Projekte

Abgeschlossene Projekte

Experimentelle Analyse von Einflussfaktoren auf die Konsumentenpräferenzen für erneuerbare Energien
Laufzeit: 01.01.2020 bis 01.01.2023

Die deutsche Bundesregierung hat das ambitionierte Ziel vorgegeben, dass die Stromerzeugung bis zum Jahr 2050 treibhausgasneutral erfolgen soll. Dies erfordert nicht nur hohe Investitionen in den Ausbau der erneuerbaren Energien, sondern auch eine hohe Akzeptanz seitens der Konsumenten, die diese Investitionskosten über die Stromrechnung tragen. Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Frage, welche Faktoren auf die Konsumentenpräferenzen für erneuerbare Energien einwirken. Zu den zu untersuchenden Faktoren zählen unter anderem der Strommix, die CO2-Kennzeichnung mittels Labels sowie eine Reihe von personenbezogener Variablen. Um diese Frage zu beantworten wurden und werden verschiedene Experimente durchgeführt, die größtenteils auf der Conjoint-Analyse basieren. Aus den gewonnenen Ergebnissen werden Implikationen für Wirtschaft und Politik abgeleitet, die dabei helfen sollen, die Umsetzung der Energiewende voranzutreiben. Die dazugehörigen Forschungspapiere wurden und werden in internationalen wissenschaftlichen Journalen publiziert.

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Equilibrium selection in coordination games
Laufzeit: 01.01.2016 bis 31.12.2020

This project aims to analyze how different factors, such as risk attitude, belief about the opponent’s choice, information structure, influence a subject’s choice in a coordination game. Different economic problems, for example, funding new innovations, investing in new geographical markets or investing in network goods, are naturally modeled as a game under several sources of uncertainty. As a typical example coordination games represent the tradeoff in such uncertain situations.

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Evaluierung der Vorhersagegüte verschiedener Conjoint-Methoden
Laufzeit: 01.01.2017 bis 31.12.2020

Seit ihrer Einführung in den 1970er Jahren werden Conjoint-Verfahren dazu genutzt, Kenntnisse über Verbraucherpräferenzen und Konsumentenverhalten zu erhalten, um Empfehlungen für Produktinnovations-, Marktpenetrations- und Preisdifferenzierungsprozesse abzuleiten. Vor diesem Hintergrund spielt die Vorhersagegüte der durch Conjoint-Techniken erhobenen Daten eine wesentliche Rolle in der Bewertung der Verfahrenseffizienz. Dies zum Anlass nehmend, widmet sich dieses Forschungsprojekt dem Vergleich verschiedener wahlbasierter Conjoint-Methoden im Hinblick auf die prädiktive Validität der Daten. Hierbei werden aktuelle, methodische Entwicklungen sowie Produkte aus hochpreisigen und günstigen Preissegmenten berücksichtigt.

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Relevante Kontexteffekte im Bereich der Conjoint-Methodik
Laufzeit: 01.01.2017 bis 31.12.2020

Bis zur heutigen Zeit existiert eine Vielzahl an Forschungsarbeiten, die einen Einfluss des Kontextes auf die Produktauswahl von Konsumenten erkennen lassen. Die in diesem Zusammenhang prominentesten und meist erforschten Kontexteffekte sind der Kompromiss- und der Attraktionseffekt. Beide Effekte demonstrieren eine Veränderung der Produktauswahl zwischen 2 Basis-Produkten, die durch Hinzunahme einer dritten Produktoption hervorgerufen wird. Vor diesem Hintergrund begannen Forscher die Effektivität der Conjoint-Methodik zu hinterfragen, welche auf der Prämisse der Präferenz-Stabilität basiert. Als Reaktion entwickelten sie Möglichkeiten die kontextuellen Begebenheiten in den Schätzprozess der Präferenzwerte zu integrieren, um somit potentiellen Verzerrungen entgegenzuwirken. Bis heute existiert jedoch keine Forschung, die den Einfluss der Kontexteffekte im Bereich der Conjoint-Methode bestätigt. Dies haben wir zum Anlass genommen, eine Reihe online-basierter Experimente durchzuführen, um eine klare Aussage darüber treffen zu können, ob und unter welchen Bedingungen Verzerrungen in Conjoint-Daten aufgrund von kontextuellen Begebenheiten zu erwarten sind.

