Projekte

Aktuelle Projekte

Die Wirkung des Einsatzes KI gestützter Technologie zur Lügenerkennung in Verhandlungen
Laufzeit: 01.01.2022 bis 31.12.2024

Die zunehmende Digitalisierung gesellschaftlicher und ökonomischer Interaktionen verläuft mit
einer erheblichen Geschwindigkeit. Forschung zu Digitalisierungsprozessen sollte dabei zwei Erkenntnisgegenstände
miteinander in Einklang bringen, die für gewöhnlich allerdings getrennt voneinander
untersucht werden: Erstens die Frage der technischen Entwicklung und zweitens die
Frage der Auswirkungen dieser Entwicklung auf menschliches Verhalten. In dem hier beantragten
Projekt soll der Versuch unternommen werden, beide Perspektiven in einem interdisziplinären
Zugang miteinander zu verbinden, wobei der Schwerpunkt zwar auf der Verhaltensanalyse liegt,
die technische Komponenten aber dennoch stark vertreten ist. Der Anwendungsfall, der für diese
Art der Analyse von Digitalisierungsprozessen gewählt wird, ist das Phänomen asymmetrischer
Information.
Asymmetrisch verteilte Information spielt in vielen ökonomischen Kontexten eine wichtige Rolle.
Informationsasymmetrien sind verantwortlich für Adverse Selektion (Akerlof, 1978) und Moral Hazard
auf Versicherungsmärkten, spielen im Human Resource Management eine große Rolle und
verhindern, dass bilaterale Verkaufsverhandlungen sicher zu effizienten Lösungen führen
(Kennan and Wilson, 1993). Bisher gab es kaum eine Möglichkeit, diese Asymmetrien zu beseitigen,
weil die asymmetrisch verteilte Information privater Natur ist. Nur das jeweilige in einer
Verhandlung stehende Individuum kennt sie. Deshalb konzentrierte sich die Forschung lange auf
die Frage, ob es Anreizsysteme gibt, unter denen die wahrheitsgemäße Offenbarung privater
Information eine beste Antwort sein kann (Myerson and Satterthwaite, 1983). In der jüngsten Zeit
hat sich die Situation insofern geändert, als es mit Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) möglich
geworden ist, aus der Mimik von Menschen auf Gefühlszustände zu schließen, um so beispielsweise
detektieren zu können, ob gelogen wird oder nicht (Pérez-Rosas et al., 2015). Es ist
davon auszugehen, dass angesichts der fortschreitenden Digitalisierung die Qualität derartiger
Algorithmen weiter zunehmen wird. Künstliche Intelligenz umfasst hier vor allem das Forschungsgebiet Maschinelles Lernen, in dem ein künstliches System anhand von Beispielen trainiert wird und zwar so, dass es anschließend für unbekannte Daten verallgemeinert.
Das Projektvorhaben verbindet zwei Forschungsbereiche: Wirtschaftswissenschaften (WW) sowie
Neuro-Informationstechnik (NIT). In beiden Bereichen spielt die Identifikation privater Information
eine große Rolle, wird jedoch aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Während die
ökonomische Analyse sich auf die Rolle und Wichtigkeit privater Information in Verhandlungssituationen
fokussiert, steht bei NIT die Machbarkeit und Qualität einer automatisierten Erkennung
persönlicher Charakteristiken im Vordergrund. Dass das Zusammenwirken beider Forschungszweige
erfolgreich möglich ist, wird anhand der gemeinsamen Publikation der Antragsteller
(Othman et al., 2019) deutlich.
Im Zentrum dieses Forschungsvorhabens stehen mehrere Fragen. Die ökonomisch bedeutsame
Frage ist, ob und wie Menschen auf die Existenz einer wenig invasiven Technologie zur Lügendetektion
reagieren. Dabei wird es einerseits darum gehen, wie Menschen mit den Informationen
umgehen, die eine KI erzeugt und zum anderen, wie sich die bloße Existenz einer solchen Technologie
auswirkt. Es wird untersucht, ob Institutionen (zum Beispiel Märkte), die die automatisierte
Erkennung privater Information benutzen, Institutionen vorgezogen werden, die auf diese Technik
verzichten. Aus technischer Perspektive soll geklärt werden, wie gut eine KI gestützte Technologie
in der Lage ist, einfache Lügen im ökonomischen Kontext zu erkennen. Die Forschungsfragen
lassen sich wie folgt zusammenfassen.

Aus ökonomischer Sicht, werden folgende Forschungsfragen untersucht:

1. Wie wirkt sich die Existenz einer KI basierten Technologie zur Detektion von Lügen a priori
auf das Kommunikationsverhalten und insbesondere auf den Gebrauch von Lügen aus?

2. Wie nutzen Menschen die Informationen über die Ehrlichkeit ihres Verhandlungspartners,
die die KI gestützte Technologie Ihnen präsentiert?
3. Kommt es durch die Existenz derartiger KI Technologien zu Marktselektionseffekten? Unter
welchen Umständen werden Akteure ein Marktdesign vorziehen, das KI gestützte
Technologie einsetzt oder auslässt?
Aus ingenieurstechnischer Sicht stehen folgende Forschungsfragen im Vordergrund:
1. Inwiefern ist die Detektion von Lügen in simplen Verhandlungssituationen mit finanzieller
Incentivierung mittels einer KI gestützten mimischen Expressionsanalyse möglich?
2. Wie lässt sich die Detektion von Lügen durch die Hinzunahme weitere Modalitäten, z.B.
der automatisierten, bildbasierten Vitalparameterschätzung verbessern?

