die große Bedeutung des Risikomanagements aus Sicht der Unternehmen. Hingegen zeigen empirische Studien zum Berichtsverhalten eine eher zurückhaltende Berichterstattung; quantitative Angaben zu den Risiken fehlen weitestgehend. Dieses Verhalten der Unternehmen ist überraschend, denn viele Vorteile des Risikomanagements können nur dann realisiert werden, wenn Vorhandensein und Wirksamkeit eines entsprechenden Risikomanagementsystems glaubhaft kommuniziert wird. Dieses scheinbar paradoxe Ausweisverhalten bildet die zentrale Fragestellung des Projekts. Um das Risikoberichtsverhalten von Unternehmen besser beurteilen zu können, werden Geschäftsberichte analysiert und Befragungen durchgeführt. Gleichzeitig werden modelltheoretische Erklärungsansätze für die zögerliche Risikoberichterstattung der Unternehmen entwickelt. Unternehmen könnten beispielsweise einen Anreiz zu einer allgemein gehaltenen Risikoberichterstattung haben, wenn sie befürchten, dass Konkurrenten bei einer detaillierten Risikoberichterstattung in ihren Markt eindringen.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Risikomanagement und -controlling in Industrieunternehmen
Laufzeit: 01.10.2006 bis 01.10.2011

Tendenziell ist bei wirtschaftlichen Aktivitäten ein gestiegenes Risikobewusstsein zu konstatieren, welches u.a. mit der Zunahme der Insolvenzen begründet ist. Entsprechend ist eine frühzeitige Erkennung von Risiken nicht nur wünschenswert, sondern notwendig zur Existenzsicherung. Die Einrichtung interner Überwachungssysteme zum Zwecke des Risikocontrollings wurde durch das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich dokumentiert. Die konkrete Umsetzung und die Gestaltung des Risikocontrollings in Industrieunternehmen lässt der Gesetzgeber offen. Im Vordergrund des Projekts stehen folgende Fragen: Welche Größen zur Risikomessung sind sinnvoll? Welche Parallelen bestehen zwischen bereits existierenden Konzepten des Risikocontrollings in Banken und Versicherungen und Instrumenten des Controllings, insbesondere Instrumenten des Kostenmanagements? Lassen sich Kennzahlen, Verfahren und Methoden aus der Bankpraxis zur Risikosteuerung auf die Gegebenheiten von Industrieunternehmen übertragen? In welchen Fällen sind Modifikationen notwendig?

Projekt im Forschungsportal ansehen

Risikoorientierte Auftragsannahmeentscheidung in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
Laufzeit: 01.10.2005 bis 01.10.2010

Nationale und internationale Unternehmenskrisen in den letzten Jahren haben das Vertrauen in die externe Rechnungslegung erschüttert. Im Zentrum der Kritik standen insbesondere auch die Abschlussprüfer. Um die Glaubwürdigkeit des Berufsstandes zu sichern bzw. wiederherzustellen wurden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen und implementiert. Dazu zählen auch Regelungen zur Entscheidung über die Auftragsannahme bzw. die Fortführung bereits bestehender Mandate durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Diesbezüglich wird der Zusammenhang zwischen dem inhärentem Risiko des zu prüfenden Unternehmens und einem möglichen Reputationsverluste bzw. Haftungsfolgen des Wirtschaftsprüfers betrachtet.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Kostenbasierte Verrechnungspreise und Allokation dezentraler Verhandlungskompetenz
Laufzeit: 01.06.2005 bis 01.06.2010

Im Rahmen des Projekts wird die Koordination dezentraler Investitions- und Marketingentscheidungen analysiert. Im Vordergrund steht die Frage, ob und wie dezentrale Verhandlungen über Verrechnungspreise zur Koordination beitragen können und wie die organisatorischen Rahmenbedingungen zur Verrechnungspreisbestimmung zu gestalten sind, damit aus Unternehmensgesamtsicht eine zufrieden stellende Lösung gefunden wird, wenn nur einstufige kostenbasierte Verrechnungspreise zur Wahl stehen. Aus theoretischer Sicht sind verschiedene Verrechnungspreise für unterschiedliche Zwecke sinnvoll. Es lässt sich zeigen, dass ein zweistufiger Verrechnungspreis in vielen Situationen das geeignete Steuerungsinstrument zur Koordination dezentraler Entscheidungen ist. In der betriebswirtschaftlichen Praxis sind zweistufige Verrechnungspreise jedoch nur selten zu beobachten. Stattdessen dokumentieren empirische Studien, dass kostenbasierte einstufige Verrechungspreise in Unternehmungen eine herausragende Rolle spielen. Aus theoretischer Sicht sind von der Geschäftsleitung zentral vorgegebene einstufige kostenbasierte Verrechnungspreise wiederum nicht in der Lage, bei dezentraler Entscheidungskompetenz der Bereichsmanager geeignete Investitionsanreize zu setzen. Häufig stellen diese Investitionen aber gerade kritische Erfolgsfaktoren für die Unternehmen dar, wie z.B. bestimmte Maßnahmen der Qualitätsverbesserung der produzierenden Bereiche, die es anzureizen gilt. Gegeben die Präferenz der Unternehmen für kostenbasierte einstufige Verrechnungspreise stellt sich dann die Frage, wie die organisatorischen Rahmenbedingungen zu gestalten sind, um trotzdem eine Koordination der Bereichsentscheidungen zu ermöglichen und ggf. zu verbessern. Insbesondere wird die Allokation der dezentralen Verhandlungskompetenzen analysiert.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Kapitalerhaltung und Ausschüttungsbemessung
Laufzeit: 01.06.2005 bis 01.11.2009

Angesichts der aktuellen Diskussion zur Zukunft der Kapitalerhaltung durch bilanzielle Aus-schüttungsbemessung im Gesellschaftsrecht der EU-Staaten, sollen verschiedene theoretische Konzepte und alternative Methoden zur Kapitalerhaltung, insbesondere im Hinblick auf deren Beiträge zur Milderung von Interessenkonflikten verschiedener Anspruchsgruppen von Unternehmen, ökonomisch analysiert werden. Im Vordergrund steht dabei der Einfluss der jeweiligen Regelung auf den Unternehmenswert.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Letzte Änderung: 08.06.2023 - Ansprechpartner: Webmaster