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The fair division of losses
Laufzeit: 01.01.2018 bis 31.12.2020

This project aims at the examination of distribution problems of individual and corporate actors. The EU Member States' on-going debate on the allocation of refugees highlights this situation's high degree of relevance. This example also shows that in many real-life situations not only gains need to be divided, but also losses. This gives rise to the questions: How do actors decide in situations in which losses have to be divided and what influences their behavior?
This project is funded by the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG, VO 1677/4-1)

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Determinants of consumers' preferences for renewable energy
Laufzeit: 01.02.2014 bis 30.09.2020

Choice-Based Conjoint (CBC) and the related Adaptive Choice-Based Conjoint (ACBC) are widely used to elicit consumers preferences for any type of goods. The collected data can also be used to predict the demand of a certain product. My current research addresses the question, under what conditions the predictive power of these both techniques increases. To answer this question, we conduct several experiments with different settings and product types. Additionally, I use CBC and ACBC to measure part-worth utilities of different components of electricity product and of different components of electricity mix. First results show that customers differentiate between renewable energy sources regarding their preferences and their willingness to pay. This leads to the question, whether the current form of energy mix presentation, where all renewable energy sources are summed up, is sufficient or whether it would be better to report its single components.

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Venture Success and Governmental Support
Laufzeit: 01.08.2017 bis 31.07.2020

The determination of the optimal balance between governmental support schemes, taxation and entrepreneurial self-reliance is challenging. A column of the knowledge-based society is the creative destruction process that is mainly driven by innovative entrepreneurs which are often in need of seed capital.
Our research wants to contribute on the question how public financial support schemes should be designed to promote a level playing field for entrepreneurial spirit and simultaneously enhance technological progress and substantiate sustainable growth. Beside this, we are empirically interested in differences of private and governmental startup financing, considering aspects like crowding-out, scouting and coaching.
We want to tackle this question by the triad of theoretical optimization, econometrical validation and experimental verification.

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Evaluierung von Medizintechnikprodukten
Laufzeit: 01.10.2016 bis 30.05.2020

Die Conjoint-Forschung, als weit verbreitetes Marketinginstrument, dient beispielsweise der Positionierung und Differenzierung von Produkten, deren Preisgestaltung und der Wettbewerbsanalyse. Darüber hinaus können durch die experimentelle Anwendung dieser Verfahren Schlussfolgerungen über Verbraucherpräferenzen einzelner Produkt- oder Dienstleistungsmerkmale und Nachfragefunktionen abgeleitet werden. Im Fokus der hier angestrebten empirischen Forschung, soll zum einen die Erweiterung des Einsatzgebietes der Conjoint-Analysen auf Produkte des Finanzbereiches erfolgen und zum anderen die gesundheitsökonomische Begleitforschung im Rahmen des Forschungscampus STIMULATE vertieft werden. In diesem Zusammenhang ist es das Ziel, mit Hilfe von Conjoint-Analysen Leistungsmerkmale unterschiedlicher Therapieformen zu analysieren und deren relativen Nutzen sowohl für Patienten als auch für Ärzte zu erkennen und richtige Schlussfolgerungen im Sinne evidenzbasierter Medizin zu treffen.

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Präferenzumkehren in ökonomischen Auswahlsituationen
Laufzeit: 01.06.2016 bis 31.05.2019

Das Phänomen der Präferenzumkehr wurde erstmals Ende der 1960er Jahre entdeckt und war Gegenstand intensiver Forschung. Eine Präferenzumkehr tritt häufig im Zusammenhang mit einer p-Lotterie und einer $-Lotterie auf. Die p-Lotterie zahlt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einen moderaten Betrag aus, wohingegen die $-Lotterie mit einer geringen Wahrscheinlichkeit einen hohen Betrag auszahlt. Bei der Entscheidung zwischen einer p-Lotterie und einer $-Lotterie wird häufig die p-Lotterie präferiert, demgegenüber wird die $-Lotterie jedoch mit einem höheren Sicherheitsäquivalent bewertet. Dieses Verhalten ist inkonsistent und kann mit den klassischen ökonomischen Theorien nicht erklärt werden. Zudem ist das Phänomen robust, da es beispielsweise auch bei gesundheitsbezogenen Entscheidungen oder bei Produktkäufen auftritt. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes soll das Verhalten während einer Präferenzumkehr untersucht werden. Hierfür spielen Aufmerksamkeitsprozesse eine herausragende Rolle. Methodisch kommen fMRT sowie Eye Tracking zum Einsatz, um die Aufmerksamkeit zu erfassen. Die erhobenen Daten sollen Aufschluss darüber geben, wie Lotterien verarbeitet werden und welchen Attributen (Auszahlungen vs. Wahrscheinlichkeiten) die höhere Aufmerksamkeit beigemessen wird.  Basierend auf diesen Erkenntnissen soll ein Modell entwickelt werden, welches das tatsächliche Verhalten abbilden kann.

