Sensoren gegen Krisensituationen bei Demenzpatienten

20.04.2017 -  

Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entwickeln gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie eine neue Mess- und Sensortechnologie, die künftig Krisensituationen erkennt und die Behandlung und Versorgung von Demenzpatienten wesentlich sicherer macht. Das unter dem Namen Modulare Messsysteme für die individuelle Therapie und Betreuung von Demenzpatienten PYRAMID vom Bund mit zwei Millionen Euro geförderte Verbundprojekt wird vom 24. bis 28. April 2017 auf der Hannover Messe, der wichtigsten Industriemesse, präsentiert.

Elektroingenieure vom Institut für Mikro- und Sensorsysteme der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Universität Magdeburg entwickeln gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft ein miniaturisiertes Messsystem, das Gesundheits- und Pflegedaten von Demenzpatienten mit unauffälligen, kaum wahrnehmbaren Sensoren erheben kann. Auf Basis dieser erhobenen und anschließend strukturierten Parameter wird eine Software individualisierte Therapie- und Betreuungsmöglichkeiten vorschlagen, die allen am Pflegeprozess Beteiligten z. B. per Tablet-PC zugänglich sein wird.

Die neue Technologie soll auftretende Übermittlungsfehler bei der Versorgung von Demenzpatienten reduzieren, Notfallsituationen schneller erkennen und so die Patientensicherheit wesentlich verbessern. Damit sollen Patienten möglichst lange zu Hause in gewohnter Umgebung wohnen können.

Hintergrund des Vorhabens ist, dass die zahlreichen im Betreuungs-, Pflege- und Behandlungsprozess anfallenden Informationen, Messwerte und Ergebnisse bisher oft nicht ausreichend strukturiert sind. Das hat zur Folge, dass die zum Teil bereits für präventive Maßnahmen notwendigen Informationen viel zu spät vorliegen und die sich bei dieser Patientengruppe oft langsam entwickelnden Krisen- und Notfallsituationen nicht frühzeitig erkannt werden können.

Die Universität Magdeburg ist mit insgesamt 14 Projekten auf der Hannover Messe 2017 vertreten. Unter anderem wird die Transfer-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung embedded vorgestellt. Der Forschungsfokus des Verbundvorhabens liegt auf der Herstellung medizinischer Werkzeuge für die bildgeführte minimalinvasive Therapie. Darüber hinaus präsentieren sich der Wachstumskern Fluss-Strom-Plus, das Kooperationsnetzwerk Indiwa zur Wartung von Windenergieanlagen sowie eine Reihe erfolgreicher Start-ups aus der Universität.

Letzte Änderung: 30.11.2022 - Ansprechpartner: Katharina Vorwerk