3. Wie können die Klassifikationsmodelle interpretiert, der Einfluss unterschiedlicher Modalitäten
bewertet und Merkmale, die zur Detektion von Lügen geeignet sind, identifiziert
werden?

Das Projekt nutzt die KI-Technologie, um die Frage zu beantworten, wie sich individuelles Verhalten in Konfliktsituationen mit privater Information durch die Existenz solcher Mechanismen ändert. Dies geschieht mit Hilfe incentivierter Laborexperimente und des Einsatzes der KI-Technologie. Die finale Forschungsfrage ist, ob die alleinige Existenz solcher Technologien die Menschen in ihrem Verhalten beeinflusst. So wird Käufern und Verkäufern die Möglichkeit gegeben, sich für oder gegen diese Technologie zu entscheiden, um Zugriff auf private Informationen des Verhandlungspartners zu erlangen. Damit befasst sich das Projekt mit ökonomischen Konsequenzen der Digitalisierung im Bereich des Marktdesigns. Es soll untersucht werden,
wie sich die Akteure in entsprechende Teilmärkte selektieren und ob die Märkte überhaupt
zustande kommen. Diese Forschungsfrage ist von hoher praktischer und wissenschaftlicher Relevanz.
Der Einsatz von KI wird in den nächsten Jahren stark zunehmen und in immer mehr Anwendungen auftreten. Angesichts dieser Entwicklung ist es von hohem gesellschaftlichem und wissenschaftlichem Interesse zu wissen, wie die Verwendung solcher Technologien das Verhalten der betroffenen Akteure beeinflusst. Dies ist sowohl für die Beantwortung der Frage nach den Wohlfahrtseffekten der KI als auch für konkrete Fragen des Marktdesigns relevant. Eine hervorhebenswerte Stärke des Projektes zu ist, dass das erwartete Lügeverhalten durch entsprechende laborexperimentelle Methoden incentiviert ist und die KI auf incentivierten Datensätzen lernen kann. Die KI gestützte Technologie, die in dem Projekt zum Einsatz kommt, ist allerdings nicht nur geeignet, Lügen zu detektieren, sondern kann ganz allgemein dafür verwendet werden emotionale Zustände aufzudecken. In diesem Zusammenhang stellt sich zusätzlich die Frage, ob eine höhere Transparenz der emotionalen Zustände der Verhandlungsteilnehmer Auswirkungen auf den Verlauf der Verhandlungen bzw. auf deren Ergebnisse hat. Als ein Nebenprodukt können die im Rahmen des Projekts gesammelten methodischen Erfahrungen zur Analyse emotionaler Reaktionen dazu genutzt werden, um Beweggründe von Versuchspersonen in anderen Laborexperimenten auf eine neue Art zu analysieren.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Abgeschlossene Projekte

X-Hub: Eine Infrastruktur zur multidisziplinären Nachnutzung experimenteller Primärdaten der Wirtschafts- und Sozialforschung
Laufzeit: 01.05.2016 bis 31.12.2020

Gemeinsam mit der GESIS Köln und der Universität Wien (Prof. Kittel) wird in diesem Projekt ein Repositorium entwickelt, das dazu dienen soll, experimentell erhobene Daten in allen Sozialwissenschaften zu sammeln, ordnen und bereitzustellen. Ziel ist dabei, einerseits eine sichere Lagerung aller für Experimente wichtigen Daten zu gewährleisten und andererseits die Suche und Nachnutzung dieser Daten zu ermöglichen. Ziel ist es, auf diese Weise einerseits die Reproduzierberkeit von Experimenten sicher zu stellen, und andererseits eine Nutzung von Experimenten über die verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen hinweg zu ermöglichen.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Methoden experimenteller Wirtschaftsforschung
Laufzeit: 01.01.2014 bis 28.12.2017

Erarbeitung eines Lehrbuches zu den Methoden der experimentellen Wirtschaftsforschung. Das Buch wird paralell in deutscher und englischer Sprache verfasst. Angestrebt ist eine Publikation im Herbst 2017. Das Buch wird im Springer-Verlag HEidelberg erscheinen.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Initiative on Philanthropy and Decision Making
Laufzeit: 01.01.2015 bis 28.01.2017

"Chicago University Prize" für die Erforschung altruistischen Verhaltens. Finanziert wurden Experimente zum Diktatorspiel, mit dessen Hilfe altruistische Präferenzen unmittelbar abgeprüft werden können.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Experimente zur Stabilität sozialer Präferenzen
Laufzeit: 01.06.2012 bis 30.06.2016

Experimentelle Untersuchung zur Stabilität sozialer Präferenzen. Verwendet werden die Standard-Versuchsanordnungen des öffentlichen Gut Spiels, des Diktator-Dilemmas und des Trust-Spiels. Ziel ist, Versuchsanordnungen zu finden, bei denen die Spieler wiederholte Interaktionen eingehen, ohne dass es dabei zu Lerneffekten oder Reputationsbildung kommt. Zwischen den Wiederholungen liegen jeweils mehrere Tage, so dass sich Versuchsanordnungen ergeben, in denen die Versuchspersonen wiederholt in identische experimentelle Situationen versetzt werden.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Experimentelle Untersuchung internationaler Klimaverhandlungen
Laufzeit: 01.01.2013 bis 30.01.2015