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Human decision-making under unrestricted conditions
Laufzeit: 01.01.2015 bis 31.12.2017

Current decision-making theories model the process of human decision-making under unrestricted conditions.  In my studies, I have examined the influence that the level of complexity plays on decision making.
Contrary to the prevailing assumption, I show that humans make better decisions under complex situations as opposed to simple situations.
In addition, my studies show a correlation between certain personality traits and decision choices, with open-minded subjects tending to select new approaches more often than conservative individuals.

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Preference reversal phenomenon at individual level
Laufzeit: 01.12.2014 bis 30.11.2017

The preference reversal phenomenon has been firstly observed in late 1960 s and extensively studied afterwards. Usually, if a pair of lottery includes a P-bet with higher probability to win a moderate amount and a $-bet with a lower probability to win a bigger amount, subjects tend to choose the P-bet when making choice, but offer a higher selling price for the $-bet , which is inconsistence. It cannot be explained by the standard economic theory but the phenomenon is rather robust and exists in other fields such as health-related decisions and product purchase. Thus, the reasons behind is widely discussed. However, none of them can solely explain this anomaly. In contrast to the previous studies, the aim of our research projects is to contribute the understanding of preference reversal phenomenon at individual level. The preliminary study we have conducted indicated that although with distinction, every subject has conducted a certain degree of preference reversal when valuing lotteries. Future research which tries to explain the different degree of the phenomenon rather than the existence of it should be fruitful. Moreover, lottery pairs with some variations are designed for further study as a complementation.

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Überschussverteilung in sequenziellen Investitionsentscheidungssituationen
Laufzeit: 01.03.2014 bis 28.02.2017

Händler an Aktienmärkten verfolgen typischerweise das Ziel, durch Investitionen in bestimmte Assets einen Überschuss zu generieren. Dieser Überschuss wird meist zwischen dem Händler und den Investoren, die den Händler mit der Investition beauftragen, aufgeteilt. Ein Beispiel sind Fonds. Hier verdient sowohl der Fondsmanager als auch die Privatperson, welche Anteile am Fonds erwarb. Die konkrete Aufteilung des Überschusses hängt von bestimmten Faktoren ab. Die Theorie beschreibt verschiedene Einflussfaktoren auf die Aufteilung des Überschusses und die Dauer des Haltens von Assets. So wird bspw. erwartet, dass mit steigendem Risiko des Assets der Anteil des Investors steigt.

Im Rahmen dieses Forschungsprojekts werden wir empirisch/ experimentell untersuchen, wie die Einflussgrößen aus der Theorie das Investitionsverhalten beeinflussen. Hierzu führen wir Studien durch, die Aufschluss über das menschliche Verhalten in entsprechenden, sequenziellen Entscheidungssituationen geben. Durch die Variation der Einflussgrößen im experimentellen Design kann bestimmt werden, inwieweit ein Zusammenhang zwischen den Einflussgrößen und dem Verhalten der Investoren und Händler besteht.

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Komplexität in menschlichem Entscheidungsverhalten
Laufzeit: 01.10.2011 bis 30.09.2016

Dieses Projekt wird gemeinsam mit dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie bearbeitet.

Das Verhalten von Menschen in Experimenten weicht oft von dem von der Spieltheorie vorhergesagten rationalen Verhalten ab. Zur Formalisierung entsprechender Abweichungen wurden Erweiterungen der Nutzenfunktion von Akteuren eingeführt, die auch die Komplexität von Strategien berücksichtigen. Dabei wird prinzipiell zwischen drei Konzepten unterschieden: Zustandskomplexität, Zeitkomplexität und Raumkomplexität. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts soll experimentell validiert werden, welches der existierenden Komplexitätskonzepte menschliches Verhalten am besten erklärt. Dafür werden verschiedene Spiele betrachtet, für welche beobachtetes Verhalten von der spieltheoretischen Vorhersage abweicht. Durch Anpassung des Spieldesigns wird dann die Komplexität der Entscheidungsfindung (mit Bezug auf die unterschiedlichen Komplexitätskonzepte) variiert und die Änderungen im Entscheidungsverhalten beobachtet. Ziel des Projektes ist es schließlich die Verhaltensmodellierung so zu erweitern, dass Verhalten und Modell in Bezug auf Komplexität übereinstimmen.

