Interagieren Frauen und Männer unterschiedlich mit Computern?

13.12.2017 -  

Was haben Informatik und Geschlecht miteinander zu tun? Eine These sagt, dass in die Software-Entwicklung persönliche oder soziale Gendereinstellungen einfließen, Männer und Frauen also anders ticken bei der Nutzung und Programmierung. Diese Herangehensweisen können sich dann in Produkten verfestigen. Wer kennt sie nicht, Siri aus dem iPhone oder Alexa von Amazon. Das Projekt „Gender x Informatik“ fördert die Integration von Genderaspekten in Forschungsprojekte der Informatik. Die Fakultät für Informatik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat Forscherinnen und Forscher aus dem Fachbereich Informatik zu einem Workshop eingeladen, „Genderforschung in Human-Computer Interaction“ zu diskutieren.

Als Referentinnen konnten Jun.-Prof. Dr. Claude Draude vom Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnikgestaltung der Universität Kassel und Astrid Wunsch, User Experience Designerin bei SAP AppHaus Berlin, gewonnen werden. Von ihnen hören die Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer Impulsvorträge zu Gender und Diversity in der Homan-Computer Interaction aus Forschungssicht und über Emotionalisierung von Produkten und User-Interfaces mittels Genderoptimierung.

 

WAS: Workshop „Genderforschung in Human-Computer Interaction“ im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „Gender x Informatik“
WANN: 14. Dezember 2017, 11:00 bis 15:00 Uhr
WO: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsbibliothek, Gebäude 30, Tagungsraum

 

Die Berücksichtigung der Vielfalt von Menschen und ihrer Ideen in der IT-Forschung macht es notwendig, Gender- und Diversityaspekte auch in der Softwareentwicklung mitzudenken. Wie sind sie in Forschungsprojekte der Informatik zu integrieren? Das Ziel des Projektes ist es, die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch voranzubringen, um über Genderaspekte in der Informatikforschung zu sprechen“, unterstreicht Prof. Dr.-Ing. Sanaz Mostaghim vom Institut für Intelligente Kooperierende Systeme und Organisatorin des Magdeburger Workshops. „Das klingt zunächst vielleicht einfach, ist aber der erste und wichtigste Schritt für Informatiker über das Thema zu diskutieren und die Einflüsse zu identifizieren und hoffentlich in der Forschung berücksichtigen.“

Stereotypisch oder typisch Frau?

In ihrer Nutzung haben Frauen Technik, Informatik und Naturwissenschaften vielfältig erobert. Doch wie setzen sie sich aus Geschlechterperspektive mit fachspezifischen Themen, Prozessen und Produktentwicklungen auseinander? Sind Kommunikations-, Kooperations- oder Teamfähigkeit spezifisch weiblich? Werden mit solchen Ansichten Geschlechterstereotypen festgeschrieben? Wird Informatik wirklich als objektives mathematisch-technisches Fach angesehen? Wie können begleitende Instrumente zur Genderforschung in der Informatik wie die Vernetzung, der Erfahrungsaustausch, der Aufbau von internationalen Kooperationen und ein kontinuierlicher Dialog zwischen den Akteurinnen und Akteuren genutzt werden? Eine Plattform für die Beantwortung all dieser Fragen soll das Projekt „Gender x Informatik“ mit den Workshops als Inputgeber zur fachlichen und methodischen Weiterbildung sein. Damit wird ein wichtiger Rahmen geschaffen, in dem sich potentielle Partnerinnen und Partner für künftige Kooperationen begegnen und vernetzen können.

In dem Projekt kooperieren

Letzte Änderung: 30.11.2022 - Ansprechpartner: Katharina Vorwerk