Internationale Klimaverhandlungen dienen dazu, Staaten zu bindenden Verträgen zu bewegen, in denen sie sich zu Maßnahmen des Klimaschutzes verpflichten. Die Voraussetzungen für das Zustandekommen solcher Abkommen sich äußerst schlecht, weil die Verträge self enforcing sein müssen, die Länder aber eine Freifahreroption besitzen, weil Klimaschutz den Charakter eines öffentlichen Gutes besitzt. Im Zentrum des Projekts steht die Frage, ob durch einseitige Vorleistungen eines Landes oder einer Ländergruppe, die Bedingungen für Klimaschutzabkommen verbessert werden können.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Experimente zur Stabilität sozialer Präferenzen
Laufzeit: 01.06.2012 bis 30.06.2014

Experimentelle Untersuchung zur Stabilität sozialer Präferenzen. Verwendet werden die Standard-Versuchsanordnungen des öffentlichen Gut Spiels, des Diktator-Dilemmas und des Trust-Spiels. Ziel ist, Versuchsanordnungen zu finden, bei denen die Spieler wiederholte Interaktionen eingehen, ohne dass es dabei zu Lerneffekten oder Reputationsbildung kommt. Zwischen den Wiederholungen liegen jeweils mehrere Tage, so dass sich Versuchsanordnungen ergeben, in denen die Versuchspersonen wiederholt in identische experimentelle Situationen versetzt werden.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Öffentliches-Gut Experimente mit großen Gruppen in einem virtuellen Großlabor
Laufzeit: 01.10.2012 bis 30.04.2014

Es handelt sich um eine Fortsetzungsprojekt. Im Rahmen des ersten Projektteils wurden öffentliche Gut Experimente mit großen Gruppen (bis zu 100 Versuchspersonen) durchgeführt. Dabei wurde insbesondere untersucht, welchen Einfluss der MPCR und die Gruppengröße in solchen großen Gruppen auf das Beitragsverhalten hat. Dabei zeigte sich ein starker MPCR_Effekt und ein schwacher Gruppengrößeneffekt. In dem Folgeprojekt soll eine Hypothese experimentell überprüft werden, die geeignet ist, diese Effekte zu erklären.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Steuerwahrnehmung und Arbeitsangebot
Laufzeit: 17.12.2009 bis 01.01.2013

Dieses Projekt untersucht experimentell, wie sich eine variierende Steuerwahrnehmung auf das Arbeitsangebot auswirkt und wie die Darstellung eines Steuertarifs damit zusammenhängt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Frage gelebt, ob die (Steuer-)Erfahrung der einzelnen Spieler eine Rolle spielt. Das Projekt knüpft an das BMF-Projekt "Steuerwahrnehmung" an.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Experimente in großen Gruppen
Laufzeit: 01.08.2010 bis 01.08.2012

Im Rahmen des Projekts werden öffentliche Gut Experimente in einem virtuellen Labor mit bis zu 100 Versuchspersonen simultan durchgeführt. An dem Projekt sind die Labore in Essen, Bonn, Göttingen und Magdeburg beteiligt.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Dynamik individuellen Verhaltens in strategischen Spielen
Laufzeit: 01.10.2009 bis 01.01.2012

Zentrale Frage dieses Forschungsvorhabens ist: Gibt es eine Dynamik im Verhalten von Spielern in strategischen Spielsituationen, wie dem Ultimatum Spiel oder öffentlichen Gut Spielen. Wenn es sie gibt, wie lässt sie sich erklären? Dieses Projekt knüpft damit an das Forschungsprojekt "Dynamik altruistischen Verhaltens in Diktatorspielen" an. Auch hier soll ökonomsiche Verhaltenstheorie mit der neurologischen Forschung verknüpft werden. Ein DFG-Antrag wird im ersten Quartal 2010 gestellt.

Projekt im Forschungsportal ansehen

"Virtuelles" Großlabor
Laufzeit: 17.12.2009 bis 01.01.2011

Geplant ist eine Zusammenschaltung von vier Experimentallaboren

1.) Magdeburg (Projektleitung)
2.) Bonn (Henning-Schmidt)
3.) Essen (Brosig)
4.) Göttingen (Keser)

die es erlaubt Großgruppenversuche mit bis zu 100 Spielern simultan durchzuführen. Erstmalig können so öffentliche Gut Spiele in echten großen Gruppen untersucht werden und realistische Werte von unter 2% für den MPCR erreicht werden. Dieses Vorgehen ist weltweit derzeit einmalig. Ein DFG-Antrag ist gestellt.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Dynamik altruistischen Verhaltens in Diktatorspielen
Laufzeit: 01.01.2009 bis 31.12.2010

In ökonomischen Experimente wurde festgestellt, dass sich das Verhalten von Versuchspersonen dramatisch ändert, wenn man sie wiederholt ein so genanntes Diktator Spiel spielen lässt. Dabei handelte es sich um Wiederholungen, zwischen denen mehrere Wochen lagen. Dies Dynamik werden nun neurologisch untersucht, indem ähnliche Experimente unter Beobachtung im fMRI durchgeführt werden. Ziel des Projektes ist es, herauszufinden, ob sich die Dynamik auch neurologisch manifestieren lässt, um so nähere Aufschlüsse darüber zu erhalten, was die Ursachen der Dynamik sind.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Der Wert der Arbeit. Die Bestimmung der intangiblen Wohlfahrtseffekte der Arbeit unter Einsatz der Day Reconstruction Method (DRM).
Laufzeit: 01.10.2007 bis 31.03.2010