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Wahrnehmung von Wahrscheinlichkeiten und Implikationen des Law of Small Numbers
Laufzeit: 01.10.2011 bis 30.06.2016

Sowohl normative als auch deskriptive Modelle zu Entscheidungen unter Risiko betrachten jegliche Form von Entscheidung in Form von Lotterien. Das heißt, Situationen in denen Eintrittswahrscheinlichkeiten für bekannte Auszahlungen bekannt sind. Die Art in der die Unsicherheit bezüglich der Auszahlung aufgelöst wird, spielt in der Bewertung dabei keine Rolle. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass die Art der Auflösung dieser Unsicherheit einen großen Einfluss hat. Dabei zeigt sich, dass Lotterien deren Auszahlung durch eine Sequenz von Zufallsprozessen ermittelt werden, besondere Implikationen für die Wahrnehmung der Wahrscheinlichkeiten haben. Dieses Forschungsprojekt beschäftigt sich insbesondere mit den Implikationen des sogenannten Law of Small Numbers. Dieses besagt, vereinfacht dargestellt, dass Entscheidungsträger erwarten dass bereits kleine Stichproben einer Zufallsvariable die Eigenschaften der Grundgesamtheit exakt wiederspiegeln. Unser Fokus liegt darauf, ein besseres Verständnis zu erlangen, welche Eigenschaften solcher mehrstufigen Lotterien Entscheidungen beeinflussen.

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Allokation von knappen Ressourcen im Gesundheitswesen: Beantwortungseffekte Conjoint-Analysen
Laufzeit: 01.02.2013 bis 31.12.2015

In der Bundesrepublik Deutschland herrscht aktuell eine rege Diskussion über Kosten und Nutzen des Gesundheitssystems und insbesondere über die medizinische Versorgung (Spiegel Online, 2010). Dies ist nicht verwunderlich, denn schließlich gehören im deutschen System die Gesundheitsausgaben je Bürger zu den höchsten der Welt (OECD, 2012, p. 121). Infolgedessen wird regelmäßig nach Wegen gesucht, um das bestehende System zu optimieren. Dabei geht es im Grunde genommen um die Frage, wer was wie oft und wie viel erhält. Demzufolge ist die Diskussion über die Allokation knapper Ressourcen oder die Priorisierung von zu behandelnden Individuen ein essenzieller Bestandteil aller zukünftigen Optimierungs-versuche (Rabbata & Meißner, 2009, p. 1013).   Um eine optimale Priorisierung von Gesundheitsleistungen, nicht nur im Hinblick auf eine zu realisierende Kostenreduktion, sondern auch auf die Zufriedenheit der betroffenen Bürger zu realisieren, ist es notwendig, die Präferenzen der Bürger zu kennen. Es ist demnach wichtig zu wissen, welche Ziele die Bürger bei der Allokation von Ressourcen des Gesundheitswesens verfolgen würden.   Im geplanten Promotionsvorhaben soll die Methodenklasse der Conjoint-Analysen, welche in Marketingfragestellungen schon lange zur Messung von Präferenzen angewendet wird, im Bereich der Gesundheitsökonomie zum Einsatz kommen. Ziel ist es, durch eine Reihe von Studien Einsicht in die Präferenzstruktur von Bürgern, Ärzten und anderen Anspruchsgruppen im Gesundheitssystem zu erlangen. Dabei soll ein besonderes Maß an Aufmerksamkeit auf die zu erwartende Heterogenität der Anspruchsgruppen gelegt werden. Mithilfe der abgeleiteten Nutzenfunktionen soll ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Diskussion über die Allokation von Gesundheits-leistungen erbracht werden.

