Die richtige Weichenstellung für die Karriere

Das COMETiN-Mentoringprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen der OVGU startet im April 2016 in die 4. Runde. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Mentoringprogramm bietet exzellenten Nachwuchswissenschaftlerinnen, die eine Wissenschaftskarriere anstreben, karriererelevantes Wissens, hilft Karrierestrategien und -kompetenzen zu entwickeln und fördert den Austausch mit anderen WissenschaftlerInnen in Netzwerken. Warum sich eine Bewerbungen für das Mentoringprogramm bis zum 14. April 2016 lohnt und welche Chancen sich den Teilnehmerinnen eröffnen darüber sprach Ines Perl mit der Projektkoordinatorin Morena Groll.

 

Wofür steht die Abkürzung COMETiN?
Die Abkürzung steht für Coaching Mentoring Training im Netzwerk – das sind die 4 Module, aus denen sich das Programm zusammensetzt und innerhalb derer es verschiedene Angebote gibt.

 

An wen richtet sich COMETiN?
An Nachwuchswissenschaftlerinnen aller Fachrichtungen, die eine wissenschaftliche oder wissenschaftsnahe Karriere anstreben und sich für ihre weitere berufliche Planung professionelle Unterstützung und strukturierten Austausch wünschen. Zudem möchten wir auch verstärkt internationale Nachwuchswissenschaftlerinnen als Zielgruppe gewinnen, weshalb wir das Programm ab sofort zweisprachig – englisch und deutsch – anbieten.

 

Was bietet COMETiN?
COMETiN bietet seinen Teilnehmerinnen zum einen Qualifizierungsangebote, die wissenschaftsorientiert und auf die Zielgruppe der Nachwuchswissenschaftlerinnen zugeschnitten sind und sich beispielsweise mit Themen wie Selbstpräsentation, Forschungsförderung und Work-Life-Balance beschäftigen. Zum anderen werden Gruppen- und Einzelcoachings angeboten, in denen

Themen bearbeitet werden können, die mit der Berufsrolle und den damit verbundenen Herausforderungen zusammenhängen, wie z.B. Selbstmanagement, Konfliktbewältigung oder Entscheidungsfindung. Zudem werden Teilnehmerinnen beim Ausbau nachhaltiger Vernetzungsstrukturen unterstützt. Neben dem Wissenstransfer und Kompetenzausbau geht es darum, einen Rahmen zu bieten, in dem für Fragen der Laufbahn- und Lebensplanung individuelle Lösungen erarbeitet werden können.

 

Im COMETiN-Programm wird ein Mentoring angeboten. Was ist darunter zu verstehen?
Beim Mentoring handelt es sich um eine persönliche Austausch- und Förderbeziehung zwischen einer erfahrenen und im Berufsleben stehenden Person (Mentorin/Mentor) und einer Nachwuchskraft (Mentee). Die Mentorin oder der Mentor steht als Role Model und Ansprechpartnerin für berufsbezogene Fragen zur Verfügung und gibt ihr informelles Wissen, bspw. über Spielregeln des Wissenschaftssystems, weiter. Entscheidend ist, dass es sich bei der Mentoring-Beziehung um vertrauliche Begleitung auf Augenhöhe handelt. Die Mentees werden praxisnah auf ihrem Karriereweg unterstützt, indem sie die Möglichkeit erhalten, Karriereschritte zu planen und umzusetzen, aktuelle berufliche Herausforderungen mit einer erfahrenen Person zu besprechen sowie neue Kontakte zu gewinnen durch die Einbindung in professionelle Netzwerke.

 

Warum sollten Frauen, die eine Karriere in Wissenschaft und Forschung anstreben am COMETiN-Programm teilnehmen?
Weil eine erfolgreiche Karriere nicht allein auf fachlicher Leistung beruht, sondern auch durch die richtige Weichenstellung entschieden wird. Hierfür sind fundierte Kenntnisse des deutschen Wissenschaftssystems sowie eine intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Potenzialen, Wünschen und Zielen notwendig. Für den weiblichen Nachwuchs gilt das ganz besonders, denn nach wie vor scheitern viele gut ausgebildete und hoch motivierte Frauen an der sogenannten „gläsernen Decke“. Das zeigt sich daran, dass die Wissenschaftselite in Deutschland noch immer überwiegend männlich dominiert ist, auch wenn sich der Anteil von Wissenschaftlerinnen in Führungspositionen an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen erhöht hat – nicht zuletzt durch gezielte Gleichstellungsmaßnahmen.

Das Programm unterstützt seine Teilnehmerinnen dabei, sowohl die vielfältigen Gründe zu identifizieren, die die Aufstiegsmöglichkeiten von Frauen behindern können als auch vor deren Hintergrund Strategien und Handlungsoptionen zu deren Überwindung zu entwickeln.

 

Welche Chancen eröffnen sich für die Teilnehmerinnen?
Die Evaluationen der bisherigen Durchgänge haben gezeigt, dass die Teilnehmerinnen, die die Angebote aktiv für sich nutzen, mit gestärktem persönlichen und beruflichen Profil aus dem Programm hervorgehen und klarere Vorstellungen davon haben, was ihre Stärken sind und wohin sie beruflich wollen.

Mit der Teilnahme am Programm treten die Nachwuchswissenschaftlerinnen zudem in ein Alumnae-Netzwerk ein, was wir stetig ausbauen zum Zweck der Weiterverknüpfung. Gerade der Austausch mit anderen jungen Frauen in ähnlichen beruflichen Situationen kann sehr bereichernd sein und natürlich auch Spaß machen und aufgrund der Interdisziplinarität auch den Horizont erweitern.

 

Welche Teilnahmebedingungen gibt es?
Teilnehmen können bis zu 20 Nachwuchswissenschaftlerinnen aller Fachrichtungen, die durch ihre wissenschaftliche Tätigkeit an die OVGU angebunden sind. Sie sollten dabei mindestens schon mit der Promotion begonnen haben und motiviert sein, ihre berufliche Laufbahn aktiv zu gestalten, eine Mentoring-Beziehung aufzubauen und zu pflegen sowie an den Programmangeboten teilzunehmen. Das bedeutet nicht, dass jede Teilnehmerin alle Angebote wahrnehmen muss, doch letztlich lebt der Erfolg des Programms auch von der Beteiligung der Nachwuchswissenschaftlerinnen – aber da haben wir bislang sehr gute Erfahrungen gemacht.

 

Bis wann und wie können sich Interessentinnen bewerben?
Die Aufnahme in das Programm erfolgt über ein zweistufiges Bewerbungsverfahren. Dazu gehören eine schriftliche Bewerbung und ein anschließendes persönliches Gespräch mit der Programmkoordinatorin, das dem persönlichen Kennenlernen dient. Die Unterlagen für die Bewerbung sind bis zum 14. April 2016 per E-Mail oder per Post bei der Programmkoordination oder dem Büro für Gleichstellungsfragen einzureichen.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Letzte Änderung: 09.07.2020 - Ansprechpartner: Ines Perl