Die intangiblen Kosten der Arbeitslosigkeit hierzu zählen psychische Kosten und soziale Kosten, werden in der politischen Diskussion bislang weitgehend ignoriert. Ergebnisse der Lebenszufriedenheitsforschung zeigen jedoch, dass von Arbeitslosigkeit betroffene Personen in ihrem Wohlbefinden substanziell eingeschränkt sind. Arbeit besitzt einen positiven Wert für die Individuen. Das Forschungsprojekt verfolgt das Ziel den Wert der Arbeit neu zu bestimmen. Dabei soll eine Methode Anwendung finden, die es erlaubt, den individuellen Erfahrungsnutzen der Individuen zu erfassen. Mit der vom Ökonomienobelpreisträger Daniel Kahneman und seiner Arbeitsgruppe entwickelten Day Reconstruction Method (DRM) existiert eine neue Befragungsmethode, die eine valide Erfassung des tatsächlich erfahrenen Nutzens ermöglicht. Sie wird eingesetzt um den Erfahrungsnutzen Arbeitsloser im Vergleich zu Beschäftigten abzuschätzen. Zusätzlich wird überprüft inwieweit Erfahrungsnutzen und Erinnerungsnutzen im Hinblick auf den Wert der Arbeit konsistente Ergebnisse erbringen oder ob sich systematische Unterschiede zeigen.   Eine Messung des Erfahrungsnutzens in Abhängigkeit vom Beschäftigungsstatus wurde bisher nach unserem Wissenstand nicht durchgeführt. Unter Einsatz der DRM wird erstmalig untersucht, wie die Befragten ihren Erfahrungsnutzen im Alltag in Abgängigkeit von ihrer Arbeit einschätzen. Mit dieser Bewertung soll im Anschluss ein Wohlfahrtsindex konstruiert werden, der direkt aus dem Erfahrungsnutzen abgeleitet ist. Somit kann der Erfahrungsnutzen, den die Tätigkeit Arbeit generiert, gemessen und bewertet werden. Die Bestimmung des Erfahrungsnutzens ist im Hinblick auf zwei wichtige Forschungsfragen von Bedeutung. Zum einen können die gewonnenen Daten Aufschluss darüber geben, ob das Standardergebnis der Lebenszufriedenheitsforschung eines positiven nicht-pekuniären Wertes der Arbeit auch im Hinblick auf den Erfahrungsnutzen validiert werden kann. Zum anderen ist es notwendig im Hinblick auf die Arbeitsmarktpolitik ein mit der Idee der Wohlfahrtsmaximierung konsistentes Maß des Nutzengewinns aus der Arbeit zu entwickeln.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Quantifizierung der nicht-pekuniären individuellen und externen Kosten der Arbeitslosigkeit
Laufzeit: 01.01.2006 bis 31.03.2010

Eines der bedeutendsten wirtschaftspolitischen Probleme vor denen Deutschland steht, stellt unbestritten die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit dar. In der politischen Diskussion stehen bislang die direkten Kosten der Arbeitslosigkeit infolge der monetären Produktivitäts- und Einkommensverluste im Mittelpunkt des Interesses. Arbeitslosigkeit verursacht jedoch auch "indirekte Kosten" in Form negativer nicht-pekuniärer und externe Effekte für die Gesellschaft, die sowohl bei den Arbeitslosen selbst anfallen als auch bei denen, die erwerbstätig sind. Erste Erkenntnisse aus der Psychologie und der empirischen Ökonomie deuten darauf hin, dass diese Kosten von substanzieller Natur sind und die direkten Kosten möglicherweise deutlich übersteigen. Ziel des Promotionsvorhabens ist die Quantifizierung dieser indirekten Kosten der Arbeitslosigkeit. Im Rahmen des Vorhabens sollen die negativen Effekte identifiziert und unter Einsatz des Lebenszufriedenheitsansatzes und der Contingent-Valuation-Methode monetär bewertet werden, um die wahren Kosten der Arbeitslosigkeit quantifizieren zu können.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Experimentelle Untersuchung von Online-Beschaffungsauktionen
Laufzeit: 01.10.2007 bis 30.09.2008