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Kontexteffekte in individuellem Entscheidungsverhalten
Laufzeit: 01.01.2010 bis 31.12.2014

Jeder möchte vernünftige Entscheidungen treffen. Insbesondere dann wenn es sich um Entscheidungsszenarien handelt die sich regelmäßig wiederholen, wie beispielsweise beim regelmäßigen Kauf von Konsumgütern des alltäglichen Bedarfs. Dieser Einkauf findet meistens in Supermärkten statt die einerseits eine große Reihe von Produktkategorien anbieten, andererseits aber auch innerhalb der einzelnen Produktkategorien unterschiedliche Marken zur Auswahl anbieten. Die Zusammenstellung des angebotenen Sortiments hat damit zentralen Einfluss auf den Erfolg des einzelnen Handelsunternehmens und ist eine der Kernaufgaben von Marketing Managern. Die daraus abgeleitete Kernfrage für die Marketingforschung lautet also, wie die Zusammenstellung des Sortiments sowie die Preispolitik so gestaltet werden kann, dass der Erfolg des Supermarktes maximiert wird. Die Marketingmodelle, die in diesem Zusammenhang angeboten werden basieren dabei auf der Grundannahme der ökonomischen Forschung, dass die Entscheider sich stets rational verhalten. Insbesondere wird davon ausgegangen, dass zumindest in wiederholten Situationen die Entscheider lernen, sich rational zu verhalten. Das bedeutet, zumindest bei unserem alltäglichen Einkauf wird erwartet, dass wir uns vernünftig verhalten. Empirisch wird jedoch regelmäßig beobachtet, dass Konsumenten von den Vorhersagen der rationalen Entscheidungsmodelle abweichen. Ein zentraler Effekt dieser Art ist der Kompromisseffekt, bei dem die Zusammensetzung des Sortiments einen Einfluss auf das Entscheidungsverhalten von Konsumenten hat.
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes werden experimentelle Designs erstellt, die den Realitätsgrad der Studien erhöhen und damit verbesserte Schlussfolgerungen der Stärke des Einflusses von Kontexteffekten zulassen. Neben der praktischen Relevanz erlauben zusätzliche Studien zu einfachen Entscheidungen unter Risiko eine detaillierte Diskussion der Bedeutung dieser Beobachtungen in bezug auf ökonomische Theorie.
Originalartikel in begutachteten internationalen Zeitschriften
Müller, H., Kroll, E. B., Vogt, B. (2011): Do real payments really matter? A re-examination of the compromise effect in hypothetical and binding choice settings. In: Marketing Letters, im Erscheinen.
Müller, H., Kroll, E. B., Vogt, B. (2011): To be or not to be price conscious - A segment-based analysis of compromise effects in market-like framings. In: Psychologie & Marketing, im Erscheinen.

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Uni:Prise - Universities as Enterprises - Teilprojekt Prof. Dr. Dr. Bodo Vogt
Laufzeit: 01.07.2011 bis 30.06.2014

Das interdisziplinäre Verbundsvorhaben Uni:prise (Universities as Enterprises) beschäftigt sich in Form von theoretischen und empirischen Analysen mit der Identifizierung von hochschulischen Wertschöpfungspotenzialen. Somit bearbeitet es wichtige  Zukunftsfragen des Hochschulsystems. Im Vordergrund der Forschung stehen dabei wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Ansätze und Methoden. Im Verlauf des Projektes fragt man unter anderem nach:

  • den der Wissenschaft zugrunde liegenden Innovations- und Investitionsprozessen
  • Zielen und Mitteln, Nutzen und Kosten von Wissenschaft sowie für die Forschenden, Studierenden und die Volkswirtschaft am Beispiel ausgewählter Universitäten
  • Optimierungsansätzen im Bereich unternehmerischer Gestaltungsmöglichkeiten der Hochschulen (Opportunity Research)
  • Möglichkeiten einer erweiterten Hochschulautonomie durch leistungsorientierte Mittelverteilungssysteme (LOM)
  • Geschäftsmodellen für das Kerngeschäft der Hochschule in Forschung, Lehre und Technologietransfer sowie deren Service- und Dienstleistungsbereiche
Nach der Auswertung der Ergebnisse werden verallgemeinerungsfähige Maßnahmen identifiziert, die den beteiligten Hochschulen in Consultinggesprächen angeboten werden. Sie münden in Vorschlägen zu universitärem Change-Management, der Qualitätssteuerung zur Gestaltung von Geschäftsmodellen und Wissenstransferpraxen an den Schnittstellen zwischen Hochschulen sowie in einschlägigen inner- und außeruniversitären Praxisfeldern für Wissenschaftsmanager, Lehrende, Forschende und Studierende.

