Viel zu tun und Käseschnitzel

07.08.2019 -  

In ihrem Vorstellungsgespräch wirkte Julia unglaublich zurückhaltend. Wozu es überhaupt keinen Grund gab. Ihr Lebenslauf kann sich mit 29 Jahren durchaus sehen lassen: Sie hat in Halle Romanistik studiert mit einem Auslandssemester in Italien und während ihres Bachelors drei weitere Sprachen gelernt. Weil es sie persönlich zwar weiterbrachte, aber wie sie selbst sagt nicht der Arbeitsmarktkracher sei, folgte der Master. In Frankfurt (Oder) studierte sie Medien, Kommunikation und Kultur mit Auslandsaufenthalten in Sofia und Nizza. Und auch ihre Arbeitsproben ließen erkennen: Die Frau hat Talent. Dieses Talent bringt sie seit Mitte März 2018 als Volontärin in der Pressestelle der Uni in die Öffentlichkeitsarbeit ein.

Ihre unaufgeregte Art ist geblieben. Zudem haben sich viele weitere Talente aufgetan: Ihre Neugierde für neue Themen und die schier unendliche Kapazität ihres Gehirns sie merkt sich beeindruckend schnell nützliche und auch unnütze Fakten und hat diese immer zum richtigen Zeitpunkt parat. Oder die Begeisterung für Nachhaltigkeit und Gender Studies. „Gleichstellungsbeauftragte wäre auch ein Job für mich. Oder ich würde noch mal Informatik, Maschinenbau oder Biologie studieren das Leben ist so lang, da kann man so viel machen“, träumt sie bei unserem Interview ins Blaue hinein, obwohl sie ihren Job sehr mag. Es ist toll, mit so unterschiedlichen Zielgruppen zusammenzuarbeiten, journalistisch über so verschiedene Themen schreiben und über diverse Kanäle und Formate den fertigen Beitrag publizieren zu können. Ich lerne immer wieder etwas dazu über die Verfahrenstechnik oder Wirtschaftswissenschaften oder Chemie. Mit dem Wissen kann ich dann auch mal bei Freunden prahlen.“

Die Beiträge für unser Forschungsmagazin GUERICKE und den uni:report schreibt Julia am liebsten. Dann muss sie den sicheren Kompetenzbereich verlassen, sich ausgiebig mit unbekannten Themen wie Blockchain oder Social Entrepreneurship auseinandersetzen und viel Zeit ins Schreiben investieren. „Ich würde auch gerne mal über ein Forschungsthema schreiben, von dem ich gar keine Ahnung habe wie Quantenelektrodynamik.“

Das Volontariat als erster Schritt ins Berufsleben

Nicht nur inhaltlich bietet ihr das Volontariat immer mal wieder kleine Herausforderungen; auch die Hürden der beruflichen Zusammenarbeit, neue Tools wie Egotec und die teilweise langwierigen Entscheidungsprozesse an einer Uni musste sie erst kennenlernen. „Und es ist mein erster ‚nine to five Job‘ darum weiß ich meine Freizeit mittlerweile viel mehr zu schätzen, weil ich weniger von ihr habe. Außer am Wochenende da habe ich jetzt mehr, weil ich auch an den freien Tagen nicht mehr ausschlafen kann, sondern früh aufstehe.“

Dass Julia so viel Enthusiasmus für unsere Uni entwickelt, war angesichts ihres ersten Eindrucks von der OVGU nicht unbedingt zu erwarten. „Ich hatte zuerst die weniger schönen Seiten gesehen. Unser Gebäude 18 zum Beispiel. Durch die ersten Beiträge habe ich schnell die vielen schönen ‚spots‘ kennengelernt. Dazu kommt, dass unser Team super nett und zugänglich ist viele Frauen, viele jung, fresh und motiviert“, erklärt sie in ihrem Julia-typischen Denglisch. Besonders schätzt sie die vielen Möglichkeiten, die ihr zur Verfügung stehen und die Abwechslung im Arbeitsalltag: „Die besten Tage sind die, an denen viel Verschiedenes los ist; an denen ich Interviews führe, unsere Social-Media-Kanäle betreue, Texte schreibe, Filme plane. Und es Käseschnitzel in der Mensa gibt!“

 

von Ina Götze

Letzte Änderung: 09.07.2020 - Ansprechpartner: Webmaster