Ein Großteil der Forschungsaktivitäten im Bereich der Online-Auktionen beschränkt sich auf so genannte Standardauktionen - also Auktionen, in denen die Nachfrager Gebote abgeben. Auktionen, in denen Anbietern die Möglichkeit eingeräumt wird, Gebote einzureichen, so genannte Beschaffungsauktionen, waren lange Zeit nur schwer für die Forschung zugänglich, da diese hauptsächlich für den Handel zwischen Unternehmen eingesetzt wurden. Inzwischen existiert jedoch eine Reihe von öffentlichen Plattformen für Beschaffungsauktionen (z.B. Auktionen für Dienstleistungsaufträge), deren Daten frei zugänglich sind und für empirische Untersuchungen elektronisch erhoben werden können. Bislang kaum erforscht sind die Unterschiede zwischen den Mechanismen, die in Standardauktionen und Beschaffungsauktionen verwendet werden. Nur wenn Käufer einen bestimmten Auktionsmechanismus wählen und Verkäufer bereit sind, in den entsprechenden Auktionen zu bieten, kann es zum Handel kommen. Dies wirft die Frage auf, ob es den Marktteilnehmern gelingt, sich bezüglich der Marktmechanismen zu koordinieren. Welcher Mechanismus wird sich durchsetzen? Welche Auswirkungen hat dies auf die Effizienz des Marktergebnisses? Diese Fragen sollen mit Hilfe eines kontrollierten Laborexperiments analysiert werden.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Genetische Disposition und ökonomisches Entscheidungserhalten
Laufzeit: 01.10.2007 bis 30.09.2008

Innerhalb der neuroökonomischen Forschung, die in den letzten Jahren einen sehr deutlichen Aufschwung erfahren hat, wird der Versuch unternommen, Verhaltensmuster, die in speziellen Entscheidungssituation in ökonomischen Experimenten beobachtet werden können, daraufhin zu untersuchen, ob sie sich auch neurologisch manifestieren.   Ziel des Projekts ist es, erstmals den Zusammenhang zwischen genetischer Disposition und dem ökonomischen Entscheidungserhalten zu analysieren. Dabei soll der potentielle Einfluss von Gen-Polymorphismen auf die kognitive Leistungsfähigkeit und spezifische Persönlichkeitseigenschaften junger gesunder Personen untersucht werden. Basierend auf den zu erwartenden Effekten der zum gegenwärtigen Zeitpunkt gewonnenen Daten werden bildgebende Studien durchgeführt, um mögliche gen-basierte Unterschiede auf neuronaler Ebene zu untersuchen.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Entwicklung eines Bewertungssystems zur Beurteilung des ökologischen Zustandes von Flüssen in der Hindukush-Himalaya-Region Asiens
Laufzeit: 15.04.2005 bis 15.04.2008

Die Hindu Kush-Himalaya Region beherbergt mit dem Indus, Ganges und Brahmaputra mit die größ-ten Gewässersysteme der Erde, welche den Wasserbedarf von etwa 500 Millionen Einwohnern Süd-asiens decken. Die Wasserqualität der Flüsse dieser Region wird jedoch durch Einleitung ungeklärter industrieller und häuslicher Abwässer, diffusem Eintrag von Agrochemikalien und dem ungeregelten Aufstau zur Bewässerung und Energiegewinnung stark beeinträchtigt. Diese anthropogen bedingten Umweltbelastungen haben nicht nur Auswirkung auf den ökologischen Zustand des Gewässer son-dern auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Nutzer. Etwa 16,5 % aller Todesfälle in dieser Regi-on stehen in Zusammenhang mit verunreinigtem Trinkwasser. Im Rahmen dieses von der EU geför-derten Projektes kooperieren Wissenschaftler aus 5 asiatischen und 3 europäischen Ländern. Ziel ist es, eine Methode zur Bewertung des ökologischen Zustandes von Fließgewässern zu entwickeln und daraus politische Handlungsempfehlung für ein nachhaltiges Wassermanagement und eine transnati-onale, integrierte Ressourcenplanung abzuleiten.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Wettbewerb als Koordinierungsmechanismus
Laufzeit: 01.01.2005 bis 01.01.2008

zur Koordination individueller Verhaltenspläne durch Gruppenkonkurrenz:In Koordinationsprobleme vom Typ des Minimum - Effort - Coordination - Problems ("weakest link") läßt sich die Koordination verbessern und damit die Effizienz erhöhen, indem Gruppen in Konkurrenz zueinander treten. Das Projekt erforscht die genannte Problematik und bietet Lösungsverschläge, die experimentell getestet und mit Hilfe analytischer Verfahren und Simulation im Sinner der agentenbasierten Ökonomik geneauer untersucht werden.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Wirtschaftswachstum und Transfers
Laufzeit: 22.02.2003 bis 30.06.2007

Gegenstand des Projekts ist die Analyse der Wirkungen eines Konsumtransfers auf die Wirtschafs-struktur und die Wachstumsraten einer Volkswirtschaft am Beispiel der Neuen Bundesländer. In ei-nem neoklassischen 2x2 Modell mit einem handelbaren und einem nicht-handelbaren Gut sowie mit und ohne Arbeitslosigkeit soll gezeigt werden, dass ein Konsumtransfer zu einer Lokalisierung der Wirtschaftsstruktur führt. Die empirische Evidenz für diese Lokalisierung der ostdeutschen Wirt-schaftsstruktur ist sehr stark. In einem zweiten Schritt soll dann gezeigt werden, dass ein Wachstum des Kapitalstocks oder technischer Fortschritt in einer Transferökonomie zu geringeren realen Wachs-tumsraten des Inlandsproduktes führt, als in einer Vergleichsökonomie.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Diversität als quantifizierbare Entscheidungsgrundlage
Laufzeit: 01.07.2004 bis 31.05.2006