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Experimentelle Analyse von Entscheidungen unter Risiko
Laufzeit: 01.12.2009 bis 30.12.2013

Als eine Beschreibung um die Wahl zwischen zur Verfügung stehenden Optionen darzustellen, verwenden Ökonomen Nutzenfunktionen. Mit Hilfe dieser Funktionen können sowohl positive als auch negative Eigenschaften in den Nutzenraum übertragen werden und somit die erwünschten Eigenschaften einer Alternative (zum Beispiel der Geschmack eines Essens, die Motorleistung eines Autos, etc.) den unerwünschten Eigenschaften (zum Beispiel Kosten für den Erwerb, Benzinverbrauch, etc.) gegenübergestellt werden. Hat nach diesem Vergleich eine Alternative eine positive Nutzenbilanz, spendet es also mehr Nutzen als die negativen Konsequenzen an Nutzen reduzieren, so ist der Erwerb dieser Alternative sinnvoll. Um jedoch eine Vorhersage über Entscheidungen dieser Art machen zu können, ist es notwendig Aussagen über einen funktionalen Zusammenhang zwischen den Eigenschaften von zur Wahl stehender Alternativen und dem Nutzen, den sie spenden, zu machen. Während das theoretische Nutzenkonzept wesentlich in der ökonomischen Theorie ist und wenig kritisiert wird, so gibt es eine intensive Debatte darüber, wie Nutzenfunktionen bestimmt werden können, welche Eigenschaften sie besitzen müssen und vieles mehr. Insbesondere mit dem Aufkommen ökonomischer Experimente als Methode zur Erforschung ökonomischer Entscheidungen auf der Ebene des Individuums, wurde die Diskussion über Nutzenfunktionen und deren Form intensiviert. Obwohl das Nutzenkonzept sehr weit gefasst ist, fokussiert sich die Diskussion über den funktionalen Zusammenhang zwischen einem Gut und dem Nutzen, den es generiert, häufig auf Nutzenfunktionen über Geld. Ein Beispiel für die Anwendung von Nutzenfunktionen ist die Modellierung individueller Entscheidungen unter Risiko. Dabei werden in der Diskussion über den funktionalen Zusammenhang zwischen Geld und Nutzen in der Regel Entscheidungen über Lotterien verwendet. Diese Lotterien unterscheiden sich dabei in der Höhe der möglichen Auszahlungen und den Wahrscheinlichkeiten, mit denen diese Auszahlungen jeweils eintreffen. Während in der ursprünglichen Analyse dieser Art von Entscheidungen der Erwartungswert einer Lotterie ihren Wert beschrieb, hat die Nutzentheorie den Erwartungsnutzen als Entscheidungskriterium eingeführt. Im Rahmen dieses Projektes soll in einer Serie von Laborexperimenten untersucht werden, inwiefern die Modellierung von Entscheidungen unter Risiko mit Hilfe von Nutzenfunktionen reales Entscheidungsverhalten abbilden kann. Hierbei werden zum Einen die Grenzen dieser Theorie für das Beschreiben realen Entscheidungsverhaltens analysiert und zum Anderen Modifikationen bestehender deskriptiver Theorien erarbeitet, die experimentelle Beobachtungen besser vorhersagen kann.

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Eindämmung von Korruption in sozialen Netzwerken
Laufzeit: 01.04.2010 bis 31.12.2012

Dieses Projekt wird gemeinsam mit dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie bearbeitet.

Korruption wird in der allgemeinen Öffentlichkeit häufig als ein Problem von Entwicklungsländern wahrgenommen. Dennoch zeigt wirtschaftswissenschaftliche Literatur, dass Korruption für die gesamte Weltwirtschaft eine Gefahr darstellt, da sie (unausweichlich) ein Bestandteil sozialer Interaktion in allen Gesellschaften ist. Die Gefahr für die Gesellschaft besteht dabei aus zwei wesentlichen Punkten:

  • Korruption verringert auf der einen Seite die ökonomische Leistungskraft einer Ökonomie,
  • Korruption führt auf der anderen Seite zu einer ungerechten Verteilung des Wohlstands.
Aus diesem Grund versuchen internationale Organisationen wie beispielsweise Transparency International Möglichkeiten zu finden, Korruption zu bekämpfen und einzudämmen.
Im Rahmen dieses gemeinsamen Forschungsprojektes versuchen wir ein besseres Verständnis davon zu erlangen, welchen Einfluss gesellschaftliche Strukturen auf die Verbreitung korrupten Verhaltens in einem Netzwerk haben. In der Theorie lassen sich diese Prozesse als Koordinationsspiele in einfachen Nachbarschaften modellieren. Dabei können epidemische Prozesse, wie sie für die Beschreibung der Ausbreitung von Krankheiten verwendet werden, auf diese Situation angepasst werden. Um systematisch Programme zur Verhinderung von Korruption entwerfen zu können, ist es notwendig menschliches Verhalten in Situationen, in denen Korruption aufkommen kann, zu verstehen.

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Die Stabilität der Strategie-Entscheidungen in Koordinationsspielen
Laufzeit: 01.03.2010 bis 30.09.2012

Zahlreiche realwirtschaftliche Probleme und Situationen, wie beispielsweise Markteintrittsentscheidungen, Bank Runs und Währungskrisen, werden mit Hilfe von Koordinationsspielen analysiert. In diesem Forschungsprojekt soll insbesondere die Sensitivität von strategischen Entscheidungen bezüglich vorangegangener Entscheidungen untersucht werden. In experimentellen Laborstudien wird untersucht, wie beispielweise die Ermittlung von individuellen Risikoeinstellungen Einfluss auf eine anschließende Strategiewahl in einfachen 2x2 Spielen wirken. Dieser Einfluss wird mit Hilfe der Anwendung Quanten-Ökonomischer Modelle abgebildet. Auf Basis dieser Ergebnisse wird die Analyse im Folgenden um weitere ökonomische Spiele, wie beispielsweise Diktator-, Ultimatum-, und Trust-Games erweitert.

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Experimentelle Analyse vom Einfluss von Risikoeinstellungen auf gesundheitsbezogene Entscheidungen
Laufzeit: 01.03.2010 bis 30.09.2012

Diese Projekt wird gemeinsam mit dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie bearbeitet.

Im Rahmen dieses gemeinsamen Forschungsprojektes versuchen wir, ein besseres Verständnis davon zu erlangen, welchen Einfluss Risikoeinstellungen auf das Verhalten in gesundheitsbezogene Fragestellungen haben. Ziel des Projektes ist es schließlich ein Modell zu entwickeln, das die Entscheidungsfindung in domainübergreifende Fragestellungen, wo gesundheitliche Attribute gegen monetäre Beträge abgewägt werden müssen, beschreibt, so dass beobachtetes Verhalten und Modell übereinstimmen. Dabei werden präferenzaufdeckende Methoden, wie die bekannteste Zahlungsbereitschaft  Methode,  mit bekannten risikoaufdeckenden Methoden kombiniert, was für ein besseren Verständnis der Zusammenhänge von Risikopräferenzen für Geld und das menschliche Verhalten in gesundheitsbezogene Kontexte beitragen soll. Gesunde Experimentalteilnehmer werden dabei gesundheitsbezogenen Entscheidungen (operationalisiert durch starken Schmerz) und anschließend Lotterieentscheidungen über monetäre Beträge unterzogen.

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Experimentelle Analyse von gesundheitsbezogenen Entscheidungen
Laufzeit: 01.03.2010 bis 30.09.2012

Dieses Projekt wird gemeinsam mit dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie bearbeitet.

Um die Verbesserungen der Lebensqualität durch medizinische Behandlung messen zu können, bedarf es spezifischer Instrumente und Konzepte. Das QALY-Konzept (quality-adjusted life years) ist der Ansatz der bislang die meiste Akzeptanz findet. Er beinhaltet die Stärke der Einschränkung in Lebensqualität sowie deren Dauer. Das QALY-Konzept macht Annahmen, die in der Literatur kritisch diskutiert werden. Zum Beispiel die Risikoneutralität eines Entscheiders über die zeitliche Dauer eines Gesundheitszustands. Außerdem wird in Frage gestellt, in wie fern die Tendenz der Entwicklung des Gesundheitszustandes innerhalb eines gegebenen Zeitraums für Patienten relevant ist.
Bisher werden solche Fragestellungen in hypothetischen Studien untersucht. Es zeigt sich aber, dass Studien mit realen Konsequenzen für den Entscheider zu anderen Ergebnissen kommen. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, die beiden genannten Bereiche (Risikoneigung und Präferenz zur Tendenz der Entwicklung des Gesundheitszustandes) in ökonomischen Experimenten zu untersuchen. Dabei wird ein Design entwickelt, in dem (gesunde) Experimentalteilnehmer gesundheitsbezogene Entscheidungen treffen und anschließend reale Konsequenzen dieser Entscheidungen erfahren. Lebensqualität wird dabei durch An- und Abwesenheit von unterschiedlich starkem Schmerz operationalisiert. Auf diese Weise werden die zugrundeliegenden Annahmen ökonomischer Theorie getestet, die insbesondere Teil des in der praktischen Anwendung verbreiteten QALY-Konzeptes sind.