Vielfalt kann sowohl in kollektiven, als auch individuellen Entscheidungen eine große Rolle spielen. Die Biodiversitätspolitik ist eines der bekanntesten Beispiele für kollektive Diversitätsentscheidungen, die Streuung von Investments durch einen risikoaversen Investor ist ein Standardbeispiel für eine indi-viduelle, explizite Diversitätsentscheidung. Jede Suche nach optimalen, oder bestmöglichen Entschei-dungen innerhalb solcher Kontexte setzt ein Konzept, also insbesondere eine Definition und ein Maß, von Vielfalt voraus. Als zunehmend problematisch erweist sich dabei die in der Wissenschaft vorherr-schende Diversität der Diversität : Es existiert eine große Zahl unterschiedlicher Vorschläge, wie Viel-falt definiert und gemessen werden könnte und jeder Vorschlag impliziert ceteris paribus andere opti-male Entscheidungen. Um optimalen, aber letztlich falschen Diversitätsentscheidungen vorzubeugen, ist zunächst die Kenntnis der inhärenten, qualitativen Eigenschaften der Konzepte vonnöten. Teil 1 des Dissertationsvorhabens kommt  dieser Notwendigkeit nach, indem die am häufigsten verwende-ten Diversitätskonzepte klassifiziert und qualitativ analysiert werden.Ebenso wichtig wie eine adäquate Messung der Zielgröße ist ihre Bewertung. Entgegen der weit ver-breiteten Annahme, Diversität sei grundsätzlich wünschenswert und somit zu maximieren, zeigt Teil 2 der Arbeit, dass zusätzliche Vielfalt sowohl Nutzen, als auch Kosten generieren kann. Auf Basis dieser Erkenntnis wird versucht zu klären, welche Bedingungen hierauf Einfluss haben und wie eine bessere Differenzierung von Diversitätsnutzen und -kosten möglich ist.Beide Teile verfolgen das übergreifende Ziel, eine Konzeptionalisierung von Diversität für Entschei-der transparenter zu machen und so das Risiko von Fehlentscheidungen zu verringern. Neue prakti-sche Relevanz erfährt dieses Ziel insbesondere seit der Entwicklung der politisch orientierten Biodi-versitätsforschung. Durch sie wurde man sich einig, dass Diversitätsfehlentscheidungen hohe Wohl-fahrtsverluste mit sich bringen können. Aus Ermangelung an Informationen darüber, welches Diversi-tätskonzept in diesem Entscheidungskontext Sinn macht und welches nicht, erweist sich die tatsächli-che Biodiversitätspolitik bis heute als kaum rational.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Analyse des Verhaltens in Auktionen und Verhandlungsspielen
Laufzeit: 22.02.2003 bis 22.02.2006

Gegenstand des Projekts ist die experimentelle Analyse des Entscheidungsverhaltens im Rahmen des Market Design. Zum einen soll aufbauend auf neue spieltheoretische Modelle sequentieller Aukti-onen untersucht werden, ob die gewählte Modellierung individuelle Entscheidungen adäquat abbilden kann. Zum anderen beinhaltet das Projekt die Analyse bilateraler und multilateraler Verhandlungsspie-le. Da sich in bisherigen Studien gezeigt hat, dass Kommunikation das Verhalten stark beeinflussen kann, soll zusätzlich thematisiert werden, inwiefern sich dieser Kommunikationseffekt beim Design von Institutionen ausnutzen lässt.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Experimente in der Umweltökonomik: Eine Bestandsaufnahme und Diskussion von Anwendungsbeispielen
Laufzeit: 23.10.2003 bis 23.10.2005

Die experimentelle Wirtschaftsforschung und die Umweltökonomik sind zwei noch junge Subdisziplinen der Wirtschaftswissenschaft. Dennoch ist die Zahl der in den letzten zwei Jahrzehnten veröffentlichten Arbeiten zu Themen der expe¬rimentellen Umweltökonomik nur noch schwer zu überschauen. Im Rahmen des Dissertationsprojekts wird ein syste¬matischer Überblick über die Mög¬lich¬keiten gegeben, mit Hilfe der experimentellen Methode um¬welt¬öko¬nomische Problem¬stellungen zu bearbeiten und ihrer Lösung näher zu kommen. Mit der Analyse von sozialen Dilemma-Situationen, den neu zu schaf¬fenden Um¬weltmärkten und der Bewertung von Umweltgütern werden dabei drei zentrale Schnittstellen zwischen experimenteller Wirtschafts¬forschung und Umwelt¬ökonomik identi¬fiziert. Darüber hinaus wird anhand zweier  Laborexperimente die Anwendbarkeit der experimentellen Methode zur Lösung umweltökonomischer Problemstellungen verdeutlicht. Das erste Labor¬experiment untersucht mit dem Problem der inter¬nationalen Koope¬ration von Staaten bei der Vermeidung eines globalen Schad¬stoffes eine soziale Dilemma-Situation, in der individuell (natio¬nal¬staatlich) ratio¬nales Verhalten nicht zu einer kollektiv (global) rationalen Lösung führt. Getestet wird die Prognose der nichtkooperativen Spieltheorie sowohl für ein simultanes als auch für ein sequentiell-simultanes Ent¬schei¬dungs¬protokoll des Spiels. Das zweite Laborexperiment ist der Analyse von marktbasierten Lösungsmechanismen für Umweltprobleme zuzuordnen. Im Mittelpunkt steht die Hypothese, dass eine Continuous Double Auction das Entstehen von Marktmacht auf Märkten für Emissionsrechte verhindern kann.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Regionalökonomische Effekte von Hochschulen
Laufzeit: 21.02.2003 bis 21.10.2005