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Neuroökonomische Untersuchung von Verhaltensunterschieden zwischen hypothetischen und realen Auszahlungskonsequenzen in ökonomischen Experimenten
Laufzeit: 01.01.2010 bis 31.08.2012

Ein häufig diskutiertes Thema hinsichtlich ökonomischer Verhaltensexperimente ist die Art von Handlungskonsequenz mit welcher sich Probanden bei der Entscheidungsfindung konfrontiert sehen. Grundsätzlich gilt, dass Entscheidungen gemäß dem Experimentparadigma anreizkompatibel sind, welches indirekt eine Realisierung von Handlungskonsequenzen voraussetzt. Somit sind reale Entscheidungen hypothetischen vorzuziehen. Dennoch ist eine Realisierung von Handlungskonsequenzen nicht immer möglich. In zahlreichen Verhaltensexperimenten konnte bereits gezeigt werden, dass sich hypothetische Entscheidungen durchaus von realen unterscheiden. Für Lotterieentscheidungen beispielsweise wurde eine erhöhte Risikoaversion für reale Entscheidungen aufgedeckt.
In einer EEG-Studie untersuchten wir diesen Verhaltenseffekt hinsichtlich neuronaler Unterschiede, um eine Antwort auf die zugrundliegenden Prozesse bezüglich dieser Verzerrung zu erhalten. Es stellte sich heraus, dass eine Komponente in Verbindung zu kognitiver Kontrolle in der Phase der Entscheidungsvorbereitung eines Individuums eine differenzierte Ausprägung annimmt. Wir konnten zeigen, dass bei hypothetischen Entscheidungen eine höhere Handlungskontrolle durch die Individuen ausgeführt wird. Diese höhere Handlungskontrolle kann entweder eine erhöhte Unsicherheit bezüglich der darauffolgenden Entscheidung oder einen erweiterten Raum an Entscheidungsalternativen widerspiegeln. Dies liefert eine Erklärung für die Verschiebung der Risikoneigung zwischen beiden Experimentsettings.

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Ein Nutzenkonzept zur Erklärung individueller Entscheidungen über Zeit: Eine experimentelle Analyse
Laufzeit: 01.10.2006 bis 30.09.2011

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit verschiedenen Theorien zur Erklärung individueller Entscheidungen bei Risiko. Bestehende Modelle basieren auf Entscheidungen über monetäre Konsequenzen, jedoch lassen die Implikationen des Nutzenkonzepts eine Ausweitung auf andere Konsequenzen zu. In einem ersten Schritt wurde der Faktor Zeit, in Form von Warte- und Arbeitszeit, als Handlungskonsequenz implementiert. Es wurde untersucht, inwieweit eine Nutzenfunktion nach Kannemann und Tversky auf Zeit erweitert werden kann. Unter Verwendung experimenteller Verfahren zur Bestimmung einer Nutzenfunktion über Geld wird eine Nutzenfunktion für Zeit bestimmt. Der konvexe Verlauf der sich, aus den experimentellen Befunden ergebenden Funktion spricht dabei deutlich gegen eine lineare Bewertung von Wartezeit in ökonomischen Modellen und es wird eine Möglichkeit gezeigt, wie der Faktor Zeit in ökonomischen Modellen mit Hilfe einer Nutzenfunktion bewertet werden kann. Die Untersuchungen zur Nutzenfunktion für Arbeitszeit liefern eine Funktion mit konkavem Verlauf für Zugewinne und konvexem Verlauf für  Verluste. Zusätzlich belegen die Ergebnisse eine Verlustaversion, d. h. eine stärkere Gewichtung von Verlusten verglichen mit Gewinnen eines gleichen Betrags. Anschließend sollen ausgewählte Probleme des Nutzenkonzepts bei individuellen Entscheidungen unter Risiko näher betrachtet. Hierzu sollen die gängigen Theorien zur Verhaltenserklärung auf ihre Eignung zur Beschreibung des Verhaltens überprüft werden.

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Letzte Änderung: 08.06.2023 - Ansprechpartner: Webmaster