Hochschulen bewirken kurzfristig reale Ressourcenzuflüsse in die sie umgebenden Regionen und leisten auch langfristig einen Wachstums- und Beschäftigungsbeitrag durch Ausbildung und Wissens-transfer. Es werden theoretische Ansätze zur Erklärung der Wirkungszusammenhänge und Messme-thoden dargestellt und weiterentwickelt. Empirisch werden sie angewandt, indem die Wirkungsweise von Hochschulen in der Region am Beispiel der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) untersucht wird.Das Dissertationsprojekt wurde im Oktober 2005 abgeschlossen.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Experimentelle Untersuchung von Labormärkten für international handelbare Emissionsrechte als Anwendungsfall der testbedding-Methode
Laufzeit: 01.01.2003 bis 31.12.2004

Das Forschungsprojekt untersucht mit Hilfe der experimentellen Methode die Frage, in welchem Ausmaß das Entstehen von Marktmacht in Märkten für Emissionsrechte unter einer Continuous Double Auction (DA) verhindert werden kann. Marktmacht auf Emissionsrech-temärkten ist insbesondere ein Problem für zukünftige Emissionsrechtemärkte wie den internationalen Emissionsrechtemarkt im Rahmen des Kyoto-Protokolls und regionalen Emissionsrechtemärkte, auf denen die Zahl der Marktakteure häufig klein ist und einzelne Unter-nehmen große Marktanteile besitzen. Eine zu überprüfende Hypothese ist, dass der nach den Regeln einer DA organisierte Handel von Emissionsrechten langfristig zur Wettbewerbslösung führt, auch wenn ein Akteur über Marktmacht verfügt. Eine weitere in diesem Zusammenhang interessante Frage ist, ob ein Monopolist auch in sich wiederholenden Märkten in der Lage ist, mit hohen Eröffnungspreise und Schlusspreisen nah am Wettbewerbspreis Preisdiskriminierung zu betreiben oder ob sich die Eröffnungspreise an den Wettbewerbspreis annähern.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Analyse der Bedingungen einer rationalen Biodiversitätspolitik für ein in der EU integriertes Deutschland
Laufzeit: 01.01.2001 bis 31.05.2004

Die zunehmende Umweltzerstörung, wie auch die Übernutzung der natürlichen Ressourcen führen zu weltweiten Naturschutzbemühungen, die ihren Niederschlag in nationalen Biodiversitätspolitiken finden. Es besteht jedoch zwischen der Biodiversitätspolitik, bzw. allgemein der Umweltpolitik und ihren Ansprüchen auf der einen Seite und anderen gesellschaftlichen Interessen auf der anderen Seite ein Wettbewerb um die verfügbaren Ressourcen. Daher ist zu fordern, dass eine rationale Biodiversitätspolitik den Effekt einer jeden Ressourceneinheit, die zum Schutz der Biodiversität eingesetzt wird, maximiert bzw. die Menge an Ressourcen, die zum Erreichen eines vorgegebenen Biodiversitätsschutzziel nötig ist, minimiert. Dies bedeutet nichts anderes, als dass eine Biodiversitätspolitik dem ökonomischen Prinzip folgen sollte. Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, welche Erfordernisse eine rationale Biodiversitätspolitik für ein in die EU integriertes Deutschland erfüllen muss. Dabei werden Methoden der Bewertung der mit dem Schutz von Biodiversität verbundenen Kosten und Nutzen analysiert. Darüber hinaus soll ein Instrumentarium zur Implementierung einer Biodiversitätspolitik entwickelt werden, welches auf dem Prinzip der Rationalität und Effizienz basiert. Ein Schwerpunkt der Untersuchungen wird auch auf der Osterweiterung der EU und den damit verbundenen Auswirkungen für eine pan-europäische Biodiversitätsschutzstrategie liegen.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Die ökonomischen Effekte der Hochschulausgaben des Landes Sachsen-Anhalt
Laufzeit: 01.05.2001 bis 30.04.2004

Das Land Sachsen-Anhalt unternimmt große Anstrengungen um wissenschaftliche Forschung und akademische Lehre zu fördern. Aber welche Erträge bringen diese Investitionen dem Land? Dieser Frage geht das Projekt am Beispiel der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) nach.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Lernen unter geringer Information
Laufzeit: 01.12.1996 bis 30.11.2001

Laborexperimente zu wiederholten Spielen haben gezeigt, dass Spieler zur Verfügung gestellte Information intensiv nutzen, um ihr Verhalten entsprechend auszurichten. Im Gegensatz zu den meisten früheren Studien, die sich vor allem mit der Reaktion auf das Gegenspielerverhalten beschäftigen, unternimmt diese Studie den Versuch, den Einfluss unveröffentlichter Information, wie z.B. ein nicht wiedergegebenes Auszahlungsschema, zu durchleuchten. Auf diesem Wege ist man in der Lage, etwas über den Wert der Information zu sagen, sowie auch die Sensitivität der angewandten Lernschemata auf die anfängliche Ausstattung mit Information zu überprüfen. Außerdem testen wir einschlägige Lernschemata auf ihre empirische Relevanz in Umgebungen, für die sie ursprünglich konzipiert wurden.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Experimentelle Wirtschaftsforschung als Instrument zur Behandlung umweltökonomischer Problemstellungen
Laufzeit: 01.04.1999 bis 31.03.2001

Zwischen experimenteller Forschung und der Umweltökonomik existieren zahlreiche Berührungspunkte, die dazu geführt haben, dass es mittlerweile eine große Anzahl von experimentellen Arbeiten gibt, die sich umweltrelevanter Probleme widmen. Das Projekt verfolgt zwei Ziele. Erstens soll ein systematischer Überblick über die bisher sehr heterogene experimentelle Forschung zur Umweltproblematik erarbeitet werden. Zweitens sollen methodische Aspekte der Anwendung der experimentellen Methode auf umweltökonomische Problemstellungen untersucht werden. Schwerpunkt ist hierbei die Frage, inwieweit sich die Analyse realer umweltpolitischer Institutionen mit experimentellen Mitteln methodisch von der sonst üblichen experimentellen Forschungspraxis in den Wirtschaftswissenschaften unterscheidet.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Evolution von Kooperation im Gefangenen Dilemma durch eine endogen lernende Mutante
Laufzeit: 01.02.1995 bis 31.12.1999

Experimentelle Untersuchungen legen den Schluss nahe, dass es in Kooperationsproblemen drei robuste Verhaltenstypen gibt: Kooperative, Defektive und vorsichtig Kooperative. Diese Beobachtung wird im Rahmen eines evolutionär spieltheoretischen Modells erklärt. In ein Gefangenen-Dilemma wird eine endogen lernende, bedingt kooperationswillige Mutante eingeführt, die die Interaktion mit bekannten (gelernten) Defekteuren verweigert. Für geeignete Parameterbereiche existiert ein vollständig gemischtes Gleichgewicht, d.h. ein Populationszustand, in dem alle drei Typen koexistiere. Dieses GG ist global stabil. Dieses Ergebnis ist im wesentlichen robust gegenüber der Einführung einer weiteren lernfähigen, aber nunmehr grundsätzlich defektiven Mutante. Strukturell identische Resultate können auch in einem stochastischen Modellkontext generiert werden.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Personenbezogene Projektförderung
Laufzeit: 01.01.1998 bis 13.12.1999

Das Verhalten in sequentiellen Verhandlungsspielen ist bereits vielfach untersucht worden. Experimentelle Befunde weisen darauf hin, daß das Verhalten von Personen stark von der spieltheoretischen Prognose abweichen kann, aber nicht unbedingt abweichen muß. Bisherige Erklärungsversuche basierten auf Konzepte der Fairness und der Reziprozität. Dagegen zeigen jüngste Beobachtungen, daß im Rent-Seeking-Spiel andere Motivationen eine Rolle spielen müssen. Es wird daher ein vereinheitlichter Rahmen geschaffen, in dem alle Spiele direkt miteinander vergleichbar gemacht werden. Experimente zu diesen vereinfachten Spielen, sowie hybrider Komposita sollen nun Einblick in die relevanten Determinanten für das Verhalten in sequentiellen Spielen erbringen.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Experimentelle Untersuchungen zur Rolle von Kommunikation, Reziprozität und Medien bei der Kooperation in großen Gruppen
Laufzeit: 01.05.1997 bis 31.05.1999

Das Projekt soll einen Beitrag zur Lösung von Kooperationsproblemen leisten. Dabei steht die wirtschaftspolitische Bedeutung des Problems sozialer Dilemmata im Vordergrund. Dilemmasituationen sind der Kern gravierender Allokationsprobleme. Kennzeichnend ist dabei die Tatsache, daß große Gruppen betroffen sind. In jüngster Zeit wird die These diskutiert, daß Reziprozität eine wesentliche Determinante individuellen Verhaltens in kleinen Gruppen ist - etwa in Ultimatumspielen. Es soll überprüft werden, ob Reziprozität auch bei Kooperationsproblemen in großen Gruppen eine Rolle spielt. Face-to-face Kommunikation erhöht die Kooperationsbereitschaft in kleinen Gruppen. In großen Gruppen ist Kommunikation jedoch nicht bidirektional sondern notwendigerweise medienvermittelt. Es soll geprüft werden, welche Kommunikationsformen in großen Gruppen Effizienzgewinne erzeugen können.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Status-, Embedding- und Präsentationseffekte bei Kooperationsexperimenten und Contingent-Valuation-Verfahren
Laufzeit: 01.07.1997 bis 31.03.1998

  • Das Standardfreifahrerexperiment schafft eine Laborsituation, in der es zu einem immanenten Widerspruch zwischen individueller und kollektiver Rationalität kommt. Es soll geprüft werden, in welcher Weise das Kooperationsverhalten von der Anfangsausstattung und der Präsentation des Experiments abhängt.
  • Die Aufdeckung von Zahlungsbereitschaften für öffentliche Güter erfolgt unter anderem mittels direkter Befragungen (Contingent Valuation Verfahren). Die Zahlungsbereitschaften hängen dabei von der Anzahl der öffentlichen Güter ab, nach deren Wert gefragt wird. Im Rahmen des Projekts soll untersucht werden, inwieweit Embeddingeffekte auch bei der Bereitstellung realer öffentlicher Güter eine Rolle spielen.

Projekt im Forschungsportal ansehen

Letzte Änderung: 08.06.2023 - Ansprechpartner